Zielfernrohr-Karabiner 98 im 1.WK

khesanh

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Hallo,

weiß jemand oder besser gibt es ein Foto vom Einsatz eines K 98(a) im
1.WK von kaiserlichen Truppen ?
 
Hallo,

weiß jemand oder besser gibt es ein Foto vom Einsatz eines K 98(a) im
1.WK von kaiserlichen Truppen ?

Vom K98a zweifellos, das war damals weit verbreitet:

"Erinnerung zum Ausmarsch Hechtsheim 30.5.1917" / S 98/02 bayonet | Flickr - Photo Sharing!

Im Einsatz als Scharfschützengewehr ist schwer zu sagen, weil man selten die komplette Waffe sieht. Dieses könnte eines sein.

http://i35.tinypic.com/2h5uoly.jpg

Der gebogene Kammerstängel deutet darauf hin, dass es der Karabiner und nicht das lange Gewehr ist.

Oder dieses:

http://4.bp.blogspot.com/_4P0mnCI9c8M/TMjXwXJYGSI/AAAAAAAAC4E/mslyxCwjtJo/s1600/german-soldiers5.jpg

Für solche Fragen ist man i.d.R besser aufgehoben auf Foren für Waffen, eventuell auf Englisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Kriegsbeginn 1914 gab es strukturell keine speziellen Scharfschützen -Waffen im kaiserlichen Heer.
Standardwaffe war das Gewehr 98 -
für einige Einheiten auch der Karabiner 98 a ( verkürztes Gewehr )
zB. für Pioniere und Artillerie

Als sich durch den beginnenden Stellungskrieg der Bedarf danach einstellte ,
wurden zunächst geeignete Jagd-Waffen dafür beschafft . Erfahrene
Schützen (zB. Berufsjäger ) fungierten damit als Scharfschützen.

Schon im Herbst 1914 orderte die Feldzeugmeisterei 15.000 Gewehre 98
mit Zielfernrohr. Das wurde jedoch problematisch , da zB. Zeiss mit
Optiken zur Beobachtung und Entfernungsmessung völlig ausgelastet
war , so daß kleine Hersteller wie Görtz , Oigee , Hensold etc. dazu
zuliefern mussten .
Es gab auch keine genormten Montagen , so daß jedes ZF-Gewehr
ein Orginal darstellte und bei Beschädigung nur in der Heimat
repariert und neu eingestellt werden konnte .
Erst gegen Kriegsende wurde die Montage der Fa. Görtz zum Standard .
Scharfschützen selbst wurden erst ab 1916 im kaiserlichen Heer
ausgebildet .
Von der Nutzung des Karabiners 98 a als Scharfschützen -Waffe ist
mir jedoch nichts bekannt.
 
Bei Kriegsbeginn 1914 gab es strukturell keine speziellen Scharfschützen -Waffen im kaiserlichen Heer.
Standardwaffe war das Gewehr 98 -
für einige Einheiten auch der Karabiner 98 a ( verkürztes Gewehr )
zB. für Pioniere und Artillerie

Als sich durch den beginnenden Stellungskrieg der Bedarf danach einstellte ,
wurden zunächst geeignete Jagd-Waffen dafür beschafft . Erfahrene
Schützen (zB. Berufsjäger ) fungierten damit als Scharfschützen.

Schon im Herbst 1914 orderte die Feldzeugmeisterei 15.000 Gewehre 98
mit Zielfernrohr. Das wurde jedoch problematisch , da zB. Zeiss mit
Optiken zur Beobachtung und Entfernungsmessung völlig ausgelastet
war , so daß kleine Hersteller wie Görtz , Oigee , Hensold etc. dazu
zuliefern mussten .
Es gab auch keine genormten Montagen , so daß jedes ZF-Gewehr
ein Orginal darstellte und bei Beschädigung nur in der Heimat
repariert und neu eingestellt werden konnte .
Erst gegen Kriegsende wurde die Montage der Fa. Görtz zum Standard .
Scharfschützen selbst wurden erst ab 1916 im kaiserlichen Heer
ausgebildet .
Von der Nutzung des Karabiners 98 a als Scharfschützen -Waffe ist
mir jedoch nichts bekannt.

Das ist richtig und ich habe auch in meinen Büchern keine weitere Information gefunden.

Mich hatte an dem ersten Bild mit zielfernrohr irritiert, dass dieses Gewehr zwar einen gebogenen Kammerstengel mit der entsprechenden Senke im Schaft hatte, die Kimme jedoch die gebogene des normalen langen Gewehrs und nicht die kleinere gerade Kimme des Karabiners ist. Andere Typische Details sind leider verdeckt.

Nach einiger Suche habe ich herausgefunden, dass es auch ein "Radfahrergewehr" gab, bei dem größere Kimme verwendet wurde. Das Radfahrergewehr also als SSG?

Nein, bei den normalen Gewehr 98 die mit Zielfernrohr bestellt wurden, ist auch ein gebogener Kammerstengel verwendet worden, damit dieser beim öffnen nicht mit der Optik zusammenstieß. Es ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit eines der 15.000 Gewehre 98 die Du erwähnt hast.

Beide Bilder wurden offensichtlich bei der Ausbildung gemacht, bzw. sind gestellt. Der erste Schütze deckt sich zwar, sein Beobachter jedoch nicht und hat nicht einmal den Stahlhelm auf.

Ich hatte mal einen interessanten Britischen Text zu dem Thema Scharfschützen im 1 WK gelesen. Zu Beginn war die Schützenfähigkeit bei den Deutschen höher, dank vor allem der vielen Schützenvereine und dem weit verbreiteten Jägerwesen. Bei den Briten war zwar die Schützenausbildung der Berufssoldaten hoch, nicht jedoch die des Territorialheeres. Als Scharfschützen zogen die Briten dann einige bekannte Großwildjäger heran und requirierten private Jagdgewehre und Optiken.

Die mieseste Ausbildung und Ausstattung war bei den Franzosen, die lange brauchten entsprechende "Spezialisten" heranzuzüchten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Danke für die Antworten, wie ich sehe, gibt es dafür wenig Literatur
zum Scharf-Sw 1.WK., die beiden Bilder mit dem Schützen und Beobachter sind super. Ein Sammler aus Belgien sagte mir, bei P.Senich sei von einem angeblich ex.Bild die Rede von einem K 98 a mit ZFR und er könnte dazu vermitteln, ich bleibe dran und werde euch wieder berichtet!!! :winke:
 
Ich könnte mir jetzt keinen Grund vorstellen, weshalb ein verkürztes Gewehr (ungünstigere Ballistik) mit einem Zielfernrohr ausgerüstet werden sollte. Wenn, dann vielleicht als individuelles Bastelstück. Wäre dann ein Unikat.
$T2eC16NHJH8E9qSEU6HCBQspY0z1Uw~~60_12.JPG
a82pl3rWonPA135388117396P1596.jpg
Oder liegt da vielleicht eine Verwechslung wegen des gekrümmten Kammerstengels vor? Weil dieser es beim K98a wegen der Handlichkeit bereits war, und beim Scharfschützengewehr wegen des Zielfernrohrs sein musste.
 
Beide Bilder wurden offensichtlich bei der Ausbildung gemacht, bzw. sind gestellt. Der erste Schütze deckt sich zwar, sein Beobachter jedoch nicht und hat nicht einmal den Stahlhelm auf.

Ich hatte mal einen interessanten Britischen Text zu dem Thema Scharfschützen im 1 WK gelesen. Zu Beginn war die Schützenfähigkeit bei den Deutschen höher, dank vor allem der vielen Schützenvereine und dem weit verbreiteten Jägerwesen. Bei den Briten war zwar die Schützenausbildung der Berufssoldaten hoch, nicht jedoch die des Territorialheeres. Als Scharfschützen zogen die Briten dann einige bekannte Großwildjäger heran und requirierten private Jagdgewehre und Optiken.

Die mieseste Ausbildung und Ausstattung war bei den Franzosen, die lange brauchten entsprechende "Spezialisten" heranzuzüchten.


Ich muss gestehen, ich bin mir nicht mehr sicher, ob es Siegfried Sassoon oder Wilfried Owen war, der sich ironisch an seine Grundausbildung erinnerte, wo die Rekruten ebenfalls von einem bekannten Sportsmann und "Big Game Hunter" in der Kunst des Scharfschießens unterwiesen wurden. Noch größeren Eindruck machte aber ein rotblonder Major aus Schottland, der ein offenbar äußerst blutrünstiger Befürworter des Bajonetts war, dass er mit bildhafter Eindringlichkeit pries.
 
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