Lebensgeschichte Kurt Gerron

ursi

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In der heutigen Sonntagspresse wird ein Buch des Schweizer Autors Charles Lewinsky vorgestellt. Darin geht es um die Lebensgeschichte von Kurt Gerron, einem Star aus dem deutschen Films der 20er und frühen 30er Jahren. Das Buch kommt am 29. August auf den Markt und ist eine Mischung aus Fiktion und Realität. Diese Zeitungsartikel haben mich Neugierig gemacht und ich habe mich mal mit der Person Kurt Gerrons auseinandergesetzt, so gut es übers Internet geht. Deshalb habe ich mich mal ausnahmsweise auf den Wiki Artikel beschränkt.

Kurt Gerron wird am 11. Mai 1897 in Berlin geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist so gut wie nichts bekannt. Mit 17 Jahren macht er sein Abitur und möchte Medizin studieren. Doch der erste Weltkrieg hindert ihn daran. Er wird eingezogen und wird durch eine Verletzung kampfuntauglich. Wieder in Deutschland beginnt er mit dem Medizinstudium und wird erneut eingezogen, diesmal als Lazarettarzt. Nach dem ersten Weltkrieg wendet er sich der Schauspielerei zu. Von 1920 bis 1925 arbeitet er bei den Berliner Reinhardt-Bühnen. Er leidet an einer Drüsenfunktionsstörung, die dazu führt das er zunehmend übergewichtig wird. Er wird deshalb mehrheitlich für fragwürdige Charaktere engagiert. Ab 1926 beginn er zusätzlich Regie zu führen. 1928 spielt er in der Dreigroschenoper von Bert Brecht und Kurt Weill mit. Seine Darstellung und Gesangsvorträge waren so erfolgreich das er zu einer Berühmtheit wird. 1930 bekommt er seine grösste Rolle, er spielt den Zauberkünstler Kiepert im Film "Der blaue Engel". Weitere Filme folgen, wie "Die drei von der Tankstelle". Regie führt er bei den Filmen "Es wird schon besser" mit Heinz Rühmann und "Der weisse Dämon" mit Hans Albers.
1933 mit der Machübernahme Hitlers änderte sich sein Leben schlagartig. Da er einer jüdischen Familie entstammt, flieht er zusammen mit seinen Eltern und seiner Ehefrau 1934 via Paris nach Holland. In Holland dreht er dann 1937 seinen letzten Film Drie wenschen.
1940 nach der Besetzung Hollands durch die Deutschen, ging es bergab. Marlene Dietrich versucht ihn noch nach Hollywood zu holen, doch er lehnt das Angebot ab. Die Gründe sind nicht belegt. Im Mai 1943 werden zunächst seine Eltern deportiert. Im September gleichen Jahres wird er zusammen mit seiner Ehefrau Olga in das Durchgangslager Westerbork an der deutsch-holländischen Grenze gebracht. Das ist ein Durchgangslager auf dem Weg nach Auschwitz.
Die Gerrons werden von Westerbork nach Theresienstadt gebracht wo er nun Wort wörtlich um sein Leben spielt. Er wird im August 1944 von der SS gezwungen bei dem Propagandafilm "Theresienstadt - Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet" Regie zu führen. Nach Abschluss der Dreharbeiten wird Kurt Gerron nach Auschwitz gebracht und dort am 28. Oktober 1944 in den Gaskammern ermordet.

Quellen:
Der Sonntag Nr. 33. 21. August 2011. Kulturteil. Marco Guetig: Der Filmstar, der in Auschwitz starb. In Gerron erzählt und erfindet Charles Lewinsky die Lebensgeschichte des Schauspielers Kurt Gerron (1897 – 1944). S. 41

Kurt Gerron ? Wikipedia

Die Dreigroschenoper ? Wikipedia

Der blaue Engel ? Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Drei_von_der_Tankstelle_(1930)

Es wird schon wieder besser ? Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Theresienstadt_(Film)

Theresienstadt Lexikon: Dokumentarfilm

Karel Margry: Das Konzentrationslager als Idylle. "THERESIENSTADT" - EIN DOKUMENTARFILM AUS DEM JÜDISCHEN SIEDLUNGSGEBIET [Artikel]

THERESIENSTADT. EIN DOKUMENTARFILM AUS DEM JÜDISCHEN SIEDLUNGSGEBIET. D: Gerron [DE / CS, 1944-1945]

Charles Lewinsky
Gerron
Nagel und Kimche. Zürich
2011. 540 Seiten
 

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Vielen Dank,
seine Stimme (3-Groschen-Oper) ist mir gut bekannt. Fantastisch.:winke:

Den Film über Theresienstadt kann man sich online gut anschauen, am besten Videosuche mit diesem Suchbegriff:

Der Führer schenkt den Juden eine Stadt
 
In der heutigen Sonntagspresse wird ein Buch des Schweizer Autors Charles Lewinsky vorgestellt. Darin geht es um die Lebensgeschichte von Kurt Gerron, einem Star aus dem deutschen Films der 20er und frühen 30er Jahren. Das Buch kommt am 29. August auf den Markt und ist eine Mischung aus Fiktion und Realität. Diese Zeitungsartikel haben mich Neugierig gemacht und ich habe mich mal mit der Person Kurt Gerrons auseinandergesetzt, so gut es übers Internet geht. Deshalb habe ich mich mal ausnahmsweise auf den Wiki Artikel beschränkt.

Kurt Gerron wird am 11. Mai 1897 in Berlin geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist so gut wie nichts bekannt. Mit 17 Jahren macht er sein Abitur und möchte Medizin studieren. Doch der erste Weltkrieg hindert ihn daran. Er wird eingezogen und wird durch eine Verletzung kampfuntauglich. Wieder in Deutschland beginnt er mit dem Medizinstudium und wird erneut eingezogen, diesmal als Lazarettarzt. Nach dem ersten Weltkrieg wendet er sich der Schauspielerei zu. Von 1920 bis 1925 arbeitet er bei den Berliner Reinhardt-Bühnen. Er leidet an einer Drüsenfunktionsstörung, die dazu führt das er zunehmend übergewichtig wird. Er wird deshalb mehrheitlich für fragwürdige Charaktere engagiert. Ab 1926 beginn er zusätzlich Regie zu führen. 1928 spielt er in der Dreigroschenoper von Bert Brecht und Kurt Weill mit. Seine Darstellung und Gesangsvorträge waren so erfolgreich das er zu einer Berühmtheit wird. 1930 bekommt er seine grösste Rolle, er spielt den Zauberkünstler Kiepert im Film "Der blaue Engel". Weitere Filme folgen, wie "Die drei von der Tankstelle". Regie führt er bei den Filmen "Es wird schon besser" mit Heinz Rühmann und "Der weisse Dämon" mit Hans Albers.
1933 mit der Machübernahme Hitlers änderte sich sein Leben schlagartig. Da er einer jüdischen Familie entstammt, flieht er zusammen mit seinen Eltern und seiner Ehefrau 1934 via Paris nach Holland. In Holland dreht er dann 1937 seinen letzten Film Drie wenschen.
1940 nach der Besetzung Hollands durch die Deutschen, ging es bergab. Marlene Dietrich versucht ihn noch nach Hollywood zu holen, doch er lehnt das Angebot ab. Die Gründe sind nicht belegt. Im Mai 1943 werden zunächst seine Eltern deportiert. Im September gleichen Jahres wird er zusammen mit seiner Ehefrau Olga in das Durchgangslager Westerbork an der deutsch-holländischen Grenze gebracht. Das ist ein Durchgangslager auf dem Weg nach Auschwitz.
Die Gerrons werden von Westerbork nach Theresienstadt gebracht wo er nun Wort wörtlich um sein Leben spielt. Er wird im August 1944 von der SS gezwungen bei dem Propagandafilm "Theresienstadt - Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet" Regie zu führen. Nach Abschluss der Dreharbeiten wird Kurt Gerron nach Auschwitz gebracht und dort am 28. Oktober 1944 in den Gaskammern ermordet.

Quellen:
Der Sonntag Nr. 33. 21. August 2011. Kulturteil. Marco Guetig: Der Filmstar, der in Auschwitz starb. In Gerron erzählt und erfindet Charles Lewinsky die Lebensgeschichte des Schauspielers Kurt Gerron (1897 – 1944). S. 41

Kurt Gerron ? Wikipedia

Die Dreigroschenoper ? Wikipedia

Der blaue Engel ? Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Drei_von_der_Tankstelle_(1930)

Es wird schon wieder besser ? Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Theresienstadt_(Film)

Theresienstadt Lexikon: Dokumentarfilm

Karel Margry: Das Konzentrationslager als Idylle. "THERESIENSTADT" - EIN DOKUMENTARFILM AUS DEM JÜDISCHEN SIEDLUNGSGEBIET [Artikel]

THERESIENSTADT. EIN DOKUMENTARFILM AUS DEM JÜDISCHEN SIEDLUNGSGEBIET. D: Gerron [DE / CS, 1944-1945]

Charles Lewinsky
Gerron
Nagel und Kimche. Zürich
2011. 540 Seiten


In dem Hetzfilm "Der Ewige Jude" verweist der Sprecher auf die Vorliebe "des Juden" für das anrüchige schmierige in der sogenannten Kunst.

"Der Jude Kurt Gerron!"

Der Jude Peter Lorre in der Rolle eines Kindermörders (M- eine Stadt sucht den Mörder von Fritz Lang)
Peter Lorre und Kurt Gerron wurden dabei ebenso diffanmiert wie
und "Der Jude Ernst Lubitsch"
 
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