Karriere in Reichswehr/ Wehrmacht

helga

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hallo zusammen,

weiß von euch jemand über die Aufnahmekriterien in die Reichswehr Bescheid? Konkret: wie konnte ein Mann (Volksschulabschluss) in die Reichswehr(100000-Mann-Heer) aufgenommen werden und dort oder in der Wehrmacht bis zum Offizier aufsteigen? Danke im Voraus,

Helga P.S. keine NSDAP-Zugehörigkeit
 
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hallo zusammen,

weiß von euch jemand über die Aufnahmekriterien in die Reichswehr Bescheid? Konkret: wie konnte ein Mann (Volksschulabschluss) in die Reichswehr(100000-Mann-Heer) aufgenommen werden und dort oder in der Wehrmacht bis zum Offizier aufsteigen? Danke im Voraus,

Helga P.S. keine NSDAP-Zugehörigkeit

In der Reichswehr und auch in der Wehrmacht war Abitur Voraussetzung für eine Offizierslaufbahn. erst ziemlich spät im 2. Weltkrieg führten die Nazis sogenannte NSFOs, nationalsozialistische Führungsoffiziere ein, im Grunde ein deutsches Pendant zu den Politkommisaren in der Roten Armee, deren Einfluss und Kompetenzen übrigens seit 1942 reduziert wurden, die aber z. B. Himmler für sehr wichtig hielt, der in seiner Posener Rede 1943 behauptete, ohne Politkommisare wäre die Rote Armee 1941 zusammengebrochen. Bewährte Unteroffiziere, deren politische Einstellung man für zweifelsfrei hielt, bekamen seit 1943/44 Möglichkeit, einen Lehrgang zum NSFO zu absolvieren.

Ohne Abitur die Offizierslaufbahn einzuschlagen, bestand aber in der Verfügungstruppe, bzw. in der Waffen SS, die unter Beratung ehemaliger Stabsoffiziere Junkerschulen gründete, wo spätere Offiziere ausgebildet wurden.
 
In der Reichswehr und auch in der Wehrmacht war Abitur Voraussetzung für eine Offizierslaufbahn. ...

Bist du dir da sicher? Ich meine mich zu erinnern bei Creveld gelesen zu haben, dass Abitur keine Voraussetzung war.

Kann jedoch sein, dass ich mich da irre, es ist schon eine Weile her dass ich das gelesen habe.
 
hallo scorpio, danke für deine Antwort. Kann es sein, dass jemand als einfacher Soldat in die Reichswehr (was waren dort die Aufnahmebedingungen) eintrat, dort irgendwie berufsbegleitend (die Reichswehr war doch Berufsheer?) das Abitur machen konnte? Ich weiß definitiv, der Betreffende war weder NSFO noch Parteimitglied (war ihm sehr wichtig), nicht in der Waffen-SS. Ratlos, doch mit freundlichem Gruß Helga

Nt.: der letzte Rang war Major
 
Ich habe gerade in meinem Bücherschrank folgendes gefunden, bei Werner Lahne, "Unteroffiziere": im Kapitel über die Reichswehr:

"jeder der sich in der Reichswehr bewährte, überdurchschnittliche Leistungen zeigte und hart an sich selbst über das notwendige hinaus arbeitete, sollte die Chance haben, es bis zu maßgebenden Führungsstellen zu bringen. Dabei war theoretisch eine Beförderung zum Offizier keineswegs mehr an das Reifezeugnis einer höheren Lehranstalt gebunden, wohl aber an Bedingungen geknüpft, die praktisch dem gelichkamen. Die Wirklichkeit beschränkte also die gegebenen Chancen stark. Immerhin verdient festgehalten zu werden, dass die Reichswehr bei ihrer Aufstellung im Jahre 1920 über 209 Offiziere verfügte, die aus dem Unteroffiziersstand hervorgegangen waren....die auf Grund ihrer vor dem Feind bewiesenen Tapferkeit oder wegen anderer hervorragenden Leistungen die Tressen des Unteroffiziers mit den Rangabzeichen des Offiziers vertauscht hatten. Einige von Ihnen haben es bis zum General gebracht.....
Für die Offizierslaufbahn wurden solche Unteroffiziere uzugelassen, die zwar kein Abitur hatten, von ihrem Bataillonskommandeur aber als in jeder Hinsicht für Führungsaufgaben geeignet angesehen und entsprechend beurteilt worden waren. War diese Grundvoraussetzung erfüllt, so konnte sich der Betreffende frühestens nach zweijähriger Dienstzeit zu einer Wissenschaftlichen Vorprüfung melden. Hatte er sie bestanden, so galt es mindestens ein weiteres Jahr zu warten um sich einer ebenso strengen Nachprüfung zu unterziehen. Diese entsprach in ihren Anforderung praktisch der Reifeprüfung an einer höheren Lehranstalt. Der Prüfling konnte sich auf dieses Examen entweder im Selbststudium oder an einer Heeresfachschule vorbereiten. War auch die Hürde der Nachprüfung genommen, folgte die Zulassung zur eigentlich Offizier-Anwärter-Prüfung
"

Es war also langwierig aber möglich.

Bei der Aufrüstung nach 1933 sind über 1500 Unteroffiziere zu Offizieren befördert worden. Der es dabei vermutlich am schnellsten schaffte, war Karl Schwarzmann, der 1936 eine Goldmedaille im Turnen gewann und innerhalb von 24 Stunden zum Feldwebel und dann zum Offizier ernannt wurde (den kann man aber wohl kaum als representativ ansehen).

Zu Kriegsende gab es eine ganze Reihe von Generälen die aus dem Unteroffiziersstand stammten.
 
hallo scorpio, bdaian und kwschaefer,
ich habs nun, alles klar, alles mit rechten Dingen zugegangen. Ihr habt mir sehr geholfen. Danke lg Helga
 
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