Zusammenhang von Kapitalismus und Industrialisierung

pops123

Neues Mitglied
Hallo. Ich hab keine Ahnung von Geschichte und Wirtschaft, also die Frage tut mir wirklich leid...


Was sind die Zusammenhänge von Kapitalismus und Industrialisierung?


Vielen Dank schonmal im vorraus!!
 
Für die Industrialisierung sind enorme Investitionen nötig. So war eine der Bedingungen die Eisenbahn, deren Bau riesige Mengen Stahl und Kohle erforderte, was den Bau von vielen Stahlwerken und Bergwerken nötig machte; das alles ist ziemlich teuer. Ähnliches gilt in kleinerem Rahmen für jede Fabrik: Bevor man produzieren kann muss man investieren, und zB die Maschinen kaufen.

Dieses Kapital muss man erst mal zusammen haben, bzw irgendwelche Privatpersonen müssen das haben. Der Staat trat zu Beginn der Industrialisierung praktisch nicht als wirtschaftlich handelnde Kraft in Erscheinung.

Der Kapitalismus führt automatisch zu ein hoher Kapitalkonzentration, also dem Phänomen, das wenige Personen enorme Reichtümer ansammeln. Ausserdem ist ein wichtiges Instrument des Kapitalismus die Kapitalgesellschaft, in der viele Einzelpersonen ihr Kapital zusammenlegen; bestes Beispiel: Die Aktiengesellschaft.


Ohne diese Kapitalmengen keine Industrialisierung. Man schaue sich die Frühindustrialisierung in Großbritannien an: Dass hier die wohlhabenden Adligen früh gezwungen waren, als kapitalistisch handelnde Geschäftsleute aufzutreten, ist ein wichtiger Grund für den Vorsprung GBs bei der Industrialisierung.

Industrialisierung – Wikipedia
 
Für die Industrialisierung sind enorme Investitionen nötig. So war eine der Bedingungen die Eisenbahn, deren Bau riesige Mengen Stahl und Kohle erforderte, was den Bau von vielen Stahlwerken und Bergwerken nötig machte; das alles ist ziemlich teuer. Ähnliches gilt in kleinerem Rahmen für jede Fabrik: Bevor man produzieren kann muss man investieren, und zB die Maschinen kaufen.

Dieses Kapital muss man erst mal zusammen haben, bzw irgendwelche Privatpersonen müssen das haben. Der Staat trat zu Beginn der Industrialisierung praktisch nicht als wirtschaftlich handelnde Kraft in Erscheinung.
Du sagst es indirekt. Pate stand aber der Stand der Wissenschaft.

Vergleiche es mal mit dem 17. Jhdt. Damals wurde in Holland optimal und maximal Windenergie benützt. Holland führte damals. Wissenschaftlich war es aber unmöglich die Leistungen noch mehr anzukurbeln. Dafür mußten erst noch soviel Sachen in der Mathe, Chemie und Physik entdeckt werden.

Es gab aber bereits Kapitalisten: die damaligen Kaufleute.
 
Es gab aber bereits Kapitalisten: die damaligen Kaufleute.
...und Mühlenbesitzer.

in dem Buch "Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa" beschreibt Hansjörg Küster, wie aus den Mühlestandorten die Zentren der Industriellen Revolution wurden. Bereits vorher waren an den günstigen Standorten Manufakturen, Schleif-, Säge-, Hammermühlen, Papierfabriken, Glashütten, Ziegeleien und Töpfereien entstanden, die später die Keimzellen dampfbetriebener Fabriken wurden. Die reinen Getreidemühlen nahmen an dieser Entwicklung allerdings nicht Teil.

Die Alster in Hamburg ist ein ehemaliger Mühlenteich, zwischen dem damaligen (Klein-)Berlin und Cölln bildete sich am Mühlendamm ein Zentrum von Mühlen.
 
Es gab aber bereits Kapitalisten: die damaligen Kaufleute.

Sicherlich gab es schon vor der Industrialisierung, Menschen, die mehr Geld besaßen oder erwirtschafteten, im Vergleich zum Durchschnitt.



Die Frage ist aber der Zusammenhang zwischen dem Kapitalismus und der Industrialisierung.


Reinecke hat daß schon sehr gut in kurzen knappen Worten erläutert. Was noch fehlt ist das entstehen der Arbeiterschaft.


Diese waren weder Leibeigene noch Tagelöhner, sondern es Trieb sie die beginnende Bildung von Industriezentren vom Land in die Städte.

Sie wurden in Massen benötigt, um die Industrialisierung erst möglich zu machen und den bisher weniger beachteten Produktions-Kostenaufwand im Bereich des Zeitaufwandes der Produktion profitabel zu machen.

Mit den Industriemaschinen konnte plötzlich viel mehr in kürzerer Zeit produziert werden. Gleichzeitig wuchs die Technologisierung der Firmen, was zur folge hatte, daß noch mehr Arbeiter benötigt wurden, bei dem aber überdurchschnittlich der Gewinn anstieg, durch z.B. die Zeitersparnis in der Produktion. Hinzu kam, daß die Lohnkosten damit noch den größten Posten auf der Kostenseite des Unternehmers darstellten. Das führte zu schlechten Löhnen, da ja nun wiederum viele Menschen an dem Wirtschaftswachstum teilhaben wollten. Hohes Angebot, niedrige Preise, auch bei den damaligen Löhnen. Die folge war die z.B. die Organisation der Arbeiterschaft (Gewerkschaften) usw…
 
Kurz und verständlich:
Durch die neuen modernen Maschinen wurden zahlreiche Handwerker nicht mehr gebraucht und gerieten in soziale Not. Durch den freien Markt entstand damit eine immer größere Schicht zwischen wohlhabenden "kapitalistischen" Unternehmern und Arbeitern.

Gucke dir auch mal diese Links dazu an:

[MOD: werbender Link gelöscht]

Planet Wissen - Industralisierung
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist so eine typische Unterrichtsfrage, über die in der Forschung seit Jahrzehnten keine Einigkeit besteht. Was der Zusammenhang zwischen Industrielisierung und Kapitalismus ist, hängt sehr stark von der jeweiligen Definition der Begriffe ab.
Falls die Frage noch aktuell sein sollte, würde ich vorschlagen zunächst einmal zu rekapitulieren was unter den beiden Begriffen genau zu verstehen ist, also das, was ihr im Unterricht als Definition an die Hand bekommen habt.
 
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