Kriegsziele Deutschland 1. WK

G

Gast_Katha

Gast
Hallo liebe Leute!

Bin grad heftig am lernen für meine LK-Klausur Geschichte am Donnerstag und bin auf eine Frage gestoßen,die ich und auch das Internet soweit ich gefunden hab nicht beantworten können.
Die Deutschen Kriegsziele im 1. WK beliefen sich ja auf die Ausweitung des Deutschen Reiches nur innerhalb Europas.
Die Außenpolitik Wilhelms II. jedoch war eine offensive Kolonialpolitik,
wobei auch Gebiete in Asien und natürlich Afrika angestrebt wurden.
Kann mir jemand von euch sagen,warum sich diese Ziele zum Erreichen der Weltmacht nicht in den deutschen Kriegszielen widerspiegeln?
Wär echt klasse,wenn ihr mir helfen könntet.
Bis dann!

Eure Katha &:)
 
Ja, also ich mache in Geschichte Prüfung im Abitur.
Wir haben ein ziemlich gutes Geschichts-Themenheft, ich meine da stand das drin. Ich werde mal nachschauen und diesen Beitrag dann editieren. :)

Hier das, was ich gefunden habe:

Vor dem Krieg:
Rivalität zu Frankreich & deutsche Exportorientierung auf den Weltmarkt

Durch den Ausbruch des Krieges und die Erfahrungen mit der allierten Seeblockade beschränkte sich die Expansionsziele nun nachhaltig auf den europäischen Kontinent, speziell den mitteleuropäischen Wirtschaftsraum.

Dazu kamen viele Kriegszieldenkschriften verschiedener Interessengruppen, besonders der politischen Rechten, deren Kern aus dem Alldeutschen Verband bestand. Diese drängten den damaligen Reichskanzler Bethmann Hollweg zu einem umfangreichen Annexionsprogramm im Westen sowie Osten, verbunden mit einer gezielten Germanisierungspolitik im Besonderen der Flamen (in Belgien) und der Polen. Eine eventuelle Rücksiedlung der Russlanddeutschen für die neue gewonnenen Ostgebiete sei auch abzuwägen. Ggf. bei nicht einsetzendem Erfolg eine "ethnische Flurbereinigung".

Bethmann Hollweg versuchte die Kriegsziel-Agitationen zu unterbinden und, wenn auch ohne Erfolg, sich zu bemühen, die Forderungen in den Plan einer indirekten Hegemonie des Deutschen Reiches in Form einer zukünftigen mitteleuropäischen Zoll- und Wirtschaftsunion zu bringen. Bei seinem so gefassten Septemberprogramm, als noch Hoffnung auf einen baldigen Frieden in Sicht war, spielte aber auch die Befürchtung eine Rolle, dass der nichtdeutsche Bervölkerungsanteil durch zu große Annexionen zu sehr erhöht würde.
Als ein Ende des Krieges nicht mehr in Sicht war, verfolgte die politische Führung Deutschlands bald konsequent den Plan einer deutsch-österreichischen Zollunion, um die Habsburger Monarchie fester an sich zu binden und die Möglichkeiten einer stärkeren Einflussnahme in Südosteuropa zu erweitern.

Hoffe, ich konnte dir helfen. :) Ich hätte auch noch das Septemberprogramm und die Kriegszielvorstellungen der Wirtschaft und eine vertrauliche Denkschrift deutscher Hochschullehrer und Beamten an Bethmann Hollweg. Müsstest du sagen, ob du das auch noch haben willst.
 
Zuletzt bearbeitet:
An Kolonialprojekten schwebte Wilhelm II. und Kiderlen Wächter bereits 1911 ein Mittelafrikanisches Imperium vor, daß aus Deutsch-Ostafrika, Belgisch Kongo und dem größten Teil Portugiesisch Angolas bestehen sollte. Den Kriegseintritt Portugals nahm man daher in der Wilhelmstraße leicht, da man längst schon einen begehrlichen Blick auf die portugiesischen Kolonien geworfen hatte. Man hätte dazu zweifellos gerne den französischen Kongo annektiert und dachte wohl auch an Arrondierungen in Ostasien.
 
Ein Faktor, der dazu beitrug, dass die expansionistischen Kriegsziele zu Beginn des Krieges nicht deutlich auf den Tisch kamen, war die SPD. Sie war bereit, den Krieg (und damit die Zustimmung im Reichstag zu Kriegsanleihen) mitzutragen (Burgfriedenspolitik), aber nur, solange der Krieg ein Krieg zur Verteidigung des Vaterlandes war.
 
Danke!

Ich werd mich dann nochmal genauer darüber informieren,aber vorerst reicht das.
Vielleicht wird das ne Klausuraufgabe und da bekommt man ja eh immer noch nen passenden Text dazu.
Falls mir noch was einfällt,werde ich mich aber sicherlich wieder an euch wenden, bzw. ihr könnt euch melden,wenn euch noch was dazu einfällt.
Bei mir in den Büchern steht dazu nämlich komischerweise nix...
was ist das denn für ein Buch,dass du hast?
(in welchem Bundesland machst du denn abitur?ich in niedersachsen.)

Liebe Grüße

Katha
 
Ich mache Abitur auch in Niedersachsen. :) Und das Themenheft heißt "Geschichte und Geschehen - Deutsche Außenpolitik 1914-1945"!

Welche Stadt wohnst du denn? Ich wohne in Hameln.
 
Kleiner Tipp an Katha: meld dich an, dann könnt ihr per PN euer privates Gespräch fortsetzen (und intensivieren). Ansonsten gibt dat nur dumme Sprüche hier.
 
Zurück
Oben