Weiß eben nicht ob die Einleitung gut genug ist...habe Angst mich hundertemale zu wiederholen...
Ich poste die Einleitung mal schnell:
Was ist eigentlich Humor? Der Begriff ist im allgemeinen Sprachgebrauch etabiliert und ist so selbstverständlich, dass heute keiner mehr danach fragen würde. Doch wenn einem die Aufgabe gegeben wird, „Humor“ zu definieren, stürzt man sich auf ein Lexikon. In einem Wörterbuch findet sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts folgende Definition:
„Gute Stimmung, heitere Laune, die auf teilnehmendem Gemüt
und heiterer Weltanschauung beruhende Darstellungsweise
menschlicher Schwachheiten.“
[FONT="][FONT="][1][/FONT][/FONT]
Heutzutage wäre kaum jemand zufrieden mit dieser Definition – 1968 zeigt sich die Bestimmung des Begriffes anders gewichtet:
„Fähigkeit, auch die Schattenseiten des Lebens mit heiterer
Gelassenheit und geistiger Überlegenheit zu betrachten. Heitere
seelische Grundhaltung.“
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„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“. Dieses Zitat entstammt dem Schriftsteller Otto Julius Bierbaum
[FONT="][FONT="][3][/FONT][/FONT] und macht deutlich, wie nah Humor und Tragik zueinander sein können.
Der Begriff „Humor“ wird heute unterteilt in mehrere Kategorien. So gibt es den „schwarzen“ Humor, der makabere Themen wie Verbrechen oder Krankheit in verharmlosender Weise behandelt. Galgenhumor hingegen konzentriert sich auf eigene, aussichtslose Situationen und kommentiert sie als Vorteil. Hierfür gibt es auch im realen Leben Beispiele: Am 25. Juli 2008 sprach der wegen Mordes zum Tode verurteilte Christopher Emmett, nachdem der Gouverneur von Virginia das Gnadengesuch abgelehnt hatte, als letzte Worte vor der Hinrichtung: „
Tell the governor he just lost my vote.“
[FONT="][FONT="][4][/FONT][/FONT] (deutsch: „Sagt dem Gouverneur, dass er gerade meine Stimme verloren hat.“). Funktion des Humors ist es, von den tatsächlichen, schlechten Gegebenheiten des Lebens abzulenken, indem er sich mit ihnen auseinandersetzt.
Wie wurde aber in einer finsteren Epoche mit dem Humor umgegangen? Mit dem Jahr 1933 brach in Deutschland eine harte Zeit an. Presse- und Meinungsfreiheit wurden abgeschafft, die Bevölkerung unterdrückt und teilweise verfolgt und ausgegrenzt. Wenn man sich der Definition des Begriffes „Humor“ nicht im Klaren ist, dann denkt man, dass den Menschen in dieser Zeit der Humor abhanden gekommen sein muss. Doch dem ist nicht so – es wurde weiterhin gelacht in der Nazizeit. Dabei blieben auch die Machthaber von Sticheleien nicht verschont. Politische Witze, sogenannte „Flüsterwitze“, wurden in kleinen Runden in Kneipen oder am Arbeitsplatz erzählt
[FONT="][FONT="][5][/FONT][/FONT]. Häufig bestand dabei die Gefahr, an die Gestapo verraten zu werden. Allerdings wartete auf die „Täter“ dort meist höchstens lediglich eine Verwarnung, in einzelnen Fällen aber auch mehrtägige „Haft zum Schutze vor dem Volkszorn“, kurz Schutzhaft.
[FONT="][FONT="][6][/FONT][/FONT] Mit Anbruch des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) wurden die Zügel auch hier gestrafft, denn jede auch nur leicht verunglimpfende Äußerung über das Regime wurde als „wehrkraftzersetzend“ angesehen. Nun drohte den Abweichlern direkt das Fallbeil. Besonders in den Jahren nach Stalingrad ging die NS-Justiz unter Roland Freisler keinerlei Kompromisse mehr ein.
Im Angesicht des Terrorsystems der Nazis stellt sich die Frage, ob man über Hitler lachen dürfe oder nicht, nicht nur für die direkt Betroffenen. Auch innerhalb einer Generation, die mit dem Krieg nichts mehr zu tun hat, keimt diese Diskussion immer wieder auf.
[FONT="][FONT="][1][/FONT][/FONT] Meyers kleines Konversationslexikon, Leipzig & Wien 1892, Band 2, S.136
[FONT="][FONT="][2][/FONT][/FONT] G. Wahrig, Deutsches Wörterbuch, Lexikon Verlag, Gütersloh/Berlin/München/Wien 1968, S.1834
[FONT="][FONT="][3][/FONT][/FONT] M. Werner: Sprichwörter und Zitate von der Antike bis heute. Buch und Zeit. Köln 1981, S.174
[FONT="][FONT="][4][/FONT][/FONT] Verbatim - TIME
[FONT="][FONT="][5][/FONT][/FONT] Vgl. M.Wöhlert, „Der politische Witz in der NS-Zeit am Beispiel ausgesuchter SD-Berichte und Gestapo-Akten“, Peter Lang Verlag, Frankfurt 1997,S.79
[FONT="][FONT="][6][/FONT][/FONT] Vgl. Ebenda, S.7f