Walther Hofer: Der Nationalsozialismus. Dokumente 1933 - 1945, Q: 45, 46.
zu Q 46, S 88:
Die im folgenden dargestellte Auffassung Hitlers ueber Jugenderziehung stammt aus einem 1939 erschienenen Buch des ehemaligen Danziger Senatspraesidenten H. Rauschning ("Gespraeche mit Hitler"), der sich mit den Nazis ueberworfen und ueber die Schweiz in die USA abgesetzt hatte.
"Meine Paedagogik ist hart. Das Schwache muss weggehaemmert werden.
In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt
erschrecken wird. Eine gewalttaetige, herrische, unerschrockene, grausame
Jugend will ich. Jugend muss das alles sein. Schmerzen muss sie ertragen.
Es darf nichts Schwaches und Zaertliches an ihr sein. Das freie, herrliche
Raubtier muss erst wieder aus ihren Augen blitzen. Stark und schoen will ich
meine Jugend. Ich werde sie in allen Leibesuebungen ausbilden lassen. Ich
will eine athletische Jugend. Das ist das Erste und Wichtigste ... So kann
ich das Neue schaffen. Ich will keine intellektuelle Erziehung. Mit Wissen
verderbe ich mir die Jugend. Am liebsten liesse ich sie nur das lernen, was
sie ihrem Spieltriebe folgend sich freiwillig aneignen. Aber Beherrschung
muessen sie lernen. Sie sollen mir in den schwierigsten Proben die
Todesfurcht besiegen lernen."
http://hsozkult.geschichte.hu-berli...datum&order=up&id=91&segment_ignore=128&re=97
Allerdings:
"Die Gespraeche waren samt und sonders Faelschungen! Es steht zweifelsfrei
fest, dass Rauschning nicht ein einziges Mal Gelegenheit gehabt hat, mit
Hitler unter vier Augen zu sprechen und so von ihm etwaige Geheimnisse zu
erfahren." (Tobias S.92). Im weiteren Verlauf kritisiert Tobias namhafte
Historiker wie Golo Mann, Theodor Schieder und Klaus Hildebrand, die das
Gegenteil behaupteten.
http://hsozkult.geschichte.hu-berli...datum&order=up&id=91&segment_ignore=128&re=99