Novemberrevolution 1918

geschichtsfan07

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Ich habe heute Aufgaben bekommen mit deren Lösungen ich einen Vortrag in Geschichte halten soll. Dabei geht es um die Novemberrevolution von 1918.

Eine Aufgabe verlangt, dass ich Argumente finden soll, die für oder gegen die Bezeichnung "Novemberrevolution" sprechen.

Also für vielleicht, weil die prägnantesten Ereignisse der Revolution im November 1918 waren und dagegen eventuell, weil eine Revolution ein längerer Prozess im Allgemeinen ist, der mit Anlass und Folgehandlung nicht beginnt bzw. abschließt? Aber weiter fällt mir im ersten Gedanken nichts dazu ein und leider verrät die Punktzahl, dass da viel mehr hinmuss. :confused:

Eine weitere Aufgabe ist es aufzuzeigen welche Vorstellungen zur weiteren polit. Entwicklung in Deutschland nach November 1918 bestanden.

Also da würde ich den Machtkampf zwischen der USPD und der MSPD mit ihren Zielen nennen und dann noch etwas zur provisorischen Regierung sagen (worüber ich keinen Plan habe :S).

Habt ihr eine Idee was an dieser Stelle noch passend wäre?

In einer weiteren Aufgabe wird gesagt, dass die Revolution die Anfangsjahre der Weimarer Republik prägte - soweit ist das klar. Als 1922 Rathenau ermordet wurde, sagte Reichskanzler J. Wirth "Da steht der Feind - und darüber besteht kein Zweifel - dieser Feind steht rechts."

Damit soll ich mich auseinandersetzen und die hist. Situation ausgehend von der Revolution beurteilen.

Ich würde darüber en bissel was zur Entwicklung der rechten Partein in der Weimarer Republik schreiben.

Ich hoffe ihr könnt mir mit Schlagwörtern weiterhelfen, damit ich nicht das Thema verfehle, denn ich weis echt nicht sicher, wie ich die Sache hier anfassen muss. :cry:

Vielen Dank im Vorraus :)
 
Vielleicht darfst Du ja eine andere Revolution zum Vergleich mit der Monatsbezeichnung herran ziehen wie die Julirevolution von 1830. Als Vergleich könntest Du sagen, dass da die Bezeichnung zutrifft, weil da die Entscheidungen wirklich in dem Monat fielen, in welchem Charles X floh und Louis Philippe König wurde.

Zu Walther Rathenau fällt mir eigentlich immer die viel zu milden juristischen Vorgehensweisen gegen die Mittäter ein. Vielleicht will man auch das von Dir betont wissen. :grübel: (Also ich hatte zumindest in einer Ausstellung zu Rathenau diesen Eindruck.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht darfst Du ja eine andere Revolution zum Vergleich mit der Monatsbezeichnung herran ziehen wie die Julirevolution von 1830.

Das hätte ich gern gemacht, weil ich von der 1830er noch ein wenig Ahnung hätte, aber leider ist die Novemberrevolution der Ausgangspunkt für die weiteren Überlegungen, die in den kommenden Fragen eröffnet werden sollen - soweit ich das hier überblicke.


Zu Walther Rathenau fällt mir eigentlich immer die viel zu milden juristischen Vorgehensweisen gegen die Mittäter ein. Vielleicht will man auch das von Dir betont wissen. :grübel:

Die Mittäter? Meinst du die Mitglieder der nationalistischen Terrorgruppe "Consul", die Rathenau ermordet haben sollen? - Also wie "sanft" die Regierung und das Gesetz der Weimarer Republik mit den rechten Parteien und ihrer Anhänger umging? - Wäre logisch, wenn man das beigelegte Zitat hinzunimmt. Aber was hat das mit der Novemberrevolution zu tun?
 
Eine Aufgabe verlangt, dass ich Argumente finden soll, die für oder gegen die Bezeichnung "Novemberrevolution" sprechen.

Also für vielleicht, weil die prägnantesten Ereignisse der Revolution im November 1918 waren und dagegen eventuell, weil eine Revolution ein längerer Prozess im Allgemeinen ist, der mit Anlass und Folgehandlung nicht beginnt bzw. abschließt?

Das "für" stimmt. Das "dagegen" eher nicht. Revolutionen müssen nicht langwierig sein. Das ist eine linke Auffassung von Revolution, um die Leute vom Scheitern der eigenen Revolution abzulenken. Revolutionen können neue wie alte Gesellschaftsordnungen anpeilen.
Wichtig bei Revolutionen ist die radikale Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Ob dies ab November 1918 der Fall war, kannst erforschen, um für das "dagegen" was zu finden.
 
Eine weitere Aufgabe ist es aufzuzeigen welche Vorstellungen zur weiteren polit. Entwicklung in Deutschland nach November 1918 bestanden.

Also da würde ich den Machtkampf zwischen der USPD und der MSPD mit ihren Zielen nennen und dann noch etwas zur provisorischen Regierung sagen (worüber ich keinen Plan habe :S).

Habt ihr eine Idee was an dieser Stelle noch passend wäre?

Spartakusbund ? Wikipedia
Münchner Räterepublik ? Wikipedia
Monarchismus in Deutschland ? Wikipedia
Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten ? Wikipedia
Deutsche Vaterlandspartei ? Wikipedia
Reichsrätekongress ? Wikipedia
Alldeutscher Verband ? Wikipedia
Da der Alldeutsche Verband nach Ende des Ersten Weltkrieges keine Bedeutung hatte, wäre folgender Link hilfreich:
Deutsche Arbeiterpartei ? Wikipedia
 
Eine Aufgabe verlangt, dass ich Argumente finden soll, die für oder gegen die Bezeichnung "Novemberrevolution" sprechen.

Also für vielleicht, weil die prägnantesten Ereignisse der Revolution im November 1918 waren und dagegen eventuell, weil eine Revolution ein längerer Prozess im Allgemeinen ist, der mit Anlass und Folgehandlung nicht beginnt bzw. abschließt?

@geschichtsfan07, der Ansatzgedanke zu der Bezeichnung der Novemberrevolution 1918 ist richtig. Denn in diesen Monat finden eigentlich die Ereignisse statt, denen ein längerer Prozess vorausging. Die Revolution ist gleichzusetzen mit dem Ende der Monarchie in Deutschland.
Um nun etwas weiter Auszuholen würde ich vorschlagen die Betrachtungen der Aktionen in der Marine Sommer 1917 in betracht zu ziehen, da der revolutionäre Gedanke hier seinen Ursprung im Zusammenhang mit ersten Handlungen dieser Art hat.

Die Ständegesellschaft in der Hierarchie der Mitglieder der kaiserlichen Marien spiegelt im Wesentlichen den, der Deutschen Gesellschaft jener Jahre wieder. Beschäftige Dich einfach mit den Ursachen der Meuterei im Sommer 1917 in der Flotte und ziehe direkt parallelen zur gesellschaftlichen Ordnung in Deutschland und ihrer verschärften Bedingungen durch den Krieg.

Hinzu kommen die innerpolitischen Probleme und Ansichten in der SPD, die zur Abspaltung der USPD führen. Aus ihr gehen die radikalen linken Momente hervor, die in den Matrosen und Werftarbeiten guten Nährboden für ihre Gedanken finden.

Diese drei Punkte:
· der gesellschaftliche Missstand, auf der einen Seite der veraltete aristokratische Militarismus und auf der anderen Seite der Weg in die Moderne, durch technischen Vorsprung und politische Gedanken im Bezug auf die Demokratisierung der Gesellschaft
· das Entstehen politisch aktiver Parteien aus dem tiefen linken Spektrum der SPD, vor allem Angefacht durch den Zustand des langen Krieges
· dieses Gedankengut in Verbindung mit Menschenmassen, die Bereit sind zu handeln, wie z.B. die Matrosen oder Arbeiter in Großbetrieben

So entstanden ab dem Sommer 1917 revolutionäre Krisenherde, die zwar kurzzeitig eingedämmt werden konnten, durch Harte Strafen an den Rädelsführern der Meuterei, Köbis und Reichpietsch.

Doch man hatte es keineswegs verstanden im Offizierskorps der Marine, den Misstand der Klassengesellschaft zu beseitigen, was letztlich zu weiteren Meutereien im Oktober 1918 führt, die nicht mehr von der Seekriegsleitung zu beherrschen sind und wie ein Lauffeuer auf alle Kriegsmüden Teile der Bevölkerung übergreifen.

Hierzu findest Du auch Aufstellungen und Infos zum Sommer 1917 und Okt 1918:
http://www.geschichtsforum.de/f62/z...naufstand-waffenstillstandsbedingungen-10165/
http://www.geschichtsforum.de/f58/meuterei-30-10-1918-a-20666/
http://www.geschichtsforum.de/f62/matrosenaufstand-kommunisten-26144/
http://www.geschichtsforum.de/f62/die-opferung-der-hochseeflotte-okt-1918-a-26301/
 
@geschichtsfan07, der Ansatzgedanke zu der Bezeichnung der Novemberrevolution 1918 ist richtig. Denn in diesen Monat finden eigentlich die Ereignisse statt, denen ein längerer Prozess vorausging

Korrekt. Und dazu gehören folgende Punkte (stichpunktartig):


29.09.1918 Forderung der OHL nach sofortigen Waffenstillstand.

Waffenstillgesuch der Regierung Max von Baden auf Basis der 14 Punkte.

Notenaustausch mit dem US-Präsidenten Wilson, in denen dieser von den 14 Punkten abweicht und im Prinzipg auf eine bedingungslose Kapitualation hinarbeitet und diese auch erreicht. Des Weiteren signalisiert Wilson verschlüsselt, das er ein Wandel des politischen Systems inm Deutschen Reich erwartet, mit anderen Wort eine Demokratie, wozu natürlich auch eine demokratisch gewählte Regierung gehört.

Für die deutsche Bevölkerung war dies natürlich ein ungeheurer Schock, da man immer davon ausgegangen war, ein gerechten Verteidungskrieg zu führen. Die Reichsleitung hat 1914 erfolgreiche Arbeit geleistet. So sorgten die Noten von Wilson für beträchtliche innenpolitische Unruhe im Deutschen Reich.

Im Oktober 1918 wurde das Deutsche Reich zunächst in eine Konstitutionelle Monarchie umgewandelt, denn von den Partein hatte eigentlich keine, die USPD vielleicht ausgenommen, kein Interesse daran, das die Monarchie abgeschafft wird.

Am 29.Oktober 1918 reist Wilhelm aus dem Entscheidungszentrum Berlin, auf Rat seiner militärischen Ratgeber, sein Leben sei in Gefahr und man könnte ihn Berlin nicht schützen, ab. Er begab sich zum Hauptquartier der OHL nach Spa. Das kam bei der Bevölkerung nicht gut an, denn seine Abreise wurde als Flucht begriffen.

Ebenfalls Ende Oktober 1918 begann die Matrosenrevolte. Die Herren der SKL meinten u.a. Wilson würde keinen ehrenvollen Frieden vermitteln, da er verlangt hat, und auch von der Reichsregierung bekommen hat, das der unbeschränkte U-Bootkrieg eingestellt werden muss. Die SKL sah in dieser Maßnahme, sich ihre einzigen wirksame Waffe beraubt. Man wollte numehr mit der britischen Flotte die Schlacht suchen. Nur haben die Herren dieRechnung ohne die Matrosen gemacht, die verständlicherweise kein großes Interesse hatten, sich sinnlos verheizen zu lassen. Es bleibt also festzuhalten, das der Protest der Matrosen nicht politisch motivert war, sondern sich gegen einen militärisch sinnlose Entscheidung gerichtet hat.
 
Richtig Turgot, daß sind weitestgehend die Ereignisse im Vorfeld der Novemberrevolution 1918, aber die Ursachen für die Revolution waren diese Ereignisse nicht, es waren die Auslöser.
 
... aber die Ursachen für die Revolution waren diese Ereignisse nicht, es waren die Auslöser.

Nicht sterben so wollen, ist wohl Antrieb genug.
Nicht in diesem Krieg (noch sinnlos) sterben zu wollen, schon gerade.

Dazu kommen die inneren Zustände im Reich, die Kriegsverluste, die Wirkungen der Blockade.
 
Natürlich, ist ja auch Richtig, aber die Ursachen für die Problematik stehen tiefer und sind vielleicht durch den Krieg mehr in den Fokus gerückt.

Das Sterben von Soldaten und Matrosen war auch schon 1914 grausam und auch zu diesem Zeitpunkt sinnlos. Dennoch hat man nicht gemeutert.

Die Gesellschaftsprobleme traten durch den Krieg innerhalb Deutschland extrem zu Tage und führten bei den Soldaten und Matrosen zu der Erkenntnis, das der Krieg sinnlos ist, unterstützend wirkte diese Gedankengut durch die politische Agitation der SPD und USPD gegen den Krieg. Hier wurde Praktisch der „Lose Haufen“ von Menschen in eine politische Linie gebracht, sich erfolgreich gegen die herrschende Macht aufzulehnen.

Ich glaube hier wird im Bezug auf die Ereignisse der Aufstände, Meutereien und der Revolution im Jahr 1918 immer wieder die Ursache mit dem Auslöser verwechselt.

Der 1. Weltkrieg hat z.B. als Auslöser das Attentat in Sarajevo, aber die Ursache für den Weltkrieg ist eine Andere.
Analog ist das "Nichtsterben wollen" in der letzten Großen Seeschlacht Okt 1918 der Auslöser für die Novemberrevolution, aber nicht die Ursache für die Revolution, daß beginnt schon viel früher.
 
Du hast natürlich recht, in Bezug auf 1914 ist das Sterben dasselbe wie 1918. Unterschiede, die das zukleistern, würde ich in der noch durchzuhaltenden Disziplinierung sehen, allerdings auch in den Kriegserwartungen 1914. Die verdüsterte Stimmungslage taucht auch in den Lageberichten auf: einfach "kriegsmüde".
 
1916 in der Skagerrakschlacht haben sich die Besatzungen mit noch Bravour geschlagen.
Kann es trotzdem sein, dass dieses Ereignis (immerhin starben über 2500 deutsche Seeleute, auf britischer Seite über 6000) so eine Art Schockzustand unter den Matrosen auslöste? Dass sie für eine weitere Schlacht zu demoralisiert waren und deshalb meuterten?
Im Vergleich zu den Infanteristen in den Gräben hatten sie eigentlich ein bequemes Leben. Das Gemaule wegen schlechter Verpflegung wirkt aus dieser Sicht fast schon lächerlich. War während der jahrelangen Untätigkeit an Bord einfach der Schlendrian aufgekommen?
 
1916 in der Skagerrakschlacht haben sich die Besatzungen mit noch Bravour geschlagen.
Kann es trotzdem sein, dass dieses Ereignis (immerhin starben über 2500 deutsche Seeleute, auf britischer Seite über 6000) so eine Art Schockzustand unter den Matrosen auslöste? Dass sie für eine weitere Schlacht zu demoralisiert waren und deshalb meuterten?
Im Vergleich zu den Infanteristen in den Gräben hatten sie eigentlich ein bequemes Leben. Das Gemaule wegen schlechter Verpflegung wirkt aus dieser Sicht fast schon lächerlich. War während der jahrelangen Untätigkeit an Bord einfach der Schlendrian aufgekommen?
@BeBe, man muß hier auch beachten, das es eine Personalverschiebung innerhalb der Marine ab 1916 gegeben hat. Die sehr gut Ausgebildeten Offiziere sowie Techniker gingen ab 1917 zur Ubootflotte. Damit musste für die dicken Schiffe wenig gut qualifiziertes Personal nachrekrutiert werden.
Dies wirkte sich insoweit noch weiter negativer auf die Grundstimmung der Matrosen ab 1917 aus, da von diesen Leuten meist null Motivation ausging.

Dieser Wechsel erfolge im Zeitraum nach der Skagerrakschlacht und führte somit zu der Aufteilung der schlachterfahrenen Matrosen. Die Weiterführung der gewonnen Erfahrungen konnten somit optimal im Ubootkrieg genutzt werden.
Die Begründung, in der Schlacht erkannt zu haben, daß das Sterben sinnlos war, würde ich jetzt nicht als große Problematik sehen, mehr als Motivator, auch als Matrose etwas fürs Vaterland getan zu haben.

Die Kriegsmüdigkeit der Matrosen im Sommer 1917 kam auch nicht durch eigene Erfahrungen durch Seeschlachten zustande, sondern durch Informationen und Medienberichten über das Sterben an den Landfronten. So waren die Matrosen überdurchschnittlicher gebildeter als Heeressoldaten und hatten viel Zeit über den Krieg und die politischen Umstände im Reich zu diskutieren und nachzudenken. Dies führte m.E. zu dem Denken, das der Krieg eigentlich sinnlos sei.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Richtig Turgot, daß sind weitestgehend die Ereignisse im Vorfeld der Novemberrevolution 1918, aber die Ursachen für die Revolution waren diese Ereignisse nicht, es waren die Auslöser.


Deshalb schrieb ich ja auch u.a.:

Es bleibt also festzuhalten, das der Protest der Matrosen nicht politisch motivert war, sondern sich gegen einen militärisch sinnlose Entscheidung gerichtet hat.

Die Stimmung der Bevölkerung war doch spätestens seit August 1918, nach dem nun auch endllich die Öffentlichkeit erfahren hat, das Michael gescheitert hat war, und der zuvor so überaus überschwenglichen Berichterstattung über den Verlauf der Offensive, endgültig im Eimer.

Es gab sicher so einige Ursachen für die Novemberrevolution. Die Überwindung und Beseitigung der materiellen Nöte, beispielsweise die britische Hungerblockade, waren definitiv an die Beendigung des Krieges gebunden. Die große Masse der Menschen wollte Frieden und zwar um fast jeden Preis. In dieser Zeit, wo es gärte, zog sich dann der Notenwechsel mit Wilson elendig lange hin, sprach die Reichsregierung von einem ehrenvollen Frieden, kam sogar die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen ins Gespräch. So faselte Reichskanzler Max von Baden beispielsweise am 05.Oktober im Reichstag, "dass das Reich zu einem Endkampf auf Leben und Tod bereit sei" (1), fall es zu harte Waffenstillstandbedinungen gestellt bekäme. Industrielle und Militärs haben zu diesem Zeitpunkt noch immer deutlich Schwierigkeiten mit der Jetztzeit gehabt, ansonsten kan man nur schwerlich das Meeting erklären, wo da das sogenannte Scheerprogramm, einen umfänglichen Bauprogramm für U-Boote, beschlossen wurde. In der Verfassung vom Oktober 1918 gab es immer noch einen Kaiser mit einer militärischen Kommandogewalt, wobei der Rückhalt der Monarchie, insbesondere dieses Monarchen, in der Bevölkerung, vor allem nach Wilhelms Abgang nach Spa, wohl wenigstens als brüchig zu bezeichnen war. Ein Schelm, wer da Zweifel an der Reformwilligkeit der verantwortlichen Politiker bekam.

Am 26.Oktober 1918 hatte es Österreich-Ungarn nun sehr eilig mit den Waffenstillstand und war zu diesem ohne jede Vorbedinung bereit. Nun ließ die Regierung noch just zu diesem Zeitpunkt hundertausende von Männern, Jahrgang 1900, einberufen. (2) Die Regierung verlor anscheinend den Bezug zur Wirklichkeit.

Das machte alles einen katastrophalen Eindruck auf die eigene Bevölkerung, die sicher nicht mehr willens war, einen fünften Kriegswinter zu durchleiden und das wußten die Militärs durch ihre entsprechenden Behörden eben ganz genau.


(1) Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1914-1949, S.179, München 2003

(2) Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1914-1949, S.182, München 2003
 
Im Oktober 1918 wurde das Deutsche Reich zunächst in eine Konstitutionelle Monarchie umgewandelt, denn von den Parteien hatte eigentlich keine, die USPD vielleicht ausgenommen, ein Interesse daran, das die Monarchie abgeschafft wird.

Kein Interesse, oder nahm man die Abschaffung der Monarchie in realpolitischen Kreisen einfach nur nicht ernst?
 
Kein Interesse. Gerade Ebert wollte die Monarchie beibehalten und beispielsweise Scheidemann heftige Vorhaltungen gemacht, als dieser die Republik ausgerufen hat.
 
In einer weiteren Aufgabe wird gesagt, dass die Revolution die Anfangsjahre der Weimarer Republik prägte - soweit ist das klar. Als 1922 Rathenau ermordet wurde, sagte Reichskanzler J. Wirth "Da steht der Feind - und darüber besteht kein Zweifel - dieser Feind steht rechts."

Damit soll ich mich auseinandersetzen und die hist. Situation ausgehend von der Revolution beurteilen.

Wenn du meine obigen Links liest, kannst auch zur allgemeinen Stimmung in Deutschland was schreiben.
Die Ergebnisse der ersten drei Reichstagswahlen könnten auch eine Hilfe sein.
Wahl zur Deutschen Nationalversammlung ? Wikipedia
Reichstagswahl 1920 ? Wikipedia
Reichstagswahl Mai 1924 ? Wikipedia
Reichstagswahl Dezember 1924 ? Wikipedia
 
Hallo :winke:

Zu allererst ein ganz großes Dankeschön an alle für die bisherigen, ausführlichen Beiträge. :yes:
Gerade zu der ersten Aufgabe denke ich sehr wertvolle Informationen erhalten zu haben. Ich glaube, dass die Argumente hauptsächlich für oder gegen eine Bezeichnung "Revolution" und nicht "November" stehen sollen.
Hurvi hat mir auch bereits einen roten Faden für die zweite Aufgabe gegeben :), bloß bei der Dritten weis ich noch nicht so recht wohin. :D

Eine Frage soweit: Ich dachte der Auslöser für die Revolution war der Kieler Matrosenaufstand?

Edit: Sehe gerade, dass es auch für die dritte Aufgabe Vorschläge gibt. :)

Ein Problem ist auch, dass ich nur die Aufgaben ohne weitere Infos beantworten soll und ich Punkte abgezogen bekomme, wenn ich die Vortragszeit überschreite. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Frage soweit: Ich dachte der Auslöser für die Revolution war der Kieler Matrosenaufstand?

Durch den Hungerwinter 1917/18 und das völlige Desaster der Kriegsführung, spätestens nach der gescheiterten Frühjahrsoffensive im Westen 1918, war Wilhelm II. bei vielen im Reich unhaltbar geworden. Dazu kam die Tatsache, dass die USA sich einerseits weigerten, Friedensverhandlungen vor der Abdankung des Deutschen Kaisers zu beginnen, sie andererseits aber unter den kommenden Siegermächten infolge des 14-Punkte-Programms Woodrow Wilsons als die bei Weitem gemäßigtste gelten konnten.
aus wikipedia

Es waren wie schon bei der Absetzung des Zaren ein Jahr zuvor in Russland zuvor keineswegs Sozialisten oder Kommunisten, die die Revolution ins Rollen brachten sondern bürgerlicher Kräfte.
Weder die vorzeitige Verkündung des kaiserlichen Thronverzichts durch Max von Baden und seine Übergabe des Kanzleramts an Ebert noch die Ausrufung der Republik durch Scheidemann waren verfassungsrechtlich gedeckt. All dies waren im Grunde revolutionäre Handlungen von Akteuren, welche die Revolution nicht wollten, die aber dennoch dauerhafte Fakten schufen.
aus wikipedia
 
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Eine Aufgabe verlangt, dass ich Argumente finden soll, die für oder gegen die Bezeichnung "Novemberrevolution" sprechen.

Also für vielleicht, weil die prägnantesten Ereignisse der Revolution im November 1918 waren und dagegen eventuell, weil eine Revolution ein längerer Prozess im Allgemeinen ist, der mit Anlass und Folgehandlung nicht beginnt bzw. abschließt? Aber weiter fällt mir im ersten Gedanken nichts dazu ein und leider verrät die Punktzahl, dass da viel mehr hinmuss.


Zurück zum Thema "Revolution, ja oder nein?".

Du kannst das Thema recht genau ausführen, wenn Du die Definition einer Revolution Punkt für Punkt durchgehst und darstellst, ob und inwieweit diese Merkmale auf die Novemberrevolution 1918 zutreffen.

Sieh Dir mal die Definition an (Quelle: Wiki):

Revolution ist die meist unter Anwendung von Gewalt erzwungene Totaländerung der staatlichen Ordnung und ist fast immer auf die Einführung eines neuen politischen Systems und dem personalen Wechsel der Inhaber der Staatsgewalt ausgerichtet. Entscheidend ist, dass sich der Wandel außerhalb der vorgesehenen Rechtsformen des alten Systems, d. h. nach dessen Definition illegal vollzieht und stattdessen auf politischen und militärischen Kräfteverhältnissen beruht. Sie kann von zahlenmäßig kleinen Gruppen ausgehen, jedoch hängt ihr Gelingen von der Zustimmung der Bevölkerung ab; Zustimmung kann durch Volksabstimmungen, Volksentscheide, durch die Entscheidung von parlamentarischen Institutionen (Nationalversammlung), Massendemonstrationen, Massenstreiks, aber auch durch das Ausbleiben politischen Widerstands gegen die Revolutionäre erfolgen. Möglich ist, dass die Träger der Alten Ordnung bereits aufgegeben haben und die Revolution ein politisches Machtvakuum füllt. Das Ende der Revolution kommt mit der Beendigung des Angriffs oder der Stabilisierung der Macht.

Wenn Du das systematisch durchgehst, dann ist die Frage ja oder nein rasch beantwortet.
 
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