Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Lili schrieb:Einige namhafte Burschenschaftler:
Konrad Duden
Otto Loewi
Theodor Mommsen
Franz Oppenheimer
Ferdinand Porsche
Max Weber
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Theodor Storm
Eberhard Diepgen
Ferdinand Lassalle
Gustav Stresemann
Die ersten Burschenschaften entstanden nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon, wobei sich v.a. Studenten aus den Freikorps zusammentaten. Sie setzten sich v.a. für einen deutschen Staat im Rahmen einer konstitutionellen Demokratie ein. Auf den Programmen vieler Bruderschaften wurde u.a. auch die Pflicht des einzelnen sich für die Gesellschaft als Ganzes einzusetzen betont. Im Vordergrund stand jedoch die vaterländische Gesinnung, die zum ersten Mal im Großen beim Wartburgfest (17. Oktober 1817) demonstriert wurde. Beim Wartburgfest kam es auch zu einer Bücherverbrennung undeutscher Schriften (z.B. der Code Napoleon, aber auch Schriften jüdischer Autoren). Im Rahmen des Wartburgfestes wurde auch ein gemeinsames politisches Programm aller Burschenschaften festgelegt, die hauptsächlich nationalstaatlich/liberal ausgelegt waren, aber in das Konstrukt einer Monarchie eingebettet waren.
Bereits im Jahr 1819 kam es bei den sog. Hep-Hep-Krawallen zu Ausschreitungen von Burschenschaftlern und Bürgern zu Anschlägen auf Juden. Nach dem Attentat eines Burschenschaftlers auf Kotzebue im gleichen Jahr (sein Werk "Geschichte des deutschen Reichs" stand auch auf dem Verbrennungsindex der B.) wurden die Burschenschaften an den Universitäten verboten und deren bekannte Mitglieder beobachtet und z.T. auch verfolgt. Erst mit der Pariser Julirevulotion wurden die Verbote wieder gelockert und da viele Burschenschaftler während der 48er Revolution besonderen Einsatz zeigen wurden die Verbote von der Nationalversammlung wieder aufgehoben.
Mit der Einigung des deutschen Reiches 1871 zogen sich die Burschenschaften aus dem aktiven politischen Leben vermehrt zurück, hatten passiv aber durchaus noch Einfluss auf das politische Geschehen. In der Weimarer Rebublik schlug sich v.a. die sog. Deutsche Burschenschaft auf die Seite der nationalistischen Republikgegner und vertrat einen ausgeprägten Antisemitismus. Demzufolge wurde die Machtergreifung Hitlers vom Großteil der Mitglieder Deutscher Burschenschaften begrüßt und z.T. gar mitgetragen. Auch die Organisation der frühen Bücherverbrennungen wurde teilweise von den Deutschen Burschenschaften organisiert und durchgeführt. Die Burschenschaften wurden durch das Naziregieme zunächst gefördert, nach und nach aber unter Druck gesetzt sich dem NS-Studentenbund einzugliedern.
Nach 1945 wurden viele Burschenschaften neu gegründet und sind heute wieder im Dachverband der Deutschen Burschenschaften zusammengefasst, wobei die Deutsche Burschenschaft ihr altes Programm wieder aufleben ließ. Einige örtliche Burschenschaften werden aufgrund rechter Gesinnung sogar durch den Verfassungsschutz übertwacht.
Neben diesen "klassischen" Burschenschaften gibt es allerdings noch konfessionelle und liberale Dachverbände von Studentenverbindungen die oft auch unter der Bezeichnung "Burschenschaft" laufen und politisch nicht im rechtsradikalen Bereich anzusiedeln sind.
Einige namhafte Burschenschaftler:
Konrad Duden
Otto Loewi
Theodor Mommsen
Franz Oppenheimer
Ferdinand Porsche
Max Weber
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Theodor Storm
Eberhard Diepgen
Ferdinand Lassalle
Gustav Stresemann
Zum nachklicken:
http://www.burschenschaften.info/
http://www.burschenschaft.de/geschichte/geschichte.htm#index1
http://www.frankfurter-verbindungen.de/korporierte/
http://www.taz.de/pt/2002/10/12/a0353.nf/text.ges,1
Zum nachlesen:
Diana Auth, Alexandra Kurth: "Männerbündische Burschenherrlichkeit. Forschungslage und historischer Rückblick"
Dietrich Heither, Gerhard Schäfer: "Studentenverbindungen zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus"
Es gibt aber bis heute leider einige, welche dem Traum des sogenannten "3. Reiches" nachhängen. Diese Wenigen bescheren aber leider den schlechten Ruf über alle Verbände.
Geht der Blick nur zurück ins 3. Reich ?
Liegt es vielleicht an der unzureichenden Geschichtsaufarbeitung schon des 19. Jahrh. einiger Burschenschaften ?
Schon in der Jenaer Urburschenschaft war den Juden, die maßgeblich die neue intellektuelle Elite des Vormärz bilden, die Mitgliedschaft verwehrt, obwohl diese prozentual stark schon an den Befreiungskriegen beteiligt waren .
Nationalistisch - rassische Ressentiments waren von Anbeginn ein Merkmal vieler Burschenschaften.
Bei den später national eingestellten Burschenschaften konnten Juden bei den meisten normal Mitglied werden, wobei sich auch speziell jüdische Korporationen bildeten.
Eigentlich schon ein sehr krasser Zug.1920 beschloss die „Deutsche Burschenschaft“ auf dem Eisenacher Burschentag den Ausschluss aller Juden und mit Juden Verheirateten.
Wenn man von heutigen Burschenschaften spricht - wer ist da gemeint ?
Da es Studenten-Corps und ! Burschenschaften gibt !
Die Tradition ist ähnlich lang.
Diese haben durchaus unterschiedliche Zielsetzungen - die Corps sind
zumeist sogar apolitisch verfasst ( obwohl sie teilweise noch schlagende
Verbindungen sind ) Es gibt sogar Corps für weibliche Studenten !
Es gibt da nebenbei noch andere Strömungen, man denke an die ganzen Schwarzen Verbindungen, die Christlichen, die Sängerschaften usw...
Dies dürfte sich wohl hauptsächlich auf die Situation vor 1968 beziehen, nach welcher die Farben auch an der Universität während den Vorlesungen getragen wurden, während die schwarzen Verbindungen die Farben nur an eigenen Anlässen im Verbindungshaus trugen.
Wie war das für Österreich?
Aber, was die Farben bzw Couleur betrifft, gibt es da in der Tat einige Abstufungen. Es gibt Verbindungen die ihre Farben ganz abgelegt haben (also auch keine Fahne mehr), ebenso ihren Zirkel. Im Gegensatz dazu gibt es auch Verbindungen die Farbenführend sind, also Fahne, Zipfel und Anstecknadel (oder ähnliches) haben.
Wie ist das in Österreich?
Interessant ... aber irgendwie merkwürdig.
In Österreich sind "schwarze Verbindungen" schlichtweg die landläufige Bezeichnung aller katholischen (und Habsburgtreuen) Studenten- (CV) bzw. Mittelschul- (Gymnasial-/MKV-) Verbindungen.
Diese konnten entstehen, blühen und gedeihen in der Regierungszeit Kaiser Franz Josephs, weil die aus der Urburschenschaft sich entwickelnden nationalen Hochschülerschaften einige Jahre nach 1848 offiziel verboten waren, für deutschnationale Gymnasialverbindungen galt das Verbot sogar für die gesamte Regierungszeit Franz Josephs in der K.u.K.- Monarchie.
Ich bin nicht der Kenner der Szene, aber es wird hier nicht anders (gewesen) sein, denke ich... Ein Bund, der weder Farben, Mütze, Band, Fahne führt, käme mir allerdings anachronistisch vor. Ein Ablegen aller Farben, Zeichen würde einer Stillegung der Verbindung gleichkommen, nicht?
Aber, ganz ehrlich, ich kann der Mehrzahl der heutigen Studentenverbindungen in Österreich, ob deutschnational oder katholisch-österreichisch nicht mehr allzuviel abgewinnen. Besonders die CV-Unkultur des Postenschachers, die seit den Tagen der letzten Habsburger ungebrochen blüht, hat etwas unseriöses und mancherorts sogar richtig ekles.
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen