Scheitern der Revolution 1848

amelie

Neues Mitglied
ersteinmal ein großes lob an dieses forum, kann einem ganz schön weiterhelfen. ich schreibe am freitag eine geshcichtsklausur und bin mir sicher, dass etwas über das scheitern der revolution dran kommt.ich habe schonmal aufgeschrieben, was mir dazu einfällt und würde mich freuen wenn es mir jemand verbessert oder ergänzt. vorschläge und kritik sind erwünscht. liebe grüße amelie


Die Revolution von 1848/1849 musste sich vielen Problemen aussetzen, welche allesamt zum Scheitern der Revolution führten.


Das hoch gesetzte Ziel der Bürger war es, einen deutschen Nationalstaat mit liberaler Verfassung und der Verwirklichung der Menschenrechte zu errichten.
Doch von Anfang an, konnten sich die Revolutionäre nicht einig werden, weder in Bezug auf das was genau sie erreichen wollten, noch auf die Mittel, die sie dazu anwenden wollten.
Die Demokraten wollten die Volkssouveränität, ein allgemeines Wahlrecht und tiefe soziale Reformen. Sie befürworteten die Gewalt und wollten somit eine Republik erschaffen.
Die Liberalen und vor allem auch die konservativen wollten als Monarchisten eine Vereinbarung mit den Monarchen auf friedlichem Wege, im gegenseitigen Einverständnis. Sie waren sich über die funktionsfähigen Armeen der Monarchen bewusst.


Doch nicht nur die Uneinigkeiten der verschiedenen Gruppierungen, sondern auch die einzelnen Nationalstaaten erschwerten das Zusammenarbeiten erheblich, da sie nur ihrem Eigeninteressen nachgingen. Das wurde durch das Fehlen einer Hauptstadt und die verschiedenen Schauplätze der Revolution verstärkt.
Auch die anderen Großmächte außer Preußen, waren gegen die Errichtung eines deutschen Nationalstaates, so dass die Revolutionäre nicht auf Hilfe von anderen hoffen konnten.


Hinzu kommt, dass die Bürger keine politischen und revolutionären Erfahrungen hatten, ihnen fehlte ein gut durchdachter Plan.
Die Grenz und Verfassungsprobleme, wurden beispielsweise viel zu spät in Angriff genommen, erst als Preußen und Österreich schön längst eine Gegenrevolution ins Rollen bringen konnten.
Die Revolutionäre nutzen also ihre Chance nicht und hielten sich bis zum Ende auf der Stufe der Verfassungsarbeiten auf. Die Diskussionen kamen zu spät und dauerten zu lange, sie brachten ausserdem keine Einigung mit sich.
Streitpunkte bei den Redeschlachten der Paulskirche war unter anderem die Frage nach dem Staatsgebiet. Sollte es eine Kleindeutsche Lösung sein (ohne Österreich), oder eine grossdeutsche Lösung, wenn ja, mit ganz Österreich oder nur dem deutschsprachigen Teil?


Ein weiteres Problem war die Staatsform,
Monarchie oder doch eine Republik? Und des Wahlrechts bezüglich konnte man sich auch nicht zwischen dem Zensuswahlrechts und dem allgemeinen Wahlrecht einigen.
Auch die Staatsform war ungewiss,
ein einheitlicher Staat mit starker Zentralgewalt oder einzelne Bundesstaaten, welche die Macht an die Zentrale abgeben?


Weitere Gründe für die Niederlage der revolutionäre war die Führungrivalität zwischen Preußen und Österreich (Dualismus)
Ausserdem war die Paulskirche zu schwach und ihre Anhänger zu wenige um unbewaffnet gegen die Macht der Fürsten und dem Militär, welches unter der Obhut und Macht der Fürsten stand anzukommen.


Das Ende der Revolution und ein ausschlaggebender Grund für das Scheitern der '48er Revolution ist die Ablehnung der Krone durch den preußischen KönigWilhelm. Er lehnt somit ein Volksvertretern geschaffenes Kaisertum ab und entscheidet sich stattdessen für eine Union deutscher Fürsten unter Führung Preußens.
 
Nicht schlecht Amelie,

als Ergänzung:
die Revolution ist keineswegs vollständig gescheitert.

Die Landbevölkerung, im März 1848 überaus gewaltbereit, hat bis zum Sommer 48 ihre Forderungen (Aufhebung der Feudallasten) kpl. durchgesetzt, (da wurde hinterher auch nichts zurückgenommen!) und ist in der Folge aus der Revolution ausgeschieden.
Ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird.

Dann geh Deinen Aufschrieb nochmals durch, Du hast den einen oder anderen Begriff durcheinander gemixt, wie es passiert wenn man schnell schreibt, das wirst Du finden,
insgesamt ist es gut.


Viel Erfolg
 
Als die Paulskirche nach (zu) langen Beratungen sich endlich auf eine Verfassung einigen konnte, war das Überraschungsmoment einer Revolution schon vorbei. Die Fürsten hatten Zeit gehabt, Truppen zu mobilisieren und der Teil der Revolutionäre, die man als "Druckmittel" hätte nehmen können, weil er zur Gewalt bereit und bewaffnet war, war zum großen Teil schon besiegt worden während die Paulskirche noch tagte (Hecker, Struve).
 
vielen vielen dank ihr beiden.

ja also ich wollte jetzt auch nur aufs scheitern eingehen ich denke die zweite fragestellung wird sein, bewerte die revolution (ergebnisse und so), dass die revolution nicht umsonst war weiss ich. z.b waren die gruppierungen ja von damals auch die "vorbilder" oder "ideen" der partein von heute usw.

aber wollte mich vergewissern ob ich nicht irgendetwas falsches geschrieben habe, denn eigentlich widerspreche ich mich doch selbst etwas, wenn ich erst schreibe sie wollten eine verfassung, menschenrechte und einen nationalstaat und danach schreib sie waren sich nicht einig was sie wollten oder? und gerade das mit der gealt verstehe ich auch nicht, denn ich dachte eigentlich die wollten alle eine recolution mit gewalt zumindestens anfangs aber ich habe ja geschrieben die liberalen nicht aber das war ja die mehrheit?
und das mit dem dualismus hab ich auch nicht ganz verstanden.
vielleicht könntet ihr mir da nochmal kurz helfen?
dankeschön nochmal.

achso und welche begroiffe beispielweise habe ich durcheinander gemit, bin mir nicht so sicher ob ich sie finde:) und an papa leo: werde ich aufjedenfall nochmal dazuschreiben
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gab eine Gruppe Revolutionäre, die davon ausgingen, dass Veränderungen nur gegen die Fürsten zu erreichen waren, bzw., die die Monarchie abschaffen wollten - das ging nur mit Gewalt.

EIne andere Gruppe (Paulskirche) glaubte, man könne mit den Fürsten zusammen durch Kompromisse eine Lösung finden - ohne Gewalt.

Sie waren sich durchaus im Bereich der Menschenrechte und des Nationalstaats einig, aber wie du ja selbst schreibst - sie waren sich nicht einig, was der Nationalstaat alles umfassen sollte.

Die anderen Streitpunkte hast Du ja auch schon genannt ...

nochmal kurz: Frage des Wahlrechts: allgemein und gleich oder Zensuswahlrecht?
Monarchie (welche Form?) oder Republik?
Großdeutsch oder kleindeutsch?
Starker oder schwacher Bundesstaat
Friedlich mit den Fürsten zusammen oder gewaltsam gegen die Fürsten
 
okay allesklar dann hab ichs verstanden=)
das war ja wahrscheinlich auch der untergang, da sie immer kompromissbereiter wurden also das erleichterte ja die "arbeit" der fürsten.
dann versteh ich nur das mit dem dualismus nicht ganz. wieso führten die führungsrivalitäten von Ö und preussen zum scheitern?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wurde in der Paulskirche im besten demokratischen Stil debattiert, diskutiert und es wurden Mehrheitsentscheidungen gefällt.
Auch das Arbeitspensum das weggeschafft wurde, würde ich als sehr groß bezeichnen.
Man wird der Paulskirche mMn nicht gerecht, wenn man sie tadelt.

Was nicht erkannt wurde, war, dass nur ein sehr knappes Zeitfenster zur Verfügung stand. In der Zeit versäumte man, sich eine bewaffnete Exekutive zu verschaffen.
Die "alten" Gewalten befürchteten ständig das Eingreifen eines franz. Revolutionsheeres, als diese Gefahr im Sommer 48 schwand, kam ab September der Gegenschlag.

Die Abgeordneten waren honorige Männer, dass ihre Gegner, Fürsten mit Kamarilla, dies nicht waren, haben sie zu spät begriffen.
 
IOch glaube ,das hat schon mal jemand aus Deiner Klasse vor einer Woche oder so gefragt.Guck mal unter "Fragen" nach,da müßte es schon einen thread zu geben.
 
danke für die antwort aber bei deinemlink gehts ja um einen vergleich, das brauch ich alles gar nicht.
aber eine andere frage, wie kann ich denn meinen beitrag löschen? geht irgendwie nicht
 
Na,dann lies mal die posts zu diesem Fragethread aufmerksam durch,da geht es nämlich auch darum,warum die Revolution in Deutschland scheiterte und in Frankreich nicht.
 
Zurück
Oben