Langwaffen mit Revolver

Nergal

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Wieso kamen eigentlich im amerikanischen Bürgerkrieg und den Konflikten danach keine Büchsen vor die Kammern wie ein Revolver hatten?
Ich habe in einem Buch über die Waffen dieser Periode eine solche Büchse von Colt gesehen, wieso wurde diesen Waffen der Vorderlader vorgezogen, und später dann Waffen die mit Ladestreifen erstmal max. 5 Schuss in einem Magazin aufnehmen konnten?
Die Bevorratung der Munition scheint sich eigentlich nur in Form von Repetierbüchsen mit Patronen in einer Reihe unter dem Lauf oder eben in Form von Magazinen abgespielt zu haben, warum eigentlich?
 
Wieso kamen eigentlich im amerikanischen Bürgerkrieg und den Konflikten danach keine Büchsen vor die Kammern wie ein Revolver hatten?
Ich habe in einem Buch über die Waffen dieser Periode eine solche Büchse von Colt gesehen, wieso wurde diesen Waffen der Vorderlader vorgezogen, und später dann Waffen die mit Ladestreifen erstmal max. 5 Schuss in einem Magazin aufnehmen konnten?
Die Bevorratung der Munition scheint sich eigentlich nur in Form von Repetierbüchsen mit Patronen in einer Reihe unter dem Lauf oder eben in Form von Magazinen abgespielt zu haben, warum eigentlich?

Aus einem einfachen Grund: Bei frühen Revolvern passierte es häufig, dass beim ersten Schuss alle weiteren Kammern sich spontan selbst zündeten. Bei einer Waffe, die man mit einer Hand hielt war da in der Regel nur der Revolver im Eimer, da die Explosion nach vorne entwich. Bei einem Gewehr oder Karabiner war dann meistens auch die Hand futsch, die am vorderen Schaft lag.

Ausserdem war der Gasverschluss zwischen Trommel und Lauf noch sehr schlecht. Für eine Kurzwaffe war der dadurch entstehende Leistungsverlust noch vertretbar, für eine Langwaffe aber zu groß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich tippe hier auf Fehleranfälligkeit und Produktion an sich. Revolververschlusssysteme sind vom Aufbau her komplizierter, bzw schwerer zu laden/reinigen als mit Federdruck arbeitende Unterhebelrepertierer zum Beispiel. (Mit Federdruck ist nun natürlich nicht die Energiezufuhr für den Schuss gemeint). Im Endeffekt war in diesen, wie in allen anderen Konflikten die Verbreitung der Waffen an Kosten/Nutzenfaktor gebunden. Selbst im 1. Wk waren Teile der französischen Artillerie noch mit 1Schüssigen Hinterladen ausgerüstet, da genügend "moderne" Gewehre nicht bereitgestellt werden konnten.
 
Die Abdichtung Rohr/Trommel ist nie ganz dicht. Naja und der Verschluß einer Langwaffe liegt sehr kurz vor dem Gesicht. Und austretende , heiße Gase vor der Nase .......
Außerdem noch, was Bdain schrieb. Dann der Leistungsverlust, ein Rohrkrepierer und die Waffe zerlegt sich an der Trommel ....
 
Ausserdem war der Gasverschluss zwischen Trommel und Lauf noch sehr schlecht. Für eine Kurzwaffe war der dadurch entstehende Leistungsverlust noch vertretbar, für eine Langwaffe aber zu groß.


Das ist der Hauptgrund , warum sich Revolversysteme mit Trommeln in
Langwaffen nicht durchsetzten.
Konstruktiv ist die Gasdichtung zwischen Trommel und Lauf entscheidend
für die Einwirkung das Gasdrucks auf das Geschoss.
Damit erzielten Revolvergewehre nicht Leistung und Schussweite der
üblichen Perkussionsgewehre.

Bei den frühen Revolvern wurde ja Treibladung und Geschoss einzeln
in die Trommel vorgeladen , dann hinten ein Perkussionszündhütchen
in die einzelnen Kammern der Trommel eingesetzt.
Diese Ladevorgänge waren sichtlich zeitaufwendig und wären es für ein
Revolvergewehr ebenso gewesen.
Nun konnte man 5 oder 6x schiessen je nach Trommel und hätte
dann erneut zeitaufwendig laden müssen.

Abgesehen von den damals hohen Kosten für Revolver hat vielleicht
auch der Aufwand und die Dauer der dafür notwendigen Ausbildung
der Soldaten eine Rolle gespielt.
Ein Vorderlader -Perkussionsgewehr oder Steinschloss -Gewehr ist
ja wesentlich einfacher zu handhaben und in der Zeit , welche es dauert
eine Trommel zu laden , konnte man eben auch mehrfach ein
Vorderlader -Gewehr laden und abfeuern.

Prinzipiell wäre nach allgemeiner Einführung der Metallpatrone das
Revolvergewehr wieder ein Thema gewesen , wobei die mangelhafte
Gasdichtung immer noch nicht beseitigt war.
Aber da gab es schon die Unterhebel-Repetiertechnik und kurz
darauf wurde die Ladestreifen-Magazinierung für Geradzug-
Repetierer ( Lebel , Mauser ) Standard.
Beide Verschlussysteme waren wesentlich gasdichter ,
als frühe Revolversysteme .
In der Literatur findet man , daß erst mit der Technik des
Nagant -Revolvers um 1900 diese Gasdichtheit verbessert wurde ,
bei dem die Trommel vor der Schussabgabe auf einen Konus am
hinteren Laufende aufgeschoben wurde.
 
Das ist eigentlich eine simple Lösung an die ich gleich beim Lesen der ersten Beiträge gedacht habe, einfach die Teile vor dem Schuss mechanisch durch einen vielleicht neben dem Abzug liegenden Hebel verschließen, oder das ganze automatisch mittels einer gelochten Platte und einem seperaten Teil der Trommel (wenn das nicht zu mehr Verschleiß und Kosten geführt hätte) lösen. Das Problem mit dem schnellen Nachladen wurde ja bei Revolvern mit diesen Papierpatronen um diese Zeit bereits gelöst, wenn es irgendwo recht unangenehm zugehen sollte nahm man mehrere vorbereitete Trommeln mit und wechselte diese ganz fix aus, ob das eine kostengünstige Lösung war kann ich nicht sagen zumindest war es eine schnelle Möglichkeit zum Nachladen.
 
Das ist eigentlich eine simple Lösung an die ich gleich beim Lesen der ersten Beiträge gedacht habe, einfach die Teile vor dem Schuss mechanisch durch einen vielleicht neben dem Abzug liegenden Hebel verschließen, oder das ganze automatisch mittels einer gelochten Platte und einem seperaten Teil der Trommel (wenn das nicht zu mehr Verschleiß und Kosten geführt hätte) lösen. Das Problem mit dem schnellen Nachladen wurde ja bei Revolvern mit diesen Papierpatronen um diese Zeit bereits gelöst, wenn es irgendwo recht unangenehm zugehen sollte nahm man mehrere vorbereitete Trommeln mit und wechselte diese ganz fix aus, ob das eine kostengünstige Lösung war kann ich nicht sagen zumindest war es eine schnelle Möglichkeit zum Nachladen.

Die ersten Revolver hatten ja keine durchgehende Bohrung, sondern nur eine Zündkanal an der Rückseite oder seitwärts, mit einem Stutzen für das Zündhütchen. Sie wurden nicht Papierpatronen geladen sondern mit losen Pulver und Kugel, das Ganze dann vorne mit etwas Fett oder Talg abgedichtet. Schnell laden war da nicht!

Colt M1861 Navy - Wikipedia, the free encyclopedia

Bei einigen Modellen war es zwar möglich die Trommel relativ schnell abzunehmen, es ist mir aber nicht bekannt, dass sie mit mehreren Trommeln verkauft worden währen. Bei den geringen Maßhaltigkeit damals, halte ich das auch für wenig praktikabel.

Sechs Schuss hielt man damals für ausreichend. Und auch später scheint schnell laden noch kein Kriterium gewesen zu sein. Der Colt Frontier ( http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Colt_SAA_Ladeklappe.JPG&filetimestamp=20100131135744 ) war zwar für Metallpatronen ausgelegt, die Trommel war aber nicht kippbar und die Patronen wurden einzeln durch ein seitliches Fenster eingeführt, durch das man vorher die Hülsen entfernen musste (die sich auch noch gerne ausdehnen und dann klemmen!).

Wenn man größere Feuerkraft haben wollte, dann nahm eben mehrere Revolver mit. Aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg habe ich gelesen, dass vor allem die Südstaatenkavalleristen bis zu sechs Revolver mit sich führten.

Der erste Revolver, der einen Kipplauf mit Hülsenauswurf für alle Bohrungen hatte und sich so schnell Laden liess, war der Smith & Wesson Nr. 3 von 1869.
 
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