Industrielle Revolution, Bismarck und Sozialdemokraten

NiipGeschichte

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Hallo :winke:

ich schreibe bald über die Industrielle Revolution, Bismarck sowie die Sozialdemokraten Klausur und frage mich, wie diese drei unterschiedlichen Aspekte miteinander verknüpft werden können, da bisher die Ursachen für die Revolution sowie die auswirkungen auf die Arbeiter besprochen wurden sowie Bismarcks Sozialistengesetz und die Geschichte der SPD (bis ca. 1900).

Könnte mir jemand helfen, Zusammenhänge darzustellen?

Meine Idee:

Aufgrund der Industriellen Revolution und dem daraus resultierendem Pauperismus kam es zu der Entstehung der sozialen Frage und der Gründung der sozialdemokratischen Partei, um die aus der Industriellen Revolution und der sozialen Frage entstanden schlechten Arbeitsbedingungen zu verbessern. Doch Bismarck, ein Genie in der Außenpolitik, führte 1878 das Sozialistengesetz ein, um diese (sowie die schon unterdrückente Zentrumspartei) noch weiter in ihren Handlungsmöglichkeiten einzuschränken.
Und dann die Geschichte der SPD im Bezug auf Bismarck (1862 bzw. 1878 und 1890).

Sind einige Zusammenhänge falsch oder habe ich welche übersehen?

Vielen Dank für eine schnelle Antwort :)
 
Naja, da andere Leute diverse Bücher zum Thema geschrieben haben ist es natürlich nicht alles, aber direkt falsch ist nichts von dem, was Du geschrieben hast. ;)
 
Was ich noch wichtig finde: Bismarck versuchte nicht nur über die Sozialistengesetze die Sozialdemokratie zu bekämpfen, sondern er führte auch die Sozialversicherung ein.

Mit der Sozialversicherung wollte er zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Erstens sah er die Notwendigkeit, die soziale Lage der Arbeiter zu verbessern und zweitens glaubte er, die Arbeiterklasse auf diese Weise mit dem Staat zu versöhnen bzw. eine höhere Zustimmung der Arbeiter zum Staat zu erreichen, wodurch ihre Unterstützung der Sozialdemokratie abnehmen sollte.

Viele Grüße

Bernd
 
Danke :)

Aber die Versicherungen zwischne 1883 und 1889 wurden doch erst 5 Jahre später eingeführt...warum schlug Bismarck aufeinmal diesen Kurs der Doppelpolitik ein?
Liegt das eventuell an der Tatsache, dass in dieser Zeit die Sozialdemokraten sich stark zentralisierten, sodass sie eine Bedrohung darstellten?

Viele Grüße
 
Danke :)

Aber die Versicherungen zwischne 1883 und 1889 wurden doch erst 5 Jahre später eingeführt...warum schlug Bismarck aufeinmal diesen Kurs der Doppelpolitik ein?

Nun ja, in deinem ersten Beitrag hattest du was von "bis 1900" erwähnt. Da erschien mir die Sozialversicherung zeitlich passend... :rolleyes:

Warum schlug Bismarck die Doppelpolitik ein? Vielleicht hat er einfach gemerkt, dass er mit der reinen Unterdrückung der Sozialdemokratie nicht wirklich weiterkommt? Unterdrückungsmaßnahmen können oft genau das Gegenteil erreichen, nämlich ein "Jetzt erst Recht Gefühl" bei den Betroffenen.

Liegt das eventuell an der Tatsache, dass in dieser Zeit die Sozialdemokraten sich stark zentralisierten, sodass sie eine Bedrohung darstellten?

Viele Grüße

Verbotene Organisationen können leicht zu einer größeren Bedrohung werden, als unliebsame legale. Erstere agieren zwangsläufig geheim und im Untergrund und lassen sich deshalb schwerer überwachen.

Nachdem die Sozialisten den ersten Schock überwunden hatten, organisierten und formierten sie sich neu. Natürlich sind bei einer Arbeit im Untergrund die Organisationsstrukturen eher straffer, weil die Arbeit sonst zu riskant wäre. Meiner Meinung nach haben die Sozialistengesetze die Sozialisten eher gestärkt als geschwächt.

Viele Grüße

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo :)
danke für diese schnelle Antwort.

Bismarcks Innenpolitik wird auch als eine Politik mit "Zuckerbrot und Peitsche" charakterisiert. Weißt du zufällig, woher dieses Zitat stammt? Vielleicht aus einer Rede? Oder ist dieser Begriff eher von einem Historiker geprägt worden?

Danke :)
 
Nachdem die Sozialisten den ersten Schock überwunden hatten, organisierten und formierten sie sich neu. Natürlich sind bei einer Arbeit im Untergrund die Organisationsstrukturen eher straffer, weil die Arbeit sonst zu riskant wäre. Meiner Meinung nach haben die Sozialistengesetze die Sozialisten eher gestärkt als geschwächt.

Dem würde ich zustimmen, das Ganze wurde irgendwann ja eingestellt, und nicht wegen der großen Erfolge...

Dazu noch der Hinweis, dass die Sozialistengesetze "nur" sozialdemokratische, sozialistische und kommunistische Vereine verbot; da zum Reichstag bspw aber Personen gewählt wurden war es möglich, dass in dieser Zeit die Zahl der Reichtagsabgeordneten, die der Sozialdemokratie zugeordnet wurden, anstieg.
 
Hallo :)
danke für diese ausführlichen Antworten :)

Kann mir jemand vielleicht noch kurz weiterhelfen?
Der Platz am Brandenburger Tor wird auch Platz des 18. März genannt. Die Hintergründe dieses Datums (Märzrevolution, Barrikadenkämpfe, Parlament DDR) sind mir schon bekannt, aber trotzdem weiß ich nicht, warum genau dieser Platz ausgewählt wurde.

Danke für weitere Ratschläge :)

Liebe Grüße :)
 
Hallo :)
danke für diese ausführlichen Antworten :)

Kann mir jemand vielleicht noch kurz weiterhelfen?
Der Platz am Brandenburger Tor wird auch Platz des 18. März genannt. Die Hintergründe dieses Datums (Märzrevolution, Barrikadenkämpfe, Parlament DDR) sind mir schon bekannt, aber trotzdem weiß ich nicht, warum genau dieser Platz ausgewählt wurde.

Danke für weitere Ratschläge :)

Liebe Grüße :)


@NiiPGeschichte

Schau Dir den Stadtplan von Berlin an und dann beurteile die zentrale und geschichtsträchtige Lage. Dann hast Du es.


M.
 
Ich möchte jetzt keinen neuen Thread eröffnen und die Frage passt auch hierher.

Ich versteh nicht ganz, was Bismarck eigentlich gegen die Sozialisten gehabt hatte. Wie sollten sie bitte die konstitutionelle Monarchie bedrohen?

Ich danke für Antworten im Voraus :winke:
 
Ah, sie hatten Angst vor revolutionären Bestrebungen.

Du könntest in dem Zusammenhang "Angst" auch das kaiserliche Heer betrachten. Sozialgeschichtliche Darstellungen sehen da auch eine Funktion nach innen, als potentielle Bürgerkriegsarmee zur Abwehr von Revolutionsgefahren.

Größtes Problem bei den diversen Heeresvermehrungen aus außenpolitischen Gründen war es, die steigende Anzahl von notwendige Offiziersstellen zu besetzen, da hierdurch der Oberschichtcharakter bzw. Adelscharakter des Offizierskorps "verwässert" wurde. Man befürchtete, dass die Armee im Revolutionsfall dadurch unzuverlässig würde.
 
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