Sozialistengesetze

Gisele

Mitglied
Bismarck contra SAP

Wie ist eurer Ansicht nach BISMARCKS Einschätzung der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands zu erklären, die ja im Jahre 1887 zum "Sozialistengesetz" führte?

Sicher sah er in der SAP eine große Gefahr, für den von ihm geschaffenen Nationalstaat...

Wer diskutiert mit mir?:grübel:
 
Liebe Gisele,
Bismarck wollte den Klassenstaat in Deutschland aufrecht erhalten, deswgegen auch die Sozialistengesetze und die Einführung der Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung, um die allergrößte Not abzuwenden. Er wußte, dass die Sozialdemokratie für ihn gefährlich werden konnte.
Wann nannte sich die SPD nicht mehr sozialistisch sondern sozialdemokratisch? :confused:
 
@gisele:
hätte es damals so etwas wie das grundgesetz schon gegeben und ein bundesverfassungsgericht, hätte die sapd als verfassungsfeindliche partei verboten werden müssen! schliesslich wollte die sapd/spd nichts anderes als den umsturz der verfassungmässigen ordnung:
gothaer programm 1875 schrieb:
...Von diesen Grundsätzen ausgehend, erstrebt die sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands mit allen gesetzlichen Mitteln den freien Staat und die sozialistische Gesellschaft, die Zerbrechung des ehernen Lohngesetzes durch Abschaffung des Systems der Lohnarbeit, die Aufhebung der Ausbeutung in jeder Gestalt, die Beseitigung aller sozialen und politischen Ungleichheit...

äusserer anlass der verfolgung waren zwei gescheiterte attentate auf kaiser wilhelm I., die man in zusammenhang mit der sapd brachte (angeblich sollte ein attentäter ein mitglied der partei sein).
bismarck erkannte in der arbeiterbewegung den ärgsten inneren feind seines staates, der trotz demokratischer zugeständnisse ein ständestaat war. ausserdem konnte er sich wohl ausrechnen, wann die sapd bei der fortschreitenden industrialisierung als vertreter der arbeiterklasse stärkste partei werden würde. ausserdem störte ihn als deutschnationalen sicher der internationalistische ansatz des sozialismus (ähnlich wie auch beim zentrum).
 
alles in allem enthält collos beitrag das wesentliche.


aber, @collo:
collo schrieb:
...
ausserdem störte ihn als deutschnationalen sicher der internationalistische ansatz des sozialismus (ähnlich wie auch beim zentrum).

bismarck als deutschnationaler, ich weiß nicht recht. war er nicht vielmehr PREUSSE?

ponzelar
 
Bismarck nahm die am 11. Mai und am 2. Juni 1878 von Max Hödel und Dr. Karl Eduard Nobiling verübten Attentate auf Kaiser Wilhelm I zum Anlass. Das gemeine dabei ist, dass Bismarck wahrheitswidrig verbreiten ließ, Nobiling sei Sozialdemokrate - in Wirklichkeit war er Gegner der Sozialdemokraten gewesen.

Wie ist aber nun Bismarcks Einschätzung der SAP zu erklären - soviel ich weiß, war ja Anfangs nur eine Person im Reichstag (Bebel). Die Programmatik war konträr, das ist klar.

Ich denke aber die SAP hätte nicht so viel Macht gewonnen, wenn Bismarck das Sozialistengesetzt nicht verhängt hätte. Durch Propaganda konnte die SAP wachsen.
 
Bismarck nahm die am 11. Mai und am 2. Juni 1878 von Max Hödel und Dr. Karl Eduard Nobiling verübten Attentate auf Kaiser Wilhelm I zum Anlass. Das gemeine dabei ist, dass Bismarck wahrheitswidrig verbreiten ließ, Nobiling sei Sozialdemokrate - in Wirklichkeit war er Gegner der Sozialdemokraten gewesen.

Wie ist aber nun Bismarcks Einschätzung der SAP zu erklären - soviel ich weiß, war ja Anfangs nur eine Person im Reichstag (Bebel). Die Programmatik war konträr, das ist klar.

Ich denke aber die SAP hätte nicht so viel Macht gewonnen, wenn Bismarck das Sozialistengesetzt nicht verhängt hätte. Durch Propaganda konnte die SAP wachsen.

kann es sein, dass ihr das Sozialistengesetz "Gesetz gegen die Gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" mit den Sozialversicherungsgesetzen verwechselt?? Das folgte ja dann später...
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Gisele, wir haben beide Gesetze nicht miteinander verwechselt. Das Sozialistengesetz war gegen die Partei als solches und die Sozialversicherungsgesetze dafür, dass die Arbeiter in den Wechselfällen des Lebens Unterstützung hatten und eben nicht zur Sozialdemokratie ging. :rolleyes:
 
Klar war er Preuße,ponzelar,aber ganz Deutschland stand unter Preußens Herrschaft,somit kann er wohl als deutschnational bezeichnet werden,schließlich lag ihm wohl sein komplettes Herrschaftsgebiet am Herzen.
 
@ponzelar: im gegensatz zu seinem könig, dem späteren kaiser wilhelm I., kann man bismarck so bezeichnen bezeichnen, schliesslich hat er das oberste ziel der (klein-)deutschnationalen, nämlich die einigung unter preussens führung verwirklicht. wilhelm I. wäre lieber "nur" könig von preussen geblieben.
 
hi also wie könnt ihr euch erklären, dass die sozialistengesetze 1878-1890 die sozialdemokratie stärkte? ihre stimmenzahl wuchs in der zeit ja verhältnismäßig schnell an?
was war der "fehler" der gesetze? wieso haben sie nicht gewirkt?
 
Mir fällt ganz spontan ein: "verbotene Früchte schmecken süß"
Ansonsten würde mich interessieren, ob das Interesse an den Sozialdemokraten auch nach Aufhebung der Sozilistengesetze in dem Maße anhielt.
 
ja das interesse nahm vor allem stetig zu, 1912 dann war die spd ja die stärkste fraktion
die sozialistengesetze kurbelten also unfreiwillig die arbeiterbewegung an..
irgendwie paradox
 
liberale17 schrieb:
hi also wie könnt ihr euch erklären, dass die sozialistengesetze 1878-1890 die sozialdemokratie stärkte? ihre stimmenzahl wuchs in der zeit ja verhältnismäßig schnell an?
was war der "fehler" der gesetze? wieso haben sie nicht gewirkt?

Liebe Leberale,
das Sozialistengesetz als solches war schon ein einziger Fehler. Es ist doch völlig klar, dass die Entrechtung der Arbeiterschaft auch während des Gesetzes weiterhin bestand. Man kann eine Bewegung nicht einfach verbieten, genauso wie sich heute weitgehend der Umweltschutz in Deutschland durchgesetzt hat.:)
 
liberale17 schrieb:
hi also wie könnt ihr euch erklären, dass die sozialistengesetze 1878-1890 die sozialdemokratie stärkte? ihre stimmenzahl wuchs in der zeit ja verhältnismäßig schnell an?
was war der "fehler" der gesetze? wieso haben sie nicht gewirkt?

Da das Gesetz die Wahl sozialdemokr. Abgeordneter nicht verbieten konnte,durften im Reichstag weiterhin sozialist. Abgeordnete polit. arbeiten.
Um dem Versammlungsverbot zu entgehen, wich die Partei (SPD) in die Schweiz aus, ebenso wurden Druckerzeugnisse aus dem Ausland ins Reich geschmuggelt.

Von 1877 bis zur Aufhebung des Gesetztes 1890 konnte die Sozialdemokratie ihren Stimmenanteil im Reichstag verdreifachen, trotz aller Verfolgung.
Bismarck hatte sich durch die Verfolgung der Sozialisten bei etlichen Deutschen auch außerhalb der Arbeiterschaft unbeliebt gemacht.
Der Verstoß gegen die Meinungsfreiheit wurde auch den Nationalliberalen , die für das Gesetz gestimmt haben , verübelt.
 
Referat über Sozialistengesetz... Gliederung?...?

Guten morgen liebe Community :winke:

Ich muss demnächst ein Referat über Bismarcks Sozialistengesetz halten.
Nun weiß ich jedoch noch nicht so genau, wie ich das ganze gliedern soll, vor allem, WIE ich die Einleitung machen soll. :grübel:

Vielleicht so?
1. Einleitung
2. Grund für das Sozialistengesetz
3. Reaktionen auf das Sozialistengesetz
4. Auswirkungen des Sozialistengesetzes
5. Diskussion: Erfolg oder Misserfolg?

Wie würdet ihr es machen? Was ist besonders wichtig? :confused:

Würde mich über Antworten freuen :)
Liebe Grüße, Franzi
 
Also ich würde es genauso machen! Du musst allerdigs dann in deiner Einleitung erklären wie die Sozialistengesetze genau aussehe, es sei denn deine Mitschüler müssten das wissen, weil ihr das im Unterricht behandelt habt. Es bring nichts gleich auf den Grund einzugehen, wenn niemand weiß, was die Soziaistengesetze überhaupt sind. Und das nur kurz in der Einleitung zu erwähnen wäre vll etwas knapp.
 
Oh stimmt... total vergessen. Das kommt als 2.Punkt. Also "Was ist das sozialistengesetz?"... oder so :rofl:.

Aber wie leite ich das ganze Thema am besten ein?
 
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