Karl Valentin - seine Haltung zum Nationalsozialismus

Karl Valentin...

Noch heute immer ein sehr beliebter Komiker, Volkssänger usw.

Vieles von ihm prägte sich ins Gedächtnis ein. Man vergisst es nie.
Bezug nehmend auf diesen Artikel fällt mit da sein „heil ..., heil ..., heil ...!" ein.
Wie es weiter hier geht, wird ja sicher bekannt sein.

Persönlich verwendete ich während meiner Berufszeit gern seinen Sketch: „Buchbinder Wanniger“.
Hin und wieder dann, wenn ich mit größeren Behörden zu tun hatte :D.
 
Karl Valentin = Punk.

Da fällt mir ein ...

Valentin: "Guten Tag, Herr Hitler."
Hitler: "Ich habe schon viel von Ihnen gehört."
Valentin: "Ich von Ihnen auch."

oder (etwas harmloser)

"Der Hitler hat Glück ghabt, daß er nicht Adolf Kräuter ghoaßn hat, sonst hätt rna immer "Heil Kräuter!" schrein müassn."
 
Etwas ambivalenter war da das Verhältnis des neben Karl Valentin und Liesl Karlstadt dritten auf dem Viktualienmarkt Bedenkmalten. Ferdinand Weisheitinger genannt der WeißFerdl war einerseits ein Mitläufer und zumindest im Anfang Unterstützer der Nazis,andererseits aber einer ihrer scharfzüngigsten Kritiker auf der Brettlbühne am Platzl.
Legendär,als er auf der Bühne eine Schweinefamilie vorstellte: „Sohn Mann, Tochter Mann, Frau Mann, Herr Mann“ Als er daraufhin inhaftiert und kurz darauf wieder entlassen wurde stellte er sie wieder vor: „Sohn Mann, Tochter Mann, Frau Mann − und wegen der Sau da saß ich im Gefängnis!“
Ein anderes Mal kam er mit einem Koffer auf die Bühne und erklärte „Da ist unsere Regierung drin!“ Ein im Saal anwesender Gestaopomann schritt darauf ein ,befahl den Koffer zu öffnen und rief ,als er den Inhalt sah „Das sind ja alles Lumpen!“ Darauf Ferdl: „Das haben Sie gesagt.“
 
Weiß Ferdl soll zu Freunden gesagt haben: "Der Hitler, des is ja a Freund von mir, und er hat mir auch a Bild von sich gschenkt. Nur überleg I jetzt. Häng I eahm auf oder stell I eahm an die Wand?" Einmal trat er auf, hob den rechten Arm und verkündete: "So hoch liegt der Schnee heit auf der Zugspitz!"
 
Ein anderes Mal kam er mit einem Koffer auf die Bühne und erklärte „Da ist unsere Regierung drin!“ Ein im Saal anwesender Gestaopomann schritt darauf ein ,befahl den Koffer zu öffnen und rief ,als er den Inhalt sah „Das sind ja alles Lumpen!“ Darauf Ferdl: „Das haben Sie gesagt.“

Wie geil ist das denn!
=)

Gruss, muheijo
 
Der Satz „Das haben Sie gesagt.“ wurde (aktenkundig!)noch von einem weiteren Großen des Kabaretts in der Nazi-Zeit verwendet,an denin diesem Zusammenhang erinnert sei .Ich meine Werner Finkh. der 1936 in der "Katakombe" mit der "Schneiderszene" unsterblich wurde :

Ein Kunde (Werner Finkh) kommt zu seinem Schneider
SCHNEIDER: Womit kann ich dienen?
KUNDE: Jetzt spricht er auch schon von dienen! Ich möchte einen Anzug haben, weil mir etwas im Anzug zu sein scheint.
SCHNEIDER: Schön!
KUNDE: Ob das schön ist, na ja. Das wird sich noch rausstellen….
SCHNEIDER: Ich habe neuerdings eine Menge auf Lager.
KUNDE: Auf’s Lager wird wohl alles hinauslaufen.
SCHNEIDER: Darf’s etwas einheitliches oder etwas gemustertes sein?
KUNDE: Einheitliches hat man ja jetzt schon genug. Aber auf gar keinen Fall Musterung!
SCHNEIDER:Einreihig (gespr.einreihsch) oder zweireihig(zweireihsch) ?
KUNDE:Ist mir gleich nur nicht dies reihig (reihsch)
SCHNEIDER:Und die Revers-schmal oder breit ?
KUNDE:Recht breit,damit ja was drauf geht-vielleicht geht ja alles drauf.
SCHNEIDER: Dann nehmen Sie doch bitte mal den rechten Arm hoch.
Der Kunde hebt den Arm
SCHNEIDER:Mit geballter Faust bitte.
Der Schneider nimmt die Maße und murmelte:1918/19
SCHNEIDER: Gestreckt
Kunde streckt den Arm zum Hitlergruß.
Der Schneider nimmt die Maße und murmelte :1933.
Als er fertig ist, nimmt der Kunde seinen Arm nicht hinunter.
SCHNEIDER: Ja, warum nehmen Sie denn den Arm nicht runter? Was soll denn das heißen?
KUNDE: Aufgehobene Rechte!

Vor Gericht sollte Finck den Sketch nachspielen und versuchte ihn zu entschärfen und endete mit „Erhobene Rechte“. Der Staatsanwalt warf daraufhin einen Blick in sein Skript und verbesserte: „Das heißt doch Aufgehobene Rechte!“ Finck erwiderte: „Das haben Sie gesagt.“
 
Das ganz, ganz traurige ist ... Ich könnte weinen. Die, die ihn verstehen, fallen in den Promillebereich. Er war kein komischer Komiker oder Volks- Plattlerheini! Valentin war Punk ... Total unbaziemäßig ... Das er in Bayern geboren wurde, ist ... Warum nicht in ... (?) Wenn mich jemand fragen würde, wer in Deutschland zur Welt kam, aber von dessen Humor so gar nichts versteht, dann ...
 
ah, Finck... Als er in der "Katakombe" einen Spitzel entdeckte, der seine Sprüche mitschrieb, fragte er von der Bühne herab: "Kommen Sie mit? Oder soll ich mitkommen?"
 
so unbaziemäßig war der garnicht...er kam nicht krachledern daher, wie das ,was uns heute diese pseudovolksstadeltümelnde Musiggindustrie als urbayrisch verkaufen will.
Aber er war Münchner durch und durch und seine Art ist in Bayern und Österreich durchaus garnicht so selten.Es git da eine lange Tradition alpenländischer Kabarettisten,Kleinkünstler und Querdenker jenseits der "Komödienstadlszene" .
 
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