Technologische Bestimmungen des Versailler Vertrags

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Der 1. Weltkrieg ging verloren, in Versailles musste das Deutsche Reich, neben das sattsam bekannten politischen und militärischen, recht viele Bestimmungen anerkennen, die den Welthandel und die Technologie betrafen.

Eine Bestimmung hatte für die Region "Südwestalb" ihre ganz besondere Bedeutung.

Nach dem alten preußischen Eichgesetz, das 1871 verbindlich im ganzen Reich wurde, waren lediglich Waagen mit Gewichten eichfähig. Dem Kunden als Endverbraucher durfte nur mit einer Waage die Gewichte hatte, die Ware gewogen werden.

Haben "interessierte" Industriekreise der Siegerstaaten durchgesetzt, dass diese Bestimmung des Eichgesetzes gefallen ist, und auch andere Waage-Systeme die Eichfähigkeit zugesprochen werden mussten. Man wird sich ein Geschäft davon versprochen haben, da die deutsche Industrie hier keine Produkte anzubieten hatte.

Was diesen Kreisen vermutlich unbekannt war: In Onstmettingen, heute Albstadt-Onstmettingen, lebte und wirkte im 18. Jahrhundert der "Mechaniker-Pfarrer" Philipp-Matthäus Hahn, berühmt und bekannt als Theologe und etlichem an Uhren usw., für uns von Bedeutung, er hat die Neigungswaage entwickelt, zusammen mit seinem Freund Schaudt, Sohn des damaligen Onstmettinger Schullehrers.
Diese Neigungswaage wurde seither in etlichen Mechanischen Werkstätten der Zollern-Alb/Südwestalb in kleinen Stückzahlen hergestellt. Neben anderen Waagen.

Für diese Firmen bedeutete der Versailler Vertrag den "Big Bang", derweil sie die entsprechende Technologie schon seit über einem Jahrhundert hatten.
Insbesondere die Waagenfabrik Andreas Bizer, dessen Schwiegersohn Wilhelm Kraut die Chancen sofort erkannte, erschloß sich einen Riesenmarkt.
So wird es heute wenig Metzgereien im Erdkreis geben, die keine Waage mit Aufschrift "Bizerba" nutzt. Was nichts anderes als Bizer Balingen heißt.
 
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