Was hat Wilhelm II. mit dem 1. Weltkrieg zu tun

G

Gast

Gast
Bitte hilft mir, ich hab nämlich keine Ahnung, was ich da schreiben muss!

biiiiiiiiiiiide
 
Wegen der Novemberrevolution 1918 musste er abdanken. Am 9. November 1918 gab Reichskanzler Prinz Max von Baden eigenmächtig Wilhelms Rücktritt bekannt. Am 10. November 1918 emigrierte der Kaiser aus seinem Hauptquartier in Spa in die Niederlande und verzichtete dort am 28. November 1918 auf seinen Thron (er bestätigte damit die eigenmächtige Handlung des Max von Baden als Verweser). Bis 1920 lebte Wilhelm II. in Amerongen, danach bis zu seinem Tod in Huis Doorn in den Niederlanden im Exil

http://ww1.pausenhof.de/referat.php?rid=2301&csid=efc6de58505fc66aae717eff5f50a2c6 Hier lannst DU Dir bestimmt ein paar Tips holen, aber nicht einfach nur abschreiben ;)

http://www.e-papyrus.de/erster_weltkrieg.html HIer noch etwas ausführlicher und allgemeiner

http://mitglied.lycos.de/TicoFluck/wilhelm/wilhelm0.html Alles über Wilhelm den ersten und sein Leben!
 
Gast schrieb:
Bitte hilft mir, ich hab nämlich keine Ahnung, was ich da schreiben muss!

biiiiiiiiiiiide

Wilhelm II. (nicht "der 2.") war doch der Deutsche Kaiser im I. Weltkrieg... etwas Allgemeinbildung würde nicht schaden...
 
Stormbringer schrieb:
Wenn ich mich nicht irre waren es die Ami's die auf die abdankung des Kaisers drängten.
Da irrst Du Dich möglicherweise. Die in diesem Zusammenhang oft bemühte Wilson-Note vom 23. Oktober 1918 kritisierte zwar, "dass die Macht des Königs von Preußen, die Politik des Reiches unter seiner Kontrolle zu halten, noch unzerstörbar ist" - dem hätte man aber auch ohne Abdankung durch eine Verfassungsänderung abhelfen können.

http://www.bpb.de/publikationen/Z4V2EB,2,0,Vom_Kaiserreich_zur_Republik_191819.html
 
Ich dachte eigentlich mehr an teil VII, art 227-230 des Versailler vertrages.
Worin man die auslieferung und öffentliche anklage Wilhellm II forderte.
 
Die dritte Note vom 23. Oktober enthielt Passagen, die in der deutschen Öffentlichkeit tiefe Niedergeschlagenheit hervorriefen, aber auch die Entschlossenheit Wilsons Bedingungen zu erfüllen, Wilson sagte: " Wenn die USA mit den militärischen Beherrschern und monarchistischen Autokraten verhandeln müssten, dann kann Deutschland über keinen Friedensbedingungen verhandeln sondern muss sich ergeben." Diese Aussage bewirkte in der öffentlichen Meinung Deutschlands die Vorstellung: "Wenn der Kaiser abdankt, bekommen wir einen guten Waffenstillstand." Ob Wilson wirklich die Abdankung des Kaisers forderte ist umstritten, auf jeden Fall wurde die Forderung innerhalb Deutschlands immer lauter, dass der Kaiser abdanken solle.
Man bedenke auch, das Volk war Kriegsmüde. Es gibt einen bedeutunschwerer Satz: "Um weiteres Blutvergiessen zu vermeiden, ersucht die deutsche Regierung den sofortigen Abschluss eines Waffenstillstandes zu Lande, zu Wasser und in der Luft herbeizuführen." (3. Okt. 1918) Dieses offene Eingeständnis der Niederlage traf die psychologisch unvorbereitete deutsche Öffentlichkeit wie ein Keulenschlag, denn bis zuletzt hatte die grosse Mehrheit der Bevölkerung der optimistischen Einschätzung der Propaganda geglaubt. Somit gab es für die Bevölkerung nur noch ein Ziel: Beendigung des Krieges.

Quelle: Eduard Kolb, die Weimarer Republik
 
Stormbringer schrieb:
Ich dachte eigentlich mehr an teil VII, art 227-230 des Versailler vertrages.
Worin man die auslieferung und öffentliche anklage Wilhellm II forderte.

Das hat aber nichts mit der Abdankung zu tun. Der Versailler Vertag wurde erst später aufgesetzt.
 
Wenn man allerdings die Rede dazu nimmt, die Wilson anlässlich der Kriegserklärung der USA gegen Deutschland vor dem Kongress hält, gewinnt die Interpretation, dass er die Abdankung des Kaisers wollte, doch an Überzeugungskraft.
In der Rede heißt es sinngemäßt, die USA hätten keinen Streit mit dem dt. VOlk, sondern mit der verbrecherischen, undemokratischen Führung.
 
ursi schrieb:
Das hat aber nichts mit der Abdankung zu tun. Der Versailler Vertag wurde erst später aufgesetzt.
Ach so. Na gut. Ich dachte nur weil man ein amtierendes staatsoberhaupt normalerweise nicht ausliefert und anklagt ohne ihn vorher abzusetzen. Hab mich aber in den jahren vertan.
 
Was hat Kaiser Wilhelm II. mit dem 1. Weltkrieg zu tun.
Derzeit geht die Tendenz der Historiker (wie etwa Franz Herre) dahin, daß er ein Kriegsgegner war. Er reiste umher, um die Krise, die sich auf dem Balkan abzeichnete zu lösen oder zumindest eine Eskalation zu verhindern. Gespräche mit dem Zaren und Prinz Franz Ferdinand, auf den er seine Hoffnungen setzte prägen die Krise 1912, als der Balkan schon einmal zum Kriegsgrund zu werden drohte.
Als "sein lieber Franz" in Sarajevo erschossen wurde (ich glaube er war zu dem Zeitpunkt entweder auf seinem Feriensitz oder auf der jährlichen Atlantikfahrt) mußte er dem Volksbegehren nachgeben. Zeitzeugen berichteten, wie depremiert er von der Kriegserklärung auf dem Balkon ins Zimmer zurückkehrte.
Normalerweise sagt man ihm einen satten Militarismus nach, der jedoch nur Schein war. Große Worte waren sein Steckenpferd, an taten mangelte es diesem Mann aber.

Nach Kriegsausbruch verliert sich seine ohnehin geschwundene Macht gänzlich. Die OHL übernimmt den Krieg und der Kaiser muß zusehen.
Ich empfehle als Literatur den berühmten Historiker Mommsen, der allerdings natürlich etwas veraltet ist. Schnellen Einblick bietet der oben erwähnte Herre.
Hoffe ich konnte hilfreich sein.
 
Tib. Gabinius schrieb:
Was hat Kaiser Wilhelm II. mit dem 1. Weltkrieg zu tun.
Derzeit geht die Tendenz der Historiker (wie etwa Franz Herre) dahin, daß er ein Kriegsgegner war. Er reiste umher, um die Krise, die sich auf dem Balkan abzeichnete zu lösen oder zumindest eine Eskalation zu verhindern. Gespräche mit dem Zaren und Prinz Franz Ferdinand, auf den er seine Hoffnungen setzte prägen die Krise 1912, als der Balkan schon einmal zum Kriegsgrund zu werden drohte.
Als "sein lieber Franz" in Sarajevo erschossen wurde (ich glaube er war zu dem Zeitpunkt entweder auf seinem Feriensitz oder auf der jährlichen Atlantikfahrt) mußte er dem Volksbegehren nachgeben. Zeitzeugen berichteten, wie depremiert er von der Kriegserklärung auf dem Balkon ins Zimmer zurückkehrte.
Normalerweise sagt man ihm einen satten Militarismus nach, der jedoch nur Schein war. Große Worte waren sein Steckenpferd, an taten mangelte es diesem Mann aber.

Nach Kriegsausbruch verliert sich seine ohnehin geschwundene Macht gänzlich. Die OHL übernimmt den Krieg und der Kaiser muß zusehen.
Ich empfehle als Literatur den berühmten Historiker Mommsen, der allerdings natürlich etwas veraltet ist. Schnellen Einblick bietet der oben erwähnte Herre.
Hoffe ich konnte hilfreich sein.
Hmm,ich kann mich da irren da ich mich in diesem Gebiet wirklich nicht so gut auskenne.
Aber ich glaube der Militarismus wurde ihm wohl zu Recht nachgesagt und das er ein Kriegsgegner war kann ich irgendwie auch nicht nachvollziehen.
War er es nicht,der mit einer riesen Seeflotte weltweit prahlte und die Franzosen und Engländer regelrecht provozierte?
Wäre nett wenn mich da mal einer von Euch aufklären könnte.
 
Explorer schrieb:
Hmm,ich kann mich da irren da ich mich in diesem Gebiet wirklich nicht so gut auskenne.
Aber ich glaube der Militarismus wurde ihm wohl zu Recht nachgesagt und das er ein Kriegsgegner war kann ich irgendwie auch nicht nachvollziehen.
War er es nicht,der mit einer riesen Seeflotte weltweit prahlte und die Franzosen und Engländer regelrecht provozierte?
Wäre nett wenn mich da mal einer von Euch aufklären könnte.

Scroll Dich doch mal hier durch... Falls Du noch Fragen hast melde Dich..... :yes:

http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=66
 
ich kann mich auch irren. aber ich glaube, weil bismarck einen konsenz mit frankreich und russland suchte, wurde er erstmal kaltgestellt von willi 2. danach schlägt willhelm einen neuen kurs ein.- weltpolitik als aufgabe, weltmacht als ziel, flotte als instument lautet seine devise. bismarcks draht nach petersburg wurde unterbrochen. der rückversicherungsvertrag von 1887 wird1890 nicht mehr verlängert die folge dieser politik ist die französisch- russische annäherung. das reich überschätzt seine stärke. im wettlauf der imperialistischen staaten um die aufteilung der welt, fordert willhelm einen platz an der sonne.

zeitwechsel- das streben der balkanvölker, ihre einigung zu nationalstaaten durch aufteilung des europäischen besitzes der1912 gemeinsam geschlagenen türken und auf kosten östereich ungarns zu vollenden, kollodiert mit den wirtschaftlichen interessen der europäischen grossmächte.
nach dem mord an franz ferdienand und seiner frau, will wien die serbische frage entgültig im eigenem sinne lösen. voraussetzung dafür wäre die deutsche rückendeckung. die deutsche diplomatie möchte. anders, als das militär einen krieg vermeiden. frankreich ist durch das abkommen pontcares von1912 bei konflikten auf dem balkan an russland gebunden. mit der russischen generalmobilmachung am 31. 7. 14 fallen in berlin die würfel für eine militärische lösung. der automatismus der mobilmachungen hat den spielraum, den konflikt mit politischen mitteln beizulegen, zunichte gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Wilhelm war nach außen ein Militarist. Er liebte das Tamtam des Militärs, entwarf sogar eigene Uniformen und lief die meiste Zeit auch darin rum. Sogar seine Freunde und sein Stab, die ihn auf die Atlantikfahrten begleiteten mußten diese teilweise skurrilen Kreationen tragen.

Auch prahlerische Worte und gehabe wurden von ihm öfter gehört. Gerade bei Tischreden rutschte ihm nicht selten einiges raus, was andere vor den Kopf stieß.
Die Flottenidee stammt NICHT von ihm, aber der Admiral, dessen Kind dieser Einfall war, überredete ihn (was mit ein wenig Einfluß nicht schwer war) und seitdem stand der Kaiser für diese Idee ein.
In den frühen Jahren sieht man z.B. den Einfluß Grünwalds, eines Freundes der Familie sehr stark.

Auch der Rauswurf des Bismark auf "Aktuelles" zu schieben entspricht eher dem typischen "der Krieg brach aus weil einer erschossen wurde".
Wilhelm II. hatte von Anbeginn an ein sehr gespanntes Verhältnis mit Bismark und dessen Sohn, und kündigte mehr als einmal an, diesen zu chassen sobald er an der Macht wäre. Das es dann doch längere Zeit dauerte deutet wieder auf "große Worte" wenig Taten.

Ab der Jahrhundertwende nimmt dann die Macht und auch die Souveräntität des Kaiser, also seine Selbstständigkeit, weiter ab. Er ist nicht in der Lage, wie noch sein Großvater, auf den Tisch zu schlagen und seinen Willen durchzusetzen.
Boxeraufstand, "Panthersprung" u.ä. Vorkomnisse runden dann das Bild nach vorne ab. Aus solchen Geschehnissen und seinen Reden, wie die zur Truppenverabschiedung nach China prägen das Bild des kriegsbegeisterten und kriegstreibenden Kaisers.

Wer jedoch einen Blick auf die Vielzahl der Besuche beim Zaren und dessen Diplomaten und die Briefe an die Verwandten in GB wirft wird ein ganz anderes Bild gezeichnet bekommen.
Dieser Mann war keineswegs so Willens, einen mörderischen Krieg vom Zaun zu brechen wie es uns alte Bücher Weismachen wollen.
Dazu empfehle ich, neben dem oben schon erwähnten Biographen auch eine kritische Lektüre Mommsens, auch Hartau, vor ALLEM aber Röhl. Mommsen und Röhl sind (noch) die Biographen, und sollten wirklich zu rate gezogen werden, will man etwas über den exzentrischen Krüppel mit der Krone sagen.

Ach ja, der Rückversicherungsvertrag: Er lief aus. Es gibt wohl auch noch einige Geheimverträge, die aber das Papier nicht wert waren...ein weites Feld, über das an der Uni Bonn dieses Semester (mal wieder) eine Vorlesung zu hören ist. Zwar nur im Rahmen eines historischen Überblicks über die Zeit, aber doch sehr umfangreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tib. Gabinius schrieb:
Ach ja, der Rückversicherungsvertrag: Er lief aus.
Und wurde nicht erneuert. Rußland war dazu bereit, Bismarck auch, Wilhelm II. nicht.

Übrigends war Wilhelm I. möglicherweise ein Monarch, der auf den Tisch zu schlagen wußte, aber gegen Bismarck konnte er sich nicht durchsetzen. Die Politik war die von Bismarck und Wilhelm ließ ihn. Bis 1866/71 aus eigener Schwäche, ab da wegen der Stärke Bismarcks.

Außerdem noch eine Frage: was meinst Du mit:

Tib. Gabinius schrieb:
Die Flottenidee stammt NICHT von ihm, aber der Admiral, dessen Kind dieser Einfall war, überredete ihn (was mit ein wenig Einfluß nicht schwer war) und seitdem stand der Kaiser für diese Idee ein.
Natürlich haben Monarchen - und auch Kronprinzen - Berater, Bekannte etc. Und diese üben Einfluß aus. Nur ist das dann schwer vom Willen des Monarchen zu trennen. Fakt ist, daß Flotten besonders damals Prestigeobjekte der Staaten waren, wie auch Kolonien. Fakt ist auch, daß Deutschland in den 1880er Jahren begann, Kolonien zu erwerben - zunächst mit dem Staat nur als Garantiemacht von Privatunternehmen, nichtsdestoweniger deutsche Überseeinteressen. Fakt ist ferner, daß die Handelsflotte wuchs und daher schon zu Zeiten Bismarcks die Flotte als zu klein angesehen wurde.
Kurz, es ist nicht entscheidend, wer da welche Idee genau gehabt haben soll. Das Interessante ist, daß es da anscheinend einen Admiral im Gefolge Wilhelms II. gab, wahrscheinlich schon zu Kronprinzenzeiten, der Einfluß hatte, nämlich größeren Einfluß, als diejenigen, die das Geld lieber in der Armee oder sonstwo angelegt gesehen haben.

Schließlich muß ich noch anmerken, daß Wilhelm II. seine Bezeichnung als Friedenskaiser nicht sehr schätzte, weil sie gleichbedeutend mit einer anderen war: der Schlappmachekaiser. In letzter Konsequenz fehlte ihm vor 1914 nämlich immer der Mut, von einer Provokation zum Krieg zu schreiten. Aber nicht wegen seinen Friedswünschen, sondern weil die neue Heeresreform noch nicht gegriffen hatte, oder die Flotte noch nicht kriegsbereit war etc.
 
Explorer schrieb:
War er es nicht,der mit einer riesen Seeflotte weltweit prahlte und die Franzosen und Engländer regelrecht provozierte?

Das war er wohl, ein Prahlhans. Der gerne Uniformen trug und bei Manövern zuschaute. Aber ob er scharf auf echte Kriege war, weiß ich nicht. Nicht unbedingt.
 
Def. nicht Manganite.
Und er sah nicht nur gerne bei Manövern zu.
Er nahm mehrere Jahre hintereinander an verschiedenen Manövern teil. So führte er des öfteren Kavallerie zum Angriff.
Natürlich war diese schon längst veraltet, und der neigte dazu klassische Frontalangriffe zu reiten, die im scharfen Einsatz zu einer Katastrophe geführt hätten, aber da er der zukünftige Kaiser war....
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, Stichworte "Boxeraufstand", "Hunnenrede" und "Panthersprung" - benimmt sich so jemand, der Kriege vermeiden möchte?
 
Zurück
Oben