Erkennbares Schema Hitlers während der Sudetenkrise?

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Gast

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War im Vorgehen Hitlers während der Sudetenkriese ein Schema erkennbar, welches er auch weiterhin in seiner Außenpoltik erfolgereich anwandte? Stichwort: Münchener Abkommen im Jahr 1938! Ich würde mich sehr über eine baldige Antwort freuen! MfG Nina
 
Hitler führte eine Außenpolitik mit den ewigen brechen der Friedensverträge so täuschte er ganz Europa. Viele unterschätzten ihn was leider ihr Fehler war. Ich denke dass man schon im Hitlerputsch Hitler lebenslänglich hinter Gittern bringen konnte und nicht nur paar Monate.So wäre der Zweite weltkrieg gar nicht entstanden...aber wer weiß vielleicht musste es ja so kommen.
 
Das Schema ist meiner Ansicht nach: Hitler tarnt sich als Revisionist ganz in der Tradition der Weimarer Republik. Bis hin zum Münchner Abkommen sind seine Forderungen nichts Neues, sondern "alte" Themen, die auf die Revision des Versailler Vertrags hinauslaufen. Sogar Stresemann kann in gewisser Weise als Revisionist gesehen werden.
Diese z.T. anscheinend berechtigten Forderungen stellte Hitler also (ab 1936 auch oft verbunden mit Drohgebärden) und als sie erfüllt wurden, setzte er weitere Forderungen drauf.

In der Sudetenkrise war die Taktik so, dass der Anführer der dt. Minderheit, Henlein, angewiesen wurde, Forderungen zu stellen (als Begründung der vertraglich vereinbarte Schutz von Minderheiten und das Selbstbestimmungsrecht der Völker), aber jedesmal, wenn die tschechische Regierung auf eine Forderung eingehen wollte, noch weitere Forderungen nachzulegen. Hitler war hier meines Erachtens nicht mehr wirklich an einer friedlichen Lösung interessiert, er wollte einen Vorwand, um losschlagen zu können. Nach Außen hin äußerte sich Hitler nach dem Münchner Abkommen aber so, dass nun alle Forderungen, die "Deutschland an die Welt zu stellen habe" erfüllt seien. Dies wiederum bestärkte die Engländer, an der Appeasement-Politik festzuhalten.
 
Diese z.T. anscheinend berechtigten Forderungen stellte Hitler also (ab 1936 auch oft verbunden mit Drohgebärden) und als sie erfüllt wurden, setzte er weitere Forderungen drauf.

Das wurde flankiert von Hitlers Verhalten u.a. in den Chamberlain-Gesprächen und an die Regierung der CSR. Gleiches Schema: In der Hitlerschen Erwartung eigentlich unerfüllbare Forderungen, immer wieder leicht modifiziert und gesteigert, verbunden mit der Spekulation, dass die Westmächte in letzter Konsequenz keinen Krieg wagen werden.
Überraschung: Durch Druck auf Prag seitens der Westmächte - verbunden mit der unsicheren Haltung der UdSSR - gelingt die Annahme der Forderungen.

http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?p=232215#post232215

Grüße
Thomas
 
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