Großindustrie und Rüstungsindustrie 1933-45

Ludwig Winder

Neues Mitglied
Hallo!

Ich schreibe gerade an einer Novelle über den Verlauf der Nachkriegszeit in der ehemaligen DDR (2. Weltkrieg).

nach langem Suchen würde ich gerne fragen, ob hier jemand weiss, ob es in den neuen Bundesländern unter der Hitlerdiktaur kriegswichtige Industrieen gab, wenn möglich auch gerne wo und unter wessen Leitung. Wichtig sin mir vor allem Menschen und Betriebe, die ihren Vorteil aus Hilters aggressiver Politik gezogen haben und später unbehelligt in der DDR leben konnten, so wie viele Wirtschaftsbosse in der BRD.

Weiss da jemand etwas Konkretes? Ich wäre sehr dankbar.

Danke im Voraus
L. Winder

PS. Waren die Leute nur vom möglichen Verdienst oder auch von der Persönlichkeit Hilters angetan - oder hatten sie schlicht Angst.
 
Na ja, es gab dort einiges -
am berühmtesten ist sicher die "Heeresforschungsanstalt Peenemünde" auf Usedom (gut, kein Industriebetrieb, aber ein sehr großer Forschungskomplex zum Bau der V2).

Gut auf deine Anfrage passen würden z.B. die Bergmann-Borsig-Werke in Berlin, die nach dem Krieg als VEB weitergeführt wurden:

Bergmann-Borsig - Wikipedia

Weitere fallen mir jetzt auf die Schnelle nicht ein.
 
Eine kriegswichtige Industrie in Mitteldeutschland (ich verwende hier den alten Begriff) waren die Hydrierwerke zur Gewinnung von Benzin aus Kohle.

Die wichtigsten Werke waren die Leunawerke in Merseburg (Sachsen-Anhalt), das Hydrierwerk Zeitz in Tröglitz (Sachsen-Anhalt), Böhlen (Sachsen), Madgeburg (Sachsen-Anhalt) und Schwarzheide (Brandenburg). Sie wurden von der BRABAK, einem von den Nazis arrangierten Zusammenschluss von Unternehmen der chemischen Industrie und des Bergbaus.

Im Mai 1944 zerstörte die Alliierte Luftwaffe diese Werke in einer großen Luftoffensive.

In der DDR war Leuna der wichtigsten Standort der Chemischen Industrie. Die Kohlehydrierung wurde in der DDR bis in die 1970ger Jahre betrieben.

Ich denke, die Geschichte der Leunawerke ist ein gutes Beispiel für die Kontinuität von Industrien vom Dritten Reich bis in die DDR.
 
Ich denke, die Geschichte der Leunawerke ist ein gutes Beispiel für die Kontinuität von Industrien vom Dritten Reich bis in die DDR.

Da kommen ja Erinnerungen hoch. Die Sanierung durfte ich seinerzeit "begleiten". Beeindruckend waren die zahlreichen Gebäude, die nahtlos vom Ende der Zwanziger herüber gerettet worden sind.

Die großen Tanks wurden bei einem Bombenangriff geöffnet für die Rückhaltebecken, eine schwimmende Ölphase gab es davon noch 1993 im Grundwasser. Neben dem Werk ist die berüchtigte "Leuna-Halde", vorwiegend aus Kraftwerks-Asche. Darauf waren Attrappen installiert, auf die zahlreiche Bomben fielen, die war regelrecht gespickt. Bohrungen waren daher nicht ganz ungefährlich ... =)
 
Neben dem Werk ist die berüchtigte "Leuna-Halde", vorwiegend aus Kraftwerks-Asche. Darauf waren Attrappen installiert, auf die zahlreiche Bomben fielen, die war regelrecht gespickt. Bohrungen waren daher nicht ganz ungefährlich ...
Das ist der Stoff, aus dem Novellen entstehen:
Die Sache selbst war ungefährlich und ward durch den Obristen Ulbricht, in dessen Hauptquartier zu Potsdam wir geführt wurden, unmittelbar mit großer Freundlichkeit beendigt. Bald darauf schwanden die Hoffnungen der Vaterlandsfreunde.
 
Möglich

Novelle?
Wurde das nicht schon in den "Heilbronner Kleist-Blätter" versucht, oder irre ich mich da?

Wäre aber ein großer Zufall, da ich als wiss. Mitarbeiter am Kleistmuseum FFO nich den Ansatz solcher Bemühung verspürt habe, obgleich in mit Heilbronn im Austausch stand und damals auch die "Beiträge zu Kleistforschung" als Redakteur bekleidet.

Aber interessanter Hinweis, wenn er meine Absicht nicht ändern wird.

Danke
 
Die Leunawerke gehörten bis 1945 der I.G. Farben, also einem Trust der größten Chemischen Industriekonzerne Deutschlands.

Alle anderen Hydrierwerke gehörten der BRABAG, einem von der NSDAP erzwungenen Gemeinschaftsunternehmen von chemischen und Bergbauunternehmen. Auch bei der BRABAG hatte die I.G. Farben ihre Hand mit im Spiel.

In den Wikipedia-Artikeln gibt es mehrere Literaturangaben, die weiterhelfen könnten.
 
Und die "Wilhelm Gustloff Werke" vorm. Simson in Suhl.

Interessante Geschichte. In den 20ern einzig zugelassener Hersteller des Karabiner 98, Fam. Simson war jüdischen Glaubens usw. usf.
lohnt sich nachzulesen.

Ambi-Budd in Berlin Johannisthal, hervorgegangen aus A. Müller Industrie Bauten, dann gekauft von Budd (Ami), dort erfunden und produziert der berühmte Wehrmachtskanister.

Opel LKW Werk in Brandenburg.

usw. usf.

Achso Eigentümer, Manager,
bei Gustloff die DAF,
Ambi-Budd, war der US-Ami Budd,
Opel natürlich GM, Manager vor Ort die Herren Heydekampf und Nordhoff, die in der Fahrzeugindustrie der BRD dann beide eine große Rolle spielten, der eine ließ Krabbeltiere, der andere Kreiskolbenmotoren bauen.

Dann natürlich die AutoUnion Eigentümer sächs. Staatsbank, einer der Manager Dr. Carl Hahn, später im Westen DKW Chef, ein inniger Vertreter des 2Takters, der gleichnamige Sohn VW-US-Chef. Conti-Reifen-Chef, VW-Chef
 
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