Wann kam der Weltkriegsbegriff auf?

Dominik

Dominik

Neues Mitglied
Hey,
Ab wann wurden die Welkriege, also erster und zweiter so betitelt?
Man sagte ja nicht von Anfang an: Wir machen jetzt nen Weltkrieg.

Liebe Grüße Dominik
 
Dominik schrieb:
Hey,
Ab wann wurden die Welkriege, also erster und zweiter so betitelt?
Man sagte ja nicht von Anfang an: Wir machen jetzt nen Weltkrieg.

Liebe Grüße Dominik
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Oh hallo Dominik,

ein Montenigger im Forum:devil: (nix für ungut)

Im 1. WK kam die Bezeichnung "Weltkrieg" im deutschsprachigen Raum ca. Mitte 1915 auf.
Im 2. WK ab ca. April/Mai 1941 "2. Weltkrieg"
 
Vielen Dank
Weißt du genaueres darüber?
Kam das aus der Bevölkerung oder von der Regierung?
Wie waren die Reaktionen darauf?

Lg Dominik
 
Dominik schrieb:
Vielen Dank
Weißt du genaueres darüber?
Kam das aus der Bevölkerung oder von der Regierung?
Wie waren die Reaktionen darauf?

Lg Dominik
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Volkes Stimme.
Zumindest der 2. Weltkrieg wurde im angelsächsischen schon vorher dazu ernannt.
Das 1. mal wurde der Begriff mW in einer US-Zeitung verwendet.

Aber nimm mal die "Suche", war glaube ich schon mehrmals Thema hier.
 
Hallo Dominik, zunächst war der erste Weltkieg ja nur ein europäischer Krieg erst nachdem die OHL ( oberste Heeresleitung) den unbeschränkten U-boot befohlen hatte und auch neutrale schiffe angegriffen worden sind trat Amerika in den Krieg ein und damit war das dan ein weltkrieg! also such ma bei: Kriegseintritt Amerika oda so dann haste n Datum
 
Che Guevara schrieb:
Hallo Dominik, zunächst war der erste Weltkieg ja nur ein europäischer Krieg erst nachdem die OHL ( oberste Heeresleitung) den unbeschränkten U-boot befohlen hatte und auch neutrale schiffe angegriffen worden sind trat Amerika in den Krieg ein und damit war das dan ein weltkrieg! also such ma bei: Kriegseintritt Amerika oda so dann haste n Datum
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Moment, das hätte ich gerne nachgewiesen. Ich weiß vom Beschuß sog. Passagierschiffe 1915, die, wie sich rausstellte, Konterbande an Bord hatten.

1917 reichte die Wiedereröffnung des uneingeschränkten U-Bootkrieges.
Ist hier im Forum aber bereits diskutiert worden:
http://www.geschichtsforum.de/f62/eintritt-der-usa-den-ersten-weltkrieg-5092/index5.html
außerdem gibt es im gleichen Unterforum auch eine Aufstellung der Versenkungsstatistiken.
 
Tib. Gabinius schrieb:
? Ich kann dir nicht folgen, was hat dies mit dem uneingeschränkten U Bootkrieg gegen England zu tun?
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Entschuldige, dann nimm es als Ergänzung.:red:

Es ging ja nur darum, dass Che Guevaras Erklärung, es sei ein europäischer Krieg gewesen und die U-Boot-Waffe hervorhob, mir zu weit ging. Vielleicht meinte er auch nur damit, dass der Krieg von europäischen Nationen lediglich geführt wurde, auch wenn Austragungsort gleichfalls die Kolonien waren. Das Osmanische Reich allerdings erschreckte sich ja über Europa und Asien...
 
Ah, du meinst seine eurozentrische Sichtweise. Da haben wir dann aneinander vorbeigeschrieben, denn ich bezog mich vor allem auf das rein faktische und seine Äußerung um die Versenkung neutraler Schiffe (und diese als Kriegseintrittsgrund).
 
Meine irgendwo gelesen zu haben, daß nach dem Ersten Weltkrieg von diesem zumindest im deutschsprachigen Raum immer als dem "Großen Krieg" gesprochen wurde. Habe jetzt aber eine entsprechende Quelle nicht zur Hand.
 
Che Guevara schrieb:
zunächst war der erste Weltkieg ja nur ein europäischer Krieg
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Aber nein.
Es wurde ja schon auf das osmanische Reich hingewiesen und damit die Kampfhandlungen in Nahost.

Aber auf beiden Seiten gab es ja noch Kolonialgebiete, die den größten Teil der Welt einnahmen. Da wurde in Afrika und Asien gekämpft, und Soldaten aus allen Erdteilen kämpften auch in Europa mit.
Japan und China kämpften auch fast von Anfang an mit.

Auch ohne die USA war der weitaus größte Teil der Weltbevölkerung involviert - und da sind jetzt gar nicht diverse Staaten gerechnet, die wie manche Südamerikaner kurz vor Torschluß noch eine formale Kriegserklärung nach Berlin schickten, ohne sich sonst zu engagieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mephisto schrieb:
Meine irgendwo gelesen zu haben, daß nach dem Ersten Weltkrieg von diesem zumindest im deutschsprachigen Raum immer als dem "Großen Krieg" gesprochen wurde.
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Es waren beide Begriffe üblich.
Auch die Engländer haben lange Zeit nur vom "Great War" gesprochen.

Während umgekehrt schon Jahrzehnte vorher davon die Rede war, daß ein Weltkrieg drohen würde - den Begriff gab es also schon.

Erst mit dem zweiten Krieg war dann wohl "Weltkrieg" die übliche Bezeichnung für beide, "erster und zweiter großer Krieg" klingt auch irgendwie komisch.
 
Mephisto schrieb:
Meine irgendwo gelesen zu haben, daß nach dem Ersten Weltkrieg von diesem zumindest im deutschsprachigen Raum immer als dem "Großen Krieg" gesprochen wurde.
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Ich hatte mal ein Buch lesen duerfen, die "deutsche Kavallerie nach dem Weltkrieg", geschrieben irgendwo um 1930 oder so. Da war immer von dem Weltkrieg die Rede, nicht vom "Grossen Krieg".

Gruss, muheijo
 
In der Tat scheint es diesen Begriff auch schon früher gegeben zu haben. Wie gesagt, ich hatte da mal irgendwo etwas gelesen.

Hab jetzt noch mal einen kleinen Rundgang durch meine Bibliothek gemacht und ein Buch gefunden, daß in der Reihe "Schlachten des Weltkrieges" erschienen ist. Herausgegeben vom Reichsarchiv, Berlin 1924.
 
3 Weltkriege?

Genau genommen kann auch der Siebenjährige Krieg 1756-1763 zwischen Friedrich d. Großen und Maria Theresia als Weltkrieg bezeichnet werden, da sich Frankreich mit Ö-U/Russland und England mit Preußen verbündete. Zwischen Frankreich und England herrschte zu dieser Zeit noch der Kampf um die Vorherrschaft in (Nord)amerika und der Eine subventionierte den Freiheitskampf der Kolonien des Anderen (da haben Portugal und Spanien 1494 eine effektivere Lösung gefunden). Somit hatte der Siebenjährige Krieg Auswirkungen auf 3 bzw. 4 (wenn man die zu dieser Zeit noch sehr wenigen Kolonien der europäischen Großmächte in Afrika einbezieht) Kontinente ( James Cook war erst 20 Jahre später in Australien). Ich nehme zu dieser (zugegeben etwas wackligen) Theorie gerne Rückmeldungen entgegen, da ich mich mit dieser Thematik bis jetzt nur bedingt auseinandergesetzt habe.
 
Vom Zweiten Weltkrieg wurde schon als Weltkrieg gesprochen, bevor er überhaupt ausgebrochen war:
Hitler am 30. Januar 1939 schrieb:
Ich will heute wieder ein Prophet sein: Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.
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"Zum Protest gegen die Kriegshetze". Aufmacher des sozialdemokratischen
"Hamburger Echo" am 28. Juli 1914

Zum Protest gegen die Kriegshetze versammelt Euch, Männer und Frauen des arbeitenden Volkes, die Ihr Abwehr der Kriegsgefahr und Erhaltung des Friedens wünscht, am heutigen Dienstagabend in den neunzehn Volksversammlungen, die für Hamburg, Altona, Ottensen und Wandsbek von der sozialdemokratischen Parteileitung anberaumt sind. Erhebt Eure Stimme gegen das unsinnige Geschrei, das sich patriotische Begeisterung nennt.
Bringt durch Euer Massenaufgebot zum Ausdruck, dass die Völker den Krieg, der nur einem verbrecherischen Wahn dient, verabscheuen.
Bewährt Euch als Hort des Weltfriedens!
Die Gefahr des Weltkrieges ist greifbar nahe. Nur die vereinigte Macht aller Friedensfreunde vermag, sie abzuwenden.
Seid alle auf dem Posten, Gesinnungsgenossen!
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Weiter unten heißt es:


Je länger, desto deutlicher zeigt es sich, dass die Politik Oesterreich-Ungarns durchaus hinterhältig und voller Unehrlichkeit ist. ... Daß das deutsche Volk nicht das kleinste Abenteuer, geschweige denn einen Weltkrieg will, das ist der Regierung wohl bekannt, und sie weiß so genau wie wir, dass die lärmenden Haufen, die abends in den Großstädten sich mit Absingen patriotischer Lieder und Kraftreden unterhalten, nicht im geringsten das Abbild der Volksstimmung geben.
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Hamburger Echo vom 30. Juli 1914:

In der Versammlung, die für Eppendorf bei Kröpelin in der Niendorferstraße stattfand, sprach Genosse Lüth vor zirka 700 Personen. Im Saal und allen Nebenräumen stand die Menge dicht gedrängt. Genosse Lüth besprach in einstündiger Rede die Kriegsprovokation der österreichischen Regierung und das Verhalten der übrigen Großmächte. Auch führte Redner noch die Rede unseres Genossen Bebel, die dieser auf dem ersten Jenaer Parteitag über den Weltkrieg gehalten, an. Mit den Worten:
"Nieder mit dem Krieg! Krieg dem Kriege!"
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usw.

Weitere Quellen findet man hier:

Die Quellen der Julikrise 1914


Es zeigt sich, dass der Begriff "Weltkrieg" schon vor dem Ausbruch der Kampfhandlungen gang und gäbe war.
 
Noch 'ne Quelle:

Am 25.07.1914 warnt der "Vorwärts":

Der Weltkrieg droht ! (Zeile 21)

Zeitung in Grossformat

Der Begriff ist also schon vor Kriegsausbruch ein geflügeltes Wort gewesen, jedenfalls in Deutschland.
 
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