Natur- und Bauernbewegung unter den Nazis

C

Carlos

Gast
Hallo,

Es gab ja wohl eine Art Natur- und (Bio-)Bauern Bewegung unter den Nazis. Wenn ich mich an das was ich bisher darüber mal gelesen hatte recht erinnere, so war Himmler(und Rosenberg??) ein Teil dieser.
Könntet ihr mir ein paar Schlagworte dazu nennen, mit denen ich im Internet und Bibliotheken weiter suchen kann.
Das wäre nett!

Danke
 
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Hallo,

Es gab ja wohl eine Art Natur- und (Bio-)Bauern Bewegung unter den Nazis. Wenn ich mich an das was ich bisher darüber mal gelesen hatte recht erinnere, so war Himmler(und Rosenberg??) ein Teil dieser.
Könntet ihr mir ein paar Schlagworte dazu nennen, mit denen ich im Internet und Bibliotheken weiter suchen kann.
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Fang mal mit Walter Darré an Walther Darré ? Wikipedia. Viel Bauer, aber wenig Bio-, so wie ich das sehe

Dann gibt´s ein Buch: Gugenberger, Hitlers Visionäre - die okkulten Wegbereiter des Dritten Reichs, Ueberreuther 2001. Auf die schnelle find ich da zwar auch nichts über Biobauern, aber jede Menge über NS-Esoterik.

Die Himmler-Biographie von Longerich gibt´s mittlerweile günstig als Taschenbuch, da liegst du sicher auch nicht falsch
 
Ich sehe überhaupt keine Parallelen zwischen den NS-Blut-und-Boden-Theorien und den Zielen von Bio-Landwirtschaft.
 
Das mit der Bio-Landwirtschaft lässt sich glaub ich echt nicht nachweisen bzw. da bestehen mMn keine Parallelen.

Was es aber durchaus gab waren "Bauernbewegungen" bzw. Gruppierungen, die das landwirtschaftliche Leben romantisch verklärten.
ABER, soweit ich weiß, ging das unter den Nazis im Rahmen der Gleichschaltung alles in den entsprechenden Organisationen (HJ, etc.) auf.
Die Organisationen, die du suchst, würde ich eher in der Weimarer Republik ansiedeln.

Heinrich Himmler oder Rudolf Höß waren in den späten 20ern beispielsweise Mitglieder im Bund der Artamanen.
Diese Bünde waren oft sehr esoterisch angehaucht, verklärten das landwirtschaftliche Leben und befanden sich nicht selten in einer ideologischen Nähe zur Deutschtumelei und Ariosophie.

In der Weimarer Republik entstanden ja eine ganze Menge an Natur-Jugendbewegungen, vllt. kannst du auch bei diesem Ansatz mal starten.

Cheers.
 
Die biologisch-dynamische Landwirtschaft war keine Bauernbewegung sondern Teil von Rudolf Steiners esoterischer Lehre, genannt Anthroposophie, die in den 20ern und 30ern populär wurde. Nach der Machtergreifung wurde sie weitgehend verboten.

Eine Bio-Bewegung gab es in Nazi-Deutschland nicht, wohl aber ein biologisch-dynamische Experimente im KZ Dachau- das sogenannte Arbeits
kommando Plantage
versuchte sich im Heilpflanzenanbau.
BR-Online: Himmlers Kräutergarten
 
Ich sehe überhaupt keine Parallelen zwischen den NS-Blut-und-Boden-Theorien und den Zielen von Bio-Landwirtschaft.

Dem kann ich mich nur anschliesen! Vor Hitlers Machtergreifung stand den meisten Bauern in unserer Umgebung das Wasser bis zum Hals. Die waren froh ihren Betreib sofortführen zu können. Von Bio-Landwirtschaft habe ich in unseren Gefilden, in jenem Zeitabschnitt, noch wie was von gehört.

en
hesse
 
Nicht nur in Eurer Gegend- wir hatten allerdings ,insbesondere in der Umgebung von Industriestandorten vermehrt Nebenerwerbslandwirtschaften und Kleinbauern bei denen der Einsatz agraindustrieller Produkte wie Kunstdünger oder Landmaschinen schlicht am Geldmangel scheiterte- da wurde dann mit dem Ackergaul gepflügt , Kleinvieh gehalten,mit Gülle gedüngt und klassische Dreifelderwirtschaft betrieben,so man denn drei Äckerchenr sein Eigen nennen konnte. Aber mit Biolandwirtschaft hatte das grad garnix zu tun.
 
Ein zentrales Ziel der NS-Wirtschaftspolitik war die Autarkie der deutschen Wirtschaft im Hinblick auf den geplanten Krieg. Dies galt natürlich auch für die Lebensmittelerzeugung, zumal der NS-Führung sicher erinnerlich war, welchen Anteil die miserable Nahrungsmittelversorgung im Ersten Weltkrieg beim Zusammenbruch der Kriegsmoral in der Heimat gespielt hatte. Für irgendwelche Experimente mit 'Bio'- oder 'Natur'anbauverfahren in größerem Maßstab war da sicher kein Platz. Erst mal mußte gewährleistet werden, dass auch unter Kriegsbedingungen möglichst irgendwie alle halbwegs satt werden würden.
 
Hallo,

Es gab ja wohl eine Art Natur- und (Bio-)Bauern Bewegung unter den Nazis. Wenn ich mich an das was ich bisher darüber mal gelesen hatte recht erinnere, so war Himmler(und Rosenberg??) ein Teil dieser.
Könntet ihr mir ein paar Schlagworte dazu nennen, mit denen ich im Internet und Bibliotheken weiter suchen kann.
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Ich finde um´s Verrecken die Himmler-Biographie nicht. Sei´s drum:

unter den Schlagwörtern
- Reichnährstand
- Reichserbhofgesetz
findest du mehr Infos über die NS-Bauernpolitik.

Der Reichsbauernführer Darré war auch Mitglied der Artamanen (siehe Posting oben), hier gibt´s also Verbindungen zu esoterischen Kreisen. Weiter erwartete er von seinen Mitarbeitern, der SS beizutreten, die Bauernpolitik war ohne Zweifel ein zentrales Element der Nazi-Ideologie.

Die von Darré eingeführten Neuerung in der Landwirtschaft waren durch die Bank nicht erfolgreich und behinderten eine Modernisierung der Betriebe, insbesondere das Reichserbhofgesetz, daß den Bauern (allerdings unbeabsichtigt) eine wichtige Kapitalquelle entzog.

Zur Bedeutung des Themas "NS-Bauernpolitik" ein Zitat aus Tooze, Ökonomie der Zerstörung:
"Es mag weit hergeholt erscheinen, das es die Probleme der deutschen Landwirtschaft waren. die das Hitlerregime Schritt für Schritt radikalisierten. Doch man bedenke, dass es die Landwirtschaft war, der sich Hitler als Erstes zuwandte, als er sien Konzept vom "Lebensraum" tasächlich mit konkreten Inhalten zu versehen begann."
 
Himmlers Vision war die Besiedlung Osteuropas durch germanische Wehrbauern.
Die deutschen Herrenmenschen sollten als Bauern den Osten besiedeln, Schafe züchten und Krieg führen, während die Untermenschen in den Fabriken schuften sollten.
Der Endsieg blieb bekanntlich aus. Das Programm für die Zeit danach wurde daher nicht umgesetzt.
 
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