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Das Horst-Wessel-Lied war im August 1929 vom SA-Organ
Der Angriff mit dem Titel
Die Fahne hoch! als Gedicht abgedruckt worden. Wessel hat, wie George Broderick glaubhaft vermittelt, als Textvorlage das von den Reservisten des deutschen
Kriegsschiffes „
Königsberg“ zur selben Melodie gesungene „Königsberg-Lied“ benutzt. Dieses war in
Freikorps- und
Marinekreisen wie dem
Bund Wiking oder der
Marine-Brigade Ehrhardt, in denen Wessel Mitglied war, verbreitet. Es begann mit dem Vers
Vorbei, vorbei sind all die schönen Stunden und enthält Wendungen wie diese:
Zur Abfahrt steht die Mannschaft schon bereit (von Wessel geändert in
Zum Kampfe stehn wir alle schon bereit). Einige Formeln, die Wessel benutzte, erinnern an Modelle aus sozialistischen und kommunistischen
Arbeiterliedern, etwa an das „letzte Gefecht“ der
Internationale. Der Musikwissenschaftler und nationalsozialistische Kulturfunktionär
Joseph Müller-Blattau schrieb dazu 1934 in einer musikwissenschaftlichen Zeitschrift:
„Hier war die Melodie, die dem feschen Schwung der ‚Internationale‘ urtümlich Deutsches gegenüberstellen konnte.“[2]
Kurz nachdem Wessel am 23. Februar 1930 an den Folgen einer Schussverletzung gestorben war, die ihm
Albrecht Höhler, ein Mitglied des
Roten Frontkämpferbundes, beigebracht hatte, wurde der Liedtext am 1. März erneut im
Völkischen Beobachter unter der Überschrift „Horst Wessels Gruß an das kommende Deutschland“ abgedruckt. Das Lied wurde bald zur offiziellen Parteihymne der NSDAP und zum „Evangelium der Bewegung“ (so Wessels Schwester Ingeborg). Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde es auf Anordnung von Reichsinnenminister
Wilhelm Frick vom 12. Juli 1933 für gewöhnlich direkt im Anschluss an die erste Strophe des Deutschlandliedes als quasi-offizielle Nationalhymne gesungen. Die formelle Erhebung des Liedes zur Nationalhymne lehnte
Adolf Hitler allerdings ab.