Die schönsten B-Filme

Brissotin

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In den letzten 10 Jahren werden ja wie in "besten" Sandalenfilmzeiten massig irgendwelche Schrottfilme in Europa produziert, die es an hirnrissiger Handlung, mieser Ausstattung und naja begrenztem schauspielerischem Aufwand durchaus mit den Maciste-etc.-Filmen aufnehmen können. Nur ist heutzutage der beliebteste Hintergrund das Mittelalter, das "Barock" (wie in der neueren Trenck-Verfilmung oder der neueren Angélique-Verfilmung) liegt deutlich dahinter abgeschlagen.

Mir geht es hier nicht darum irgendwelche Filme schlecht zu machen. Aber manch einer ist ja Fan von solchem Trash und amüsiert sich darüber wie z.B. Saint-Simone. :cool:
Es geht um Abenteuerfilme, "Historienfilme" und Romanverfilmungen von "Herkules, Samson und Odysseus" bis zur "Wanderhure" dieser Tage. Indes sollten die Filme ernst gemeint und höchstens unfreiwillig komisch sein.
Man kann sowohl Klassiker als auch moderne Produktionen vorstellen. Wobei es bei der Stufe zum Trash nicht nur (aber auch) um die Ausstattung, sondern möglichst auch um eine möglichst "schöne" Handlung geht. Toll wäre auch ne Begründung, warum euch der Film so gut gefällt.
 
1. Beispiel: "Die Pilgerin" (2014)

Da ich ja normalerweise kein Fernsehen schaue, bin ich zufällig auf dieses Juwel gestoßen, das sogar 2014 produziert wurde.

Am Anfang sieht man als eine Vorschau wie die Titelheldin (Josefine Preuß) irgendwie von einem langhaarigen Bösewicht drangsaliert wird. Man merke schonmal, Bösewichte sind entweder glatzköpfig wie der arme Mark Strong in "Robin Hood" (2010) oder sehen aus wie ein mehr oder minder gut erhaltenes Mitglied einer Metall-Band.
Dann sieht man Tilla mit Pfeil und Bogen - warum eigentlich? - durch den Wald rennen und ein Wildschwein verfolgen. Von da aus kehrt sie nach Minas Tirith - äh einer Stadt im "Schwäbischen" zurück. Sie geht zu einer Hexe, die irgendwie nach einem "Mad Max"-Film ausschaut und von der sie ein Mittelchen für ihren kranken alten Herren bekommt. Der Weg allein durch die "Stadt" ist kaum zu beschreiben. Also generell haben die Menschen im Mittelalter, auch die reichen Kaufleute, irgendwelche Lumpen getragen. Kopfbedeckungen sind natürlich maximal was für Schurken und Soldaten, die von ihrer Ausrüstung irgendwie zwischen "Herr der Ringe" und Mittelaltermarkt angesiedelt sind - also ganz eindeutig, wie war das nochmal?, 14. Jh.! Ihr Bruder Otfried ist ein fieser Lümmel, der mit der Magd, scheinbar der einzigen Angestellten - oder sowas - im Haushalt des "reichen" Kaufmannes rumvögelt. Ja, so war halt das Mittelalter. Um scheinbar durch einen Versicherungsfall hoch zu kommen, brennen übrigens auch am hellichten Tag im Schlafzimmer von seinem Alten, äh Papa, locker hundert fette Kerzen. Die alleine immer aufzustecken - sie sind ja überwiegend nichtmal in sowas ähnlichem wie Kerzenhalter untergebracht - braucht es natürlich eine Supermagd wie die eben auf dem Küchentisch durchgerammelte soundso. Otfried ist irgendwie ein armes Würstchen, denn er will ja immer so schlau sein, aber sein Paps erlaubt ihm selbst in Gegenwart des Kaufmannes Veit Gürtler (Dietmar Bär), der in einer Art Erdloch mit seiner Familie wohnt, nicht dessen Tochter zu heiraten. Ja, Paps sagt ihm sogar frei heraus, dass er Otfried für nen Looser hält - erinnerte mich irgendwie an "Elsterglanz" mit der Ronny-Familie. :rofl:Jetzt kriegt Otfried ne riesige Wut. Was, er soll nicht das Geschäft vom Alten weiterführen, sondern irgendwie nix zu sagen haben? Kann ja nicht sein! Deswegen erstickt er seinen Vatter. Sein künftiger Schwiegervatter guckte zu. Zwischendrin kommt noch irgendwie ein Bürgermeister vor, der von Friedrich von Thun gespielt wird. Ahja, das soll der Vater von Tillas Verlobten sein. Jedenfalls wird dann Otfried noch böser, nachdem er sich nach dem Mord wird eingekriegt hat, haut seine Schwester als sie wieder mit diesem Herz des Vaters anfängt, was sie nach Santiago de Compostella bringen will.

Dann hat meine bessere Hälfte gesagt, dass sie den Schwachsinn nicht mehr ertragen kann und weggeschaltet. Naja, vielleicht hat sie mich ja vor Schlimmeren bewahrt.

Fazit: Also m.E. ein perfekter Trashfilm. Es gibt ne akzeptabel hübsche Hauptdarstellerin (Josefine Preuß), ein paar berühmtere und sogar ein international renommierter Darsteller (Friedrich von Thun), ein bissen Sex, ne vorraussehbare reichlich naive Handlung, massig Mittelalterklischees (ich habe drauf gewartet, dass einer der Kaufleute mal Dreck in einen Sack einläd), ausreichend viele Fackeln (quasi überall, selbst auf der Straße!), Kerzen und so Feuerchen in so Kübeln. Hätten auch gleich brennende Mülltonnen nehmen können, wenn's ambientig dadurch wird. Diese Schwarz-Weiß-Malerei der Charaktere, die durchweg höchst eindimensional agieren, ist auch super. Ich denke, das sind die richtigen Bausteine zu einem hinsichtlich Einschaltquoten (bei der Erstausstrahlung um die 6 Mio. Zuschauer) akzeptablen Ergebnis. :yes:
 
2. Beispiel "Der Henker" (2005)

Noch eine tolle europäische Produktion. Die Menge der Klischees vom dreckigen Mittelalter - bzw. hier Spätmittelalter, also eigentlich Renaissance, aber naja - wird auch hinlänglich ausgewalzt. Als Einleitung sieht man zwei Jungen, die bei einer Hinrichtung dabei sind. Sie sind irgendwie scheinbar unzertrennliche Kumpels. Dann werden die beiden, die als Waisen einem Bischof unterstehen, getrennt: der eine wird ein Geistlicher, der andere wird Söldner. Nach Jahren haben beide Karriere gemacht. Martin (Nikolaj Coster-Waldau) kehrt als Offizier oder sowas in einer Art Motorradbikerklamotte zurück - die farbenprächtige typische Söldnerkleidung der ersten Hälfte des 16.Jh. passte offenbar nicht ins Matschdesign des Films. Er lernt die sexy ausschauende Tochter (Anastasia Griffith) des Henkers kennen. Dadurch wird er auch später zum Henker, während die Inquisition auch in Person seines ehemaligen Kumpels Georg (Peter McDonald) um sich greift. Die Handlung wird dann immer absurder. Selbst das ansonsten oftmals recht nachsichtige Lexikon des Internationalen Films spricht von einer "Anballung von Charakter-Klischees". Leider wurde bei uns auch gegen ein Weiterschauen dieses cineastischen Meisterwerks eingeschritten :pfeif: - ja man höre und staune, der Film lief sogar in Cannes(!):rofl:. Warum eigentlich der Henker, der ja eigentlich von der Zunahme der Hinrichtungen profitiert, just dagegen sein soll, erschließt sich mir nicht. In der FNZ drängten ja meistens just die Scharfrichter auf Zusatzeinkommen, weil ihnen die Einnahmen aus den wenigen Hinrichtungen und anderen Bestrafungen nicht ausreichten.
 
3. Beispiel "Robin Hood und die Piraten" (1960)

Dieser Film ist ein damals scheinbar beliebter Genremix aus Ritter- und Piratenfilm, wobei auch noch eine Prise Sandalenfilm mit untergeschoben wurde, sodass sich damals jeder was aussuchen konnte. Für diese italienische Produktion konnte sozusagen als Star und Zugpferd Lex Barker gewonnen werden.

Es gab zuvor schon 1958 einen ähnlichen Film in dem Lex Baker als eine Art italienischer Robin Hood, zumindest mit entsprechendem Hütchen, fungierte. Als Hingucker für die Damenwelt durfte er hier sogar entweder knappe kurze Hosen oder eine Art kurze Fellhose - wohl eine Sandalenfilmhomage - tragen. Der Film wurde in Deutschland unter "Robin Hood, der Rebell" vermarktet. Dass es inhaltlich nicht um Robin Hood ging, spielt offensichtlich keine Rolle, denn auch in dem Streifen von 1960 findet man außer des Namens kaum irgendwelche Hinweise auf Robin Hood.

Es gibt ja heutzutage noch eine kleine Fangemeinde für die trashigen italienischen Sandalenfilmproduktionen der 1950er/60er Jahre, die vor allem auf Muckis, eindimensionale Bösewichte, gefolterte Heldinnen, etwas tumb wirkende Muskelmänner und irgendwelche dämlichen Handlungen aus sind - um so trashiger, desto mehr Kult. Nicht nur diese werden wohl in beiden Filmen einen Leckerbissen erster Güte finden.

Achso, habe ich vergessen zu erwähnen, wann diese cineastischen Meisterwerke spielen sollen? Ja, stimmt.:rofl:
 
"Shogun Mayeda". Die Handlung hab ich vergessen so dämlich fand ich den. Fing gut an, die Ausstattung dem feudalen Japan angemessen aber verlor sich immer mehr in Slapstick und Absurditäten.
 
jüngeren Datums:
die letzte Legion
King Arthur
(es widerstrebt mir, diese dämlichen wir-melken-cineastisch-den-Historienkram-Produktionen en detail zu beschreiben... es mag genügen, dass eine sehr (!) luftig-leicht gekleidete keltische Bogenschützin (! ...Frauenquote im spätantiken hauen und stechen?), die natürlich scharenweise böse fellbehangene Hörnerhelmsachsen umnietet, keinen sonderlich realistischen Eindruck hinterlässt.....)

älteren Datums:
Spartacus (kaum zu glauben, dass Kubrick die Regie bei dem Film mit den Armbanduhren tragenden Legionären führte)
El Cid (Ballkleider tragende Burgfräuleins mit 60er-Jahre-Frisuren)

...allein die Frisuren der Protagonisten bei solchen B-Movies, aber auch bei besseren Filmen, sind ein Kapitel Lächerlichkeit der ganz besonders erheiternden Sorte. Im glänzenden Buch der Kitsch heisst es so sonderschön: "ein gut gekämmter Moses wird sogleich zu Kitsch" :yes:=)=)
 
..es mag genügen, dass eine sehr (!) luftig-leicht gekleidete keltische Bogenschützin (! ...Frauenquote im spätantiken hauen und stechen?), die natürlich scharenweise böse fellbehangene Hörnerhelmsachsen umnietet, keinen sonderlich realistischen Eindruck hinterlässt.....)

Ich finde, Keira Knightley wertet den Film deutlich auf. Kick it like Bouttica, magersuechtige keltische Bogenschuetzin!

Sehr schoen auch der Sachsenkoenig, der mit seiner klaren Einstellung zu Rassenmischungen spaetere unerfreuliche Entwicklungen in Germanien vorwegnimmt. Und ueberhaupt die ganze Teutonenhorde. Der Drehbuchschreiber hat da hintersinnigen Humor bewiesen: wie viele Angelsachsen haben wohl gemerkt, dass die Zottel-Nazis ihre namengebenden Vorfahren sind?

Als schlechtesten Artus-Film aller Zeiten wuerde ich aber "Excalibur" nominieren. Mir immer noch peinlich, dass mir der mal gefallen hat.
 
1.
älteren Datums:
Spartacus (kaum zu glauben, dass Kubrick die Regie bei dem Film mit den Armbanduhren tragenden Legionären führte)
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El Cid (Ballkleider tragende Burgfräuleins mit 60er-Jahre-Frisuren)
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Wobei die Recherche für die Zeit verhältnismäßig gut war, v.a. was die Gladiatoren anbelangt. Andererseits wirkt gerade dieses Gespann Jean Simmons/Tony Curtis und deren Storyline irgendwie etwas schmierig, eben eher typische Figuren des damaligen Sandalenfilms. Woody Strode (legendär in "Spiel mir das Lied vom Tod") und Peter Ustinov gefielen mir immer am besten an dem Film. In einem großen Buch über Kubrick habe ich mal gelesen, dass er sich mit "Spartacus" schon extrem akribisch um sein Bild des antiken Rom bemüht habe. Wobei ich bei Kubricks "Barry Lyndon" aber auch finde, dass er sich da nur ausschnittweise um Authenzität bemühte.
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Ballkleider? Weiß garnicht mehr. Wer achtet denn bei Sophia Loren auf das Kleid?=)
 
4. Beispiel

M. E. ein Meilenstein des B-Films:
http://www.geschichtsforum.de/608036-post109.html
"The Lady and the highwayman" (1989)

Eine ebenso triefige wie naive Verfilmung eines offenbar ebenso naiven Stoffes von Barbara Cartland mit seltsamen Staraufgebot: Hugh Grant (damals noch recht unbekannt), der großartige Robert Morley (in einer seiner letzten Rollen), Oliver Reed und Michael York. Sehr lesenswert auch Saint-Simones Blog zu diesem Meisterwerk des Trash.:yes:
 
dekumatland: Das sind doch keine B-Movies mehr?
Ich denke auch, man muss solche Filme vor dem filmhistorischen Hintergrund betrachten. In den 1950er/60er Jahren hat sich doch niemand an Raketen-BHs in Ritterfilmen oder sowas gestoßen. Mal ausgenommen Viscontis "Der Leopard", waren Filme mit hohem Authenzitätsanspruch hinsichtlich der Bekleidung und der Drehorte nahezu unbekannt. Da kann man heute an ganz anderen Filmen messen.
 
Naja B-Movies heutzutage sind eher TV-Produktionen oder werden gleich für die DVD produziert. Die kommen erst gar nicht ins Kino.
 
Naja B-Movies heutzutage sind eher TV-Produktionen oder werden gleich für die DVD produziert. Die kommen erst gar nicht ins Kino.
Och, vielleicht nicht ins Cinemaxx. Aber da kriegt schon einiges ne Filmförderung, was eigentlich die B-Movie-Kriterien erfüllt. Außerdem werden einige Filme auch nur in bestimmten Ländern, oftmals im Herstellungsland, im Kino gezeigt.
 
Ich finde, Keira Knightley wertet den Film deutlich auf. Kick it like Bouttica, magersuechtige keltische Bogenschuetzin!

Sehr schoen auch der Sachsenkoenig, der mit seiner klaren Einstellung zu Rassenmischungen spaetere unerfreuliche Entwicklungen in Germanien vorwegnimmt. Und ueberhaupt die ganze Teutonenhorde. Der Drehbuchschreiber hat da hintersinnigen Humor bewiesen: wie viele Angelsachsen haben wohl gemerkt, dass die Zottel-Nazis ihre namengebenden Vorfahren sind?

King Arthur hat seinen Platzin dieser Liste redlich verdient (obwohl genau genommen auch kein B-Film, mindestens vom Typus, inhaltlisch schon). Schön auch die hohe Oneliner-Dichte. Aber das:

Als schlechtesten Artus-Film aller Zeiten wuerde ich aber "Excalibur" nominieren. Mir immer noch peinlich, dass mir der mal gefallen hat.
Ne, ne, hier muss ich energisch widersprechen! Zugegeben bin ich vielleicht befangen, habe den Film zig Mal gesehen. Visuell ist er auch vielleicht nicht so imposant, wie wenn man das heute machen würde. Ich finde "Excalibur" vor allem deswegen toll, weil er für mich der einzige Artus-Film ist, der (fast) alle wesentlichen Elemente des Mythos vereint. Die einzige der wichtigsten Figuren, die gar nicht vorkommt, ist Galahad. Ich fand es auch gut, dass John Boorman gar nicht erst versucht hat, eine Authentizität herzustellen, und gerade z.B. die Ritterrüstungen eher wie in einer Oper wirken, was noch durch den Soundtrack mit viel Wagner unterstrichen wird.
Man kann ja darüber streiten, ob es wirklich der beste Artusfilm ist (wofür ich immer noch schwer plädieren würde :)), aber das er ja schlechter sein soll als "King Arthur" oder "Der Erste Ritter"? Auf keinen Fall!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zig Mal gesehen: dass ist der Punkt.

Du bist offensichtlich wie der Frosch in der Suppe, dem nach langsamer Erwärmung sogar das Maggi schmeckt und ich bin der Salamander, der ins kalte Excalibur-Wasser hüpft und gleich wieder raus. Oder so ähnlich. Die Analogie wird, glaub ich, im FDP-Parteiprogramm besser erklärt.
 
Noch relativ jung, aber ein Klassiker des historischen B-Films ist "Vercingetorix" (im Originaltitel "Druids") mit Christopher Lambert. In seiner an Flops reichen Karriere stellt dieser vollkommen misslungene Versuch eines epischen Dramas einen Tiefpunkt für Lambert da, der den ganzen Film über auch noch eine scheußliche Perücke tragen muss.
 
Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber ich habe den Eindruck, dass seit einigen Jahren haufenweise billige Ritter- und Wikingerfilmchen direkt für den DVD-Markt gedreht werden. Zumindest finde ich im Fachhandel ständig solche Filmchen mit oft ziemlich reißerischen Titeln, von denen ich aber noch nie gehört habe. Oft werden auch ein paar solcher Filmchen, die inhaltlich überhaupt nichts miteinander zu tun haben, in einer Box vermarktet, oft noch unter irreführenden Titeln wie "Die Kreuzritter 1-3". (Wenn man dann die Inhaltsangaben liest, stellt man fest, dass so ziemlich jeder Film, der irgendwann zwischen dem 9. und 17. Jhdt. angesiedelt ist und in dem zumindest ein Bewaffneter vorkommt, als "Kreuzritter"-Film vermarktet wird.)
Noch so ein Phänomen: Für den DVD-Markt werden dieselben Filmchen mitunter unter verschiedenen Titeln gleich mehrmals veröffentlicht.
Und das Mockbuster-Phänomen macht auch vor den Historienfilmen nicht halt. Z. B. erschien vergangenes Jahr zur selben Zeit, als im Kino "Pompeii" anlief, eine DVD-Produktion mit dem Titel "Apocalypse Pompeii", in der es laut Inhaltsangabe auch um einen Vesuvausbruch ging.
 
Noch relativ jung, aber ein Klassiker des historischen B-Films ist "Vercingetorix" (im Originaltitel "Druids") mit Christopher Lambert. In seiner an Flops reichen Karriere stellt dieser vollkommen misslungene Versuch eines epischen Dramas einen Tiefpunkt für Lambert da, der den ganzen Film über auch noch eine scheußliche Perücke tragen muss.

Ja der war unglaublich schlecht
 
dekumatland: Das sind doch keine B-Movies mehr?
Das sehe ich grundsätzlich auch so. Ursprünglich bezeichnete man als B-Movies schnell abgedrehte Billigproduktionen in der Regel ohne Anspruch und mit Personen vor und hinter der Kamera, die entweder noch am Beginn oder schon am Ende ihrer Karriere standen oder ohnehin nie für große Produktionen engagiert wurden. Ein B-Movie musste deswegen aber nicht zwangsläufig schlecht sein, umgekehrt eine aufwändige Produktion nicht zwangsläufig gut. Heutzutage trifft die Bezeichnung wohl in erster Linie auf Direct-to-DVD-Produktionen zu. Daneben drehen aber auch heute noch die Hollywood-Studios neben Filmen, die sie groß bewerben und von denen sie sich viel erwarten (Blockbuster), kleinere Filme für zwischendurch, die zwar auch im Kino anlaufen sollen, von denen aber nicht viel erwartet wird und bei denen daher auch die Produktionskosten niedrig gehalten werden. In Deutschland erscheinen solche Filme dann häufig gleich auf DVD oder gar nicht. Sie kann man wohl auch als B-Movies bezeichnen.
Direkt für das Fernsehen gedrehte Filme entziehen sich meiner Meinung nach einer klaren Zuordnung, da sie zwar in der Regel deutlich weniger kosten als Produktionen fürs Kino, für Fernsehverhältnisse aber trotzdem äußerst teuer und aufwändig sein können.

Die filmische Qualität von "King Arthur" kann man natürlich hinterfragen, aber der Film war eine als Blockbuster konzipierte aufwändige Großproduktion, somit kein B-Movie.

King Arthur
(es widerstrebt mir, diese dämlichen wir-melken-cineastisch-den-Historienkram-Produktionen en detail zu beschreiben... es mag genügen, dass eine sehr (!) luftig-leicht gekleidete keltische Bogenschützin (! ...Frauenquote im spätantiken hauen und stechen?), die natürlich scharenweise böse fellbehangene Hörnerhelmsachsen umnietet, keinen sonderlich realistischen Eindruck hinterlässt.....)
Nicht nur in der Spätantike. Noch schlimmer fand ich, wie sich Cate Blanchett im Finale des "Robin Hood"-Films von Ridley Scott (dieser seltsame Mittelalter-D-Day) ins Kampfgetümmel stürzte. Aber naja, der Film war "dank" dieses merkwürdigen Finales ohnehin nicht mehr zu retten.
 
dekumatland: Das sind doch keine B-Movies mehr?
@Legat: wenn das so ist, dann wollen wir lieber nicht wissen, was C-Movies sind... ;)

@Brissotin: "Raketen-BHs in Ritterfilmen" sind lächerlich, egal wann Filme mit solcher Mode gedreht wurden - "ein gut gekämmter Moses wird sogleich zu Kitsch", auch bei de Milles

bzgl. der filmischen Qualität (und passend hierzu bzgl. der jeweils auffallend zeittypischen Kostüme) haben die von mir genannten Filme eine Wertung als bestenfalls B-Movies durchaus redlich verdient.
 
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