AlariMyra

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Hallo ihr :) ,

aufgrund meiner bevorstehenden, ziemlich kurzfristig bekanntgegebenen Geschichtsklausur werfen sich mir noch einige Fragen bzgl. der Revolution 1848 auf.

Die Revolution selber wurde ja durch Unterdrückung der liberalen und nationalen Forderung der Bürger u.a. bestärkt, sowie der Vormärz und die Aufklärung.

Jedoch stellt mir jetzt die Frage ob man 1848 erstens überhaupt als Revolution ansehen kann, wenn man mal die Französische Revolution als vergleich zieht. Außerdem ob die Revolutuon 1848 zur Reichsgründung beigetragen hat und wenn ja, ob die Bürger dieser zufrieden mit der Reichsgründung gewesen wäre?
Immerhin waren sie mit der Reichsgründung erneut eingeschränkt wenn man auf die machtvolle Stellung des Reichskaisers mit der Militärgewalt und Berufung des Reichstages und Rates sieht. :confused:

Freue mich über viele Ideen :)
 
Jedoch stellt mir jetzt die Frage ob man 1848 erstens überhaupt als Revolution ansehen kann, wenn man mal die Französische Revolution als vergleich zieht. Außerdem ob die Revolutuon 1848 zur Reichsgründung beigetragen hat und wenn ja, ob die Bürger dieser zufrieden mit der Reichsgründung gewesen wäre?

Der Unterschied zwischen Frankreich 1789 und Deutschland 1848 ist: Die Revolution 1848 ist gescheitert. Daher keine vergleichbare Auswirkung wie 1789. Daher keine Reichsgründung 1848.

Immerhin waren sie [die Bürger] mit der Reichsgründung erneut eingeschränkt wenn man auf die machtvolle Stellung des Reichskaisers mit der Militärgewalt und Berufung des Reichstages und Rates sieht.

Wie sah die SItuation 1848 in den deutschen Einzelstaaten aus? Welche Stellung hat bspw König, Militär und Parlament in Preußen oder Österreich?
 
Die Frage, was eine "richtige" Revolution ist, dürfte für eine Klausur zu weit führen, wenn du nicht wie Hannah Arendt einfach selbst eine Entscheidung treffen oder eine Definition aufstellen möchtest. Das ist aber meines Erachtens für einen Vergleich von "1848" mit "1789" auch nicht nötig.

Die Wirkung der Reichsgründung auf die "48er" lässt sich dagegen sehr leicht nachvollziehen. Die meisten der damals Handelnden lebten ja 1867/1871 noch und nahmen Stellung zu Bismarcks Werk.

Sehr verkürzt könnte man sagen, dass die einen in der endlich gefundenen Einheit ihre kühnsten Hoffnungen erfüllt sahen und daher bereit waren, auf gewisse Freiheiten, die sie eigentlich erstrebten, zu verzichten, während andere diesen Schritt nicht zu gehen bereit waren und dem neuen Kaiserreich eher kritisch gegenüberstanden.
 
1848 erstens überhaupt als Revolution ansehen

Natürlich war das eine Revolution Zumindest war das Ziel auf die Abschaffung der bestehenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse gerichtet und es gab bewaffnete Auseinandersetzungen um diese durchzusetzen- letztlich kam keiner der deutschen Fürsten umhin nach der Revolution eine irgendwie geartete Verfassung an Stelle des Gottesgnadentums zu setzen und das Bürgertum in irgendeiner Art und Weise an der Macht zu beteiligen.

ob die Revolutuon 1848 zur Reichsgründung beigetragen hat und wenn ja, ob die Bürger dieser zufrieden mit der Reichsgründung gewesen wäre?
Es hat insofern zur Reichsgründung beigetragen,als zum einen die Idee eines übergeordneten Reichs dadurch populär wurde und zum anderen Bismark dadurch politisches Profil gewann
Inwieweit die Bürger mit der Reichsgründung unter preussischem Diktat zufrieden waren ist differenziert zu betrachten-die konservativ, preußenfreundlich und kleindeutsch eingestellten Bürger waren sicherlich zufrieden, die Demokraten waren es wohl eher nicht.
Viele der 48er .die nach Amerika emigriert kamen auch deshalb nicht mehr zurück -
Ich konnte unjüngst die Korrespondenz eines Miglieds unserer Familie einsehen,der bei Rastatt gekämpft hatte und anschließend nach Amerika emigriert war.Der hat sich sehr kritisch über das preussisch dominierte Reich bismarkscher Prägung geäußert .Es gab also außerhalb Preussens und in den von diesem 1866 annektierten Gebiete durchaus erhebliche Vorbehalte
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