Ns-Propaganda; verwässert?

Rephaim

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Hallo,

ausführilch habe ich mich nicht damit beschäftigt, nur mal hier und da Bilder, Szenen der NS-Propaganda aufgefangen, wie sie wirkte.

Wenn ich das pauschal bewerte, kommt mir jeder mir bekannte Ausschnitt (irgendwelcher Parteitage, Ansprachen H.`s, Goebels Schwarzes Plakat für den Stürmer) sehr aggressiv und demonstrativ totalitär und vernichten-wollend vor.

Sind das nur extrem poinierte Beispiele, die eben weil sie herausstechen am meisten gebraucht werden, wenn über jene Zeit berichtet wird oder war dies im ganzen der vorherrschende Ton damals?

Talk- Runden wird es nicht gegeben haben, aber so als Vergleich (nur in technischer Hinsicht, nicht ideologisch), eine politische Partei haut in einem Interview bewußt ein Brett raus um mit Stimmung zu ködern und in der Folgewoche wird häppchenweise zurückgerudert um die gemäßigten nicht zu verschrecken.

Hat es bei den Nat.Soz. ein ähnliches Mainstream-Anpassen, verwässern (vor 33?) gegeben?

Weiß jemand etwas genaueres darüber?
 
Hallo,

ausführilch habe ich mich nicht damit beschäftigt, nur mal hier und da Bilder, Szenen der NS-Propaganda aufgefangen, wie sie wirkte.

Wenn ich das pauschal bewerte, kommt mir jeder mir bekannte Ausschnitt (irgendwelcher Parteitage, Ansprachen H.`s, Goebels Schwarzes Plakat für den Stürmer) sehr aggressiv und demonstrativ totalitär und vernichten-wollend vor.

Sind das nur extrem poinierte Beispiele, die eben weil sie herausstechen am meisten gebraucht werden, wenn über jene Zeit berichtet wird oder war dies im ganzen der vorherrschende Ton damals?

Der Rundfunk und auch die Wochenschauen waren unter der Kontrolle der Partei und vor allem unter der Kontrolle von Goebbels. Die Filme und die Fotos die man sieht sind alles Produktionen aus dem Amt Goebbels. Deshalb muss man schon aufpassen um welche Filme es sich da handelt. Der Ton von den Parteitagen etc. war aggressiv. Ebenso die Plaktate. Es gab aber auch "seichte" Unterhaltung die eine heile Welt vorspielten.

Der politische Tonfall war aber agressiv.


Talk- Runden wird es nicht gegeben haben, aber so als Vergleich (nur in technischer Hinsicht, nicht ideologisch), eine politische Partei haut in einem Interview bewußt ein Brett raus um mit Stimmung zu ködern und in der Folgewoche wird häppchenweise zurückgerudert um die gemäßigten nicht zu verschrecken.

Die erste TV-Übertragung wurde am 18. April 1934 vorgestellt. Ab März 1935 gab es dann ein regelmässiges Programm, alles im Zeichen der Partei. Dies waren alles Produktionen des Propagandaministeriums. Politischen Talkrunden gab es nicht.

Hat es bei den Nat.Soz. ein ähnliches Mainstream-Anpassen, verwässern (vor 33?) gegeben?

Die Nazis waren die ersten welche die neue Technik für ihre Propagandazwecke voll ausnutzen.


Ein Gesetz vom 27.7.1932 erleichterte den Nationalsozialisten die Verstaatlichung des Rundfunkes. 1933/34 wurde das Personal im Rundfunk ausgewechselt. Vor allem betraf dies die Schlüsselpositionen. Mittels der Reichs-Rundfunk Gesellschaft wurde alles gleichgeschaltet. Goebbels steuerte den Rundfund über die Abteilunt III seines Ministeriums für Volksaufklärung udn Propaganda. Er und seine Mitarbeiter nahmen Einfluss auf den Inhalt der Programme, die formale Gestaltung, den Zeitpunkt der Sendungen und die Zuweisung des Sendebereichs.. Der Rundfunk kann man als Verkündigungsmittel der nat.soz. Weltanschauung sehen.
 
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NS-Propaganda

Hitler schrieb 1924 in "Mein Kampf" seine Gedanken zu Theorie und Technik einer politischen Propaganda auf. Diese müsse den Erfordernissen der Massenbeeinflussung besser genügen. Er hielt die richtige Verwendung von Propaganda für eine wirkliche Kunst. Das Ziel einer solchen Propaganda sei es die gefühlsmässige Vorstellungswelt der grossen Masse zu begreifen. Deren Aufmerksamkeit zu bekommen und so zum Herzen der Masse vorzudringen.

Hitler hatte 1918 an einer Massenkundgebung in Berlin teilgenommen, dazu schrieb er: "Ich konnte selbst fühlen und verstehen wie leicht der Mann aus dem Volke dem suggestiven Zauber eines solchen grandios wirkenden Schauspiels unterliegt." Er wusste dass man mit einer zweckgerechten Kalkulierbarkeit der Manipulation die Massen bewegen kann.

1928 schlug Himmler ein Projekt konzentrierter Propaganda-Offensiven vor. Darin sollte die Presse und Publikum gezielt herausgefordert werden, in dem man in einem kurzen Zeitabstand eine grosse Zahl von Veranstaltungen ansetzte. Es gab eine Massierung von Kundgebungen verbunden mit einer massiven SA-Präsenz auf den Strassen.

In dieser Zeit wurden die Ideen aber noch Mangelhaft durchgeführt, erst mit der Ernennung von Goebbels zum Reichspropagandaminister im April 1930 wurden die Propaganda "professionalisiert"

Am 13. März 1933 wurde das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ins Leben gerufen. Zuständiger Minister war Goebbels.

Als Beispiel wie das Ministerium arbeitete kann man an der Inszenierung des 1. Mail 1933 sehen. In Berlin führte Goebbels Regie und Albert Speer entwarf die Festkulissen für die Kundgebung auf dem Tempelhofer Feld. Es wurde nichts dem Zufall überlassen.

Auch die Parteitage in Nürnberg waren eine reine Inszenierung, auch hier wurde alles genau geplant. Dazu kamen dann noch die Filme von Leni Riefenstahl die ihr Beitrag dazu leistete.

Der Wiki.Artikel ist nicht schlecht, unten hat es auch noch weiterführende Literatur zu diesem Thema:

http://de.wikipedia.org/wiki/NS-Propaganda
 
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so als Vergleich (nur in technischer Hinsicht, nicht ideologisch), eine politische Partei haut in einem Interview bewußt ein Brett raus um mit Stimmung zu ködern und in der Folgewoche wird häppchenweise zurückgerudert um die gemäßigten nicht zu verschrecken.

Hat es bei den Nat.Soz. ein ähnliches Mainstream-Anpassen, verwässern (vor 33?) gegeben?

Vorab: Die Erläuterungen von Ursi zu Propaganda und Öffentlichkeit im NS halte ich für sehr lesenswert, da sie vor Augen führen, dass es so etwas wie eine "politische Öffentlichkeit" im heutigen Sinne damals eben nicht gab.

Trotzdem drückten die NS-Ideologen ihre Propaganda in vielen Fällen eben nicht einfach von oben durch, sondern ruderten in einigen Fällen tatsächlich zurück - was aber nicht immer nur durch den Wunsch motiviert war, gemäßigtere Anhänger "nicht zu verschrecken".

Erinnert sei etwas an das Zurückfahren der antisemitischen Propapaganda im Vorfeld und während des Verlaufs der Olympischen Spiele 1936 oder an die offizielle Einstellung des Euthanasieprogrammes.

Vgl.:
Olympische Sommerspiele 1936 ? Wikipedia
"Euthanasie"

War so etwas gemeint?
 
Um die sehr guten Ausführungen von ursi und floxx zu ergänzen:

Als Beispiel für "Verwässerung"/Anpassungsprozess vor dem 30.1.1933 ist das von Hitler mehrfach öffentlich ausgesprochene Bewaffnungsverbot für SA/SS zu nennen. Dies steht im Kontext von Hitlers Legalitätstaktik. Unbeeinflusst davon liefen im Hintergrund/Untergrund die Kooperationen Wehrmacht/SA, Errichtung von Waffenlagern etc. ab.

Er verwies auf das Waffenverbot ua. auch im Ulmer Wehrmachtsprozess, bei dem Hitler als Zeuge geladen war. Das waren lediglich propagandistische Erklärungen.

Der Reichswehrprozess: der ... - Peter Bucher - Google Books
 
Diese Beispiele zeigen eben auch, wie die Propaganda gewirkt hat. Sie haben es eben auch verstanden, diese anzupassen.

So hat man bei der Olympiade bewusst darauf verzichtet agressive Propaganda zu machen, wegen der ausländischen Presse und Gäste.

Auch das herunterfahren der Propaganda war bewusst gemacht.
 
Ja, so in der Richtung, obwohl das anpassen zu den Olympischen Spielen in der Hauptsache wohl Außenpolitik war, könnte mir vorstellen, das in diesem Feld es nicht merkwürdig ankam, wenn mit zweierlei Maß gemessen wurde.
"Zu Gästen muß man höflich sein, sie gehen ja wieder.", in dem Sinne.

Wiki:
Um die internationalen Gäste über die fortwährende Diskriminierung und Verfolgung der Juden in Deutschland zu täuschen, veranlasste Karl Ritter von Halt, der Organisator der Winterspiele, die Entfernung aller Schilder mit der Aufschrift „Juden unerwünscht“. In der Hitlerjugend sang man deshalb „Nach der Olympiade / schlagen wir die Juden zu Marmelade.“[2]


Der Legalitätseid ist, so verstehe ich es, auch nicht direkt ein zurückrudern, wenn H. sagt "die NSDAP erstrebe mit ausschließlich legalen Mitteln die Macht und wolle „in dem Augenblick, wo uns das gelingt, den Staat in die Form […] gießen, die wir als die richtige ansehen“[1]." (Wiki)

Das agressive Versprechen, der Wunsch, wird nicht zurüchgenommen, sondern bekräftigt, wegen praktischer Probleme aufgeschoben, aber bestätigt.


Das das Regime seine Propagandaanstrengungen mit zunehmenden Mitteln und Möglichkeiten verstärkte, spricht ja eher gegen ein vorheriges zurückrudern.
Zumindest scheint es nicht punktuell (Westerwelles Dekadenz sollte wohl in einem Moment Auftrieb geben, nicht ein längerfristiges Wahlkampfthema werden) gewesen zu sein.

Danke euch.


Man kann es eigentlich nicht sagen, weil es sehr grausam war, aber es kommt mir bei vieler Propaganda in einer Weise absurd vor, daß die Nat.Soz. Zustimmung erfuhren.
Es ist, für meine Begriffe, offensichtlich grundlegend schlecht,(,Wir werden aus/für/in Größe zerstören.´) jeder mit wenig Anstand hätte es merken können.

Deswegen die Frage nach dem verwässern, im Grunde auch, wurden deren Wähler getäuscht, oder habe ich eine falsche Vorstellung über die Propaganda, daß ich die gesamte Medienwelt in meiner Wahrnehmung nur auf die bekannten Extreme reduziere.

Kommt mir jetzt mehr so vor, als wäre es eine stringente Linie, die durchgezogen wurde, etwas den Ball flachhalten vielleicht, aber nicht verleugnen.
 
aber es kommt mir bei vieler Propaganda in einer Weise absurd vor, daß die Nat.Soz. Zustimmung erfuhren

Naja. Ich will mal keine Literatur zitieren, sondern meine Großmutter sinngemäß antworten lassen:

F: Warum fandest Du Hitler toll?
A: Wir hatten damals Kirmes, ein mal im Jahr. Ja, und dann kam Hitler. Da sind wir natürlich hingegangen. Und denn auch Heil geschrien und so.

Ich habe versucht, diese Erinnerung an den Dialog in einen Zusammenhang zu bringen: Es wird wohl der Wahlkampf um Lippe 1933 gewesen sein. Ein "Event", wie man das evtl. heute nennen würde. Meine Großmutter war 19 damals, kam aus einer Ackerbürgerstadt, in der sonst nichts los war, und war dabei, sich in einen Landjungen zu verlieben...

Und dann kommt Hitler. Und alle so: Yeah!



Es geht also nicht so sehr ums Perfektionieren der Täuschung, auch nicht um die perfekte Propaganda durch die Nazis. Das wären Ablenkungen, solange man nicht auch das Publikum einbezieht, das solche Ideen rezipiert.
 
Wenn das stimmt, ist es noch schlimmer. Das würde bedeuten, sie hätten den Kick des Events genossen ohne zu verstehen, worum es ging.

Ehrlich gesagt kann ich mir das nicht vorstellen, der Kick ist ja gerade das Agressive, zerstörerische, darin liegt viel von dem Nat.Soz. Herzblut, insofern geht gefallen mit verstehen einher.

das soll nicht zu pingelig rüberkommen, aber ich halte das für wichtig:
Es war eben nicht "Und alle so:Yeah!", keine Ironie, kein seichter Spaß, übersetzt war es "Wollen wir sie töten? Ja!", die meiste Aufregung bekommt man, je ernster man es nimmt.

wenn man das mit dem Yeah im Hinterkopf hat und sich damit einen Event vorstellt, haut das hin, mit dem nicht-verstehen und Spaßfaktor

naja, was weiß ich, manche sind wohl auch nur mtigelaufen

Es geht also nicht so sehr ums Perfektionieren der Täuschung, auch nicht um die perfekte Propaganda durch die Nazis. Das wären Ablenkungen, solange man nicht auch das Publikum einbezieht, das solche Ideen rezipiert.

Wenn man das Publikum miteinbezieht, ist die Propaganda keine Ablenkung?
Propaganda ohne Publikum?

versteh nicht, was du meinst
 
Deswegen die Frage nach dem verwässern, im Grunde auch, wurden deren Wähler getäuscht, oder habe ich eine falsche Vorstellung über die Propaganda, daß ich die gesamte Medienwelt in meiner Wahrnehmung nur auf die bekannten Extreme reduziere.

Das ist, denke ich, zum Teil auch durch einen allgemein anderen Propaganda-Stil in der betreffenden Zeit beging. Die extreme Polemik in Zeitungen wie dem Stürmer oder dem "Schwarzen Korps" (in letzterem besonders gegen Leute, die man kulturell als NS-Abweichler oder Oppositionelle befand) war sicher NS-typisch. Ich finde aber, viele der Plakate oder Artikel, die an die breite Bevölkerung gerichtet war, entsprachen allgemein einer auch in anderen Parteien oder Ländern verbreiteten, mehr kämpferischen und polarisierenden Proganda. Während im Vergleich dazu heutige Wahlplakate mehr offen, konsensorientiert und an Zufriedenheits- und Sicherheitsgefühle appelliert.
 
Wenn das stimmt, ist es noch schlimmer. Das würde bedeuten, sie hätten den Kick des Events genossen ohne zu verstehen, worum es ging.

Ohne ins Tagespolitische abdriften zu wollen: Ist das nicht das, was Menschen überall und immer zuerst motiviert hat?

Verstehst Du, warum Du am Wochenendabend genau DIE Location aufsuchst, die Du aufsuchst?

Mir geht es darum, dass die Motive der Menschen dieser Zeit mit den damaligen Verhältnissen abgeglichen werden. Und nicht mit den heutigen. Wir können es uns HEUTE aussuchen, ob wir z. B. ein linsintellektuelles Kabarettprogramm sehen wollen oder eine rechtskonservative Talkshow. Oder umgekehrt.

Aber wenn Hitler damals wirklich das einzig Spektakuläre war? Und es genau an dem Wochenende nichts Anderes auszusuchen gab?

Solche Fragen sollten wir stellen, bevor wir vorschnell urteilen.
 
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Stimmt, ich habe mich hier Wahlplakate-Archiv - Wahlplakate aus der Weimarer Republik - Funktion von Wahlplakaten
etwas umgeschaut, du hast recht, es war wohl ein allgemeiner Stil zu polarisieren, mit Ausrufezeichen politisch zu werben.

Ich bin die Ausschnitte mal chronologisch durchgegangen um einen kleinen Überblick zu bekommen.

Auf die NSDAP beschränkt, zeigen die wenigen Beispiele am Anfang (´24) ein strammes, aber ~rechtschaffenes (aus dem eigenen Selbstverständnis) Auftreten im Stil, der Bildgestaltung, daß ´27 durch die Schriftaussage "Den Galgen für Wucherer, Ausbeuter... egal welcher Konfession und Rasse!" schon derb ins Agressive geht.

Kann man fragen, wie es sich für damalige Ohren angehört hat, ob es nur als Rhetorik verstanden wurde.

Im Vergleich mit anderen Statements auf Wahlplakten anderer Parteien, sticht der Ton brutal hervor.

Zu derselben Zeit (´27) fand ich interessant, zu der Frage der allgemeinen Polarisierung ein Vergleich mit dem KPD-Plakat "Übt Solidarität!".
Man kann, denke ich, den Imperativ als Stil nennen, welcher mit verschiedenem Inhalt gefüllt werden kann. Insofern könnte doch eine direktere Betonung auf Agressivität, seitens der Nat.Soz. gewesen sein, nicht nur Polarisierung überall.

Dagegen kann man (´28) "Säubert das Reich!(von Nazis)", "Wir kämpfen... gegen Klassen und Rassenhaß!"(DDP) stellen, wo aber wieder, meinem Eindruck nach die Nat.Soz. dieselbe Polemik zusätzlich mit Blut benutzen.

DDP:
http://www.wahlplakate-archiv.de/images/stories/weimar/DDP/1928/ddp-rtw1928-01.jpg

Nsdap:
http://www.wahlplakate-archiv.de/images/stories/weimar/NSDAP/1928/nsdap-sa-rtw1928-01.jpg

Entgegen den anderen wirkt die SPD sehr ruhig, gemäßigt. Beabsichtigte Wahlkampftaktik?


Aufgefallen ist mir, daß ab ´30, besonders ´32 die Nat.Soz. sich staatstragender, gesetzter geben.
Wenn vorher der Aufruf( fast eine Not) zum Kampf die Stimmung prägt, erscheint es mir ab dann, als würde so kommuniziert, als Hätte man bereits gesiegt

z.B. hier

http://www.wahlplakate-archiv.de/images/stories/weimar/NSDAP/1930/nsdap-rtw1930-03.jpg

(die jüdische Schlange, die Ursache allen Übels, ist erlegt, bedroht nicht)

´32 geht es in diesem Ton noch eindringlicher weiter. Zum erstenmal (aus den wenigen Beispielen bei der Internetseite) tritt eine ~ ,Heimat´- Ästehtik auf.
Sehr ansprechend in meinen Augen, Werte, Symbole wie Hilfe, Treue, Verläßlichkeit, Strenge, Stärke, auch zärtlich-schwache Frauen, neben beständigen werden würdevoll transportiert, keine schrillen Töne, kein Ruf nach Blut oder Tod.
Hitler ist einer bei vielen Staatsmänner und schwebt über ihnen, unterdrückt oder beherrscht sie nicht.

http://www.wahlplakate-archiv.de/images/stories/weimar/NSDAP/1932/nsdap-rtw2-1932-05.jpg

http://www.wahlplakate-archiv.de/images/stories/weimar/NSDAP/1932/nsdap-rtw2-1932-01.jpg

http://www.wahlplakate-archiv.de/images/stories/weimar/NSDAP/1932/nsdap-rtw1932-04.jpg


Danach ist mein vorheriger Eindruck, daß damals direkt Agressivität, Zerstörung gewählt wurde , falsch.

Teilweise, bei zwei Plakaten, einem in Schatten Stilisiertem Soldatenkopf und nur der Kopf Hitlers auf schwarzem Grund, ist sie noch vorhanden, aber nicht fordernd, sondern (so anmutend) bereits erfüllt.
Liest sich möglicherweise etwas blöd, es wirkt auf mich, wie die (propagandistische) Fortschreibung von Würde auf das Grauen.



http://www.wahlplakate-archiv.de/images/stories/weimar/NSDAP/1932/nsdap-rtw2-1932-07.jpg


http://www.wahlplakate-archiv.de/images/stories/weimar/NSDAP/1932/nsdap-rtw2-1932-10.jpg

Zum Thema insgesamt, steht bei Wiki im allgemeinen Artikel über die Nsdap :" Nach dem verheerend schlechten Ergebnis bei den Reichstagswahlen 1928, als sich die NSDAP mit 2,6 Prozent der Stimmen begnügen musste, erging die Weisung an alle Parteigliederungen, in ihrer Propaganda den Antisemitismus zurückzuschrauben, der vor allem auf bürgerliche Kreise abschreckend wirkte." ohne genaue Quelle. Zum Zurückrudern.

In einer Rede ´32 benutzt H. den Zerstörungstopos gegen die anderen Parteien "[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Der deutsche Bauer verelendet, der Mittelstand ruiniert, die sozialen Hoffnungen vieler Millionen Menschen vernichtet, ein Drittel aller im Erwerbsleben stehenden deutschen Männer und Frauen ohne Arbeit und damit ohne Verdienst, das Reich, die Kommunen und die Länder überschuldet, sämtliche Finanzen in Unordnung und alle Kassen leer. Was hätten sie überhaupt noch mehr zerstören können. Das schlimmste aber ist die Vernichtung des Vertrauens in unserem Volk, die Beseitigung aller Hoffnungen und aller Zuversicht. " (~um selber nicht dem Vorwurf zu begegnen?[/FONT])

Das einzig destruktive dort ist : "[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Der Aktivismus unserer Rasse wurde nur im Inneren verbraucht, nach außen aber blieben Phantasien übrig, phantastische Hoffnungen auf Kulturgewissen, Völkerrecht, Weltgewissen, Botschafterkonferenzen, Völkerbund, Zweite Internationale, Dritte Internationale, proletarische Solidarität und so weiter, und die Welt hat uns dementsprechend behandelt.[/FONT]"

Ansonsten :"[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Wenn die Nation ihre Pflicht erfüllt, muß dann einst ein Tag erstehen, der uns wiedergibt ein Reich der Ehre und Freiheit, Arbeit und Brot. "


Wie auch auf einem Wahlkampfplakat :"[/FONT]Kämpft für die Wahrheit, der Lüge den Tod."

Als Zwischenfazit, würde ich sagen, sie haben die Propaganda sehr verfeinert neue Themen aufgegriffen, den Stil ästhetisch anspruchsvoller gestaltet, das brutale weggelasen, höchstens angedeutet.
In diesem Sinne verwässert.
 
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Ich halte nichts von Historisierung, damals wars halt so, das war normal.

In 25 Jahren ist dann wieder etwas anders anders und dann wieder und letzten Endes bedeutet dies, das nichts etwas zählt, alles relativ ist, das sehe ich nicht so.

Wenn es die Wahl zwischen Rassenhetze und Langeweile gibt, habe ich nicht viel Verständnis.
 
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