Stalingrad Namensliste gefallener Soldaten

Nicolas

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Kann mir jemand helfen?Ich suche eine Namensliste gefallener oder vermißter deutscher Soldaten im 2.Weltkrieg,speziell Stalingrad.
 
Stalingrad-Liste gefallener oder vermißter dt.Soldaten

Wo finde ich eine Namensliste gefallener oder vermißter deutscher Soldaten im 2.Weltkrieg,speziell Stalingrad?
 
Nicolas schrieb:
Wo finde ich eine Namensliste gefallener oder vermißter deutscher Soldaten im 2.Weltkrieg,speziell Stalingrad?

Es reicht, wenn du deine Frage ein Mal stellst, nicht in zwei verschiedenen Unterforen.

Wozu brauchst du diese Namensliste?
 
Es gibt eine Gefallenenliste direkt in einer Gedenkstätte in Wolgograd (früher Stalingrad). Einfacher ist es aber sicherlich, sich direkt an die "Deutsche Dienststelle Wast" zu wenden. Anfragen nach einzelnen Soldaten dauern aber mehrere Monate, und aus der Archivspraxis heraus glaube ich kaum, dass du eine komplette Liste bekommen wirst (aber die willst du ja auch wahrscheinlich gar nicht).

www.dd-wast.de/
 
Nicolas schrieb:
Wo finde ich eine Namensliste gefallener oder vermißter deutscher Soldaten im 2.Weltkrieg,speziell Stalingrad?

Auf folgenden Seiten z.B. kannst du nachforschen:
"Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge" (http://www.volksbund.de/ )
"Suchdienst des DRK" (http://www.drk-suchdienst.org/ )
"ZDF-Suchaktion 'Die letzte Hoffnung': Suchmeldungen" (http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,2054851,00.html )
"VKSVG - Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster und Gefallener e.V." (http://www.vermisst-gefallen.net/ )
"Deutsche Deinststelle (WASt) für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmaht" (http://www.com-de.pair.com/wast/ )
Du solltest bei deiner Sucher allerdings bedenken, dass nicht alle Suchdienst seriös sind. Manche nutzen solche Seiten zur Verbreitung rechtsradikaler Ideologie.
 
Zusatzfrage

Ich möchte mich da gleich mal anhängen. In meinem Kopf geistert zu Stalingrad das herum: sagt man nicht (und kann das stimmen), dass innerhalb der 6. Armee überproportional viele Truppenteile aus Österreich (d.h. bestehende Regimenter seit KuK-Zeit und auch "ostmärkische", neue Truppenteile waren?


War Stalingrad das Massengrab der Österreicher? Jedenfalls begegnen mir, falls ich denn mal näher trete, auf Kriegerdenkmälern in Ö mit dem Eintrag Stalingrad bzw. der Zeit der Schlachtenzeit im J. 1943 ein jäher Ansprung der Gefallenen/Vermissten/in Gefangeschaft gestorbenen Soldaten aus Österreich.

Wie finde ich das heraus? (Und ich hab da schon oft gesucht, zB. auf diesen Seiten: http://www.diedeutschewehrmacht.de/
Hoffe auch den Fragesteller damit unterstützen zu können ;-)
 
Nicolas schrieb:
Kann mir jemand helfen?Ich suche eine Namensliste gefallener oder vermißter deutscher Soldaten im 2.Weltkrieg,speziell Stalingrad.

Bei der 6. Armee sollte es nicht schwer sein, diese Liste zu erstellen.
Nimm die gesamten Anghörigen der 6.Armee ziehe davon die 30000 ausgeflogenen Verwundeten ab sowie die ca. 5000 Heimkehrer ab und deine Liste der gefallenen und vermissten Soldaten sollte mit sehr geringer Fehlerwarscheinlichkeit komplett sein.
 
Gast schrieb:
Bei der 6. Armee sollte es nicht schwer sein, diese Liste zu erstellen.
Nimm die gesamten Anghörigen der 6.Armee ziehe davon die 30000 ausgeflogenen Verwundeten ab sowie die ca. 5000 Heimkehrer ab und deine Liste der gefallenen und vermissten Soldaten sollte mit sehr geringer Fehlerwarscheinlichkeit komplett sein.

Und wie lautet die Gesamtzahl?

Eingangsseite von http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Armeen/6Armee.htm :
Keine Gesamtzahl (auf Anhieb)

Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/6._Armee_(Deutsches_Reich)
Keine Gesamtzahl. Aber diese: 2. Februar 1943 kapitulierte die 6. Armee. Nach Angaben russischer Seite gingen 91.000 Soldaten in russische Kriegsgefangenschaft. Nur 5.000 von ihnen überlebten die Gefangenschaft. 86.000 Soldaten starben an Hunger, Seuchen oder Misshandlungen.
Keine Gesamtzahl der Kämpfenden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Stalingrad
berichtet:

Folgende Einheiten kämpften auf deutscher Seite um Stalingrad

die Generalkommandos des 4., 8., 11., 51. Armee-Korps und des 14. Panzer-Korps

die 14., 16. und 24. Panzer-Division

die 3., 29. und 60. motorisierte Division

die 44., 71., 76., 79., 94., 113., 295., 297., 305., 371., 376., 384. und die 389. Infanterie-Division

die 100. Jäger-Division und das kroatische Regiment 369

-

die 1. rumänische Kavallerie-Division und die 20. rumänische Infanterie-Division

außerdem noch verschiedene Armee- und Heeresgruppen, Flak-Verbände und Bodeneinheiten der Luftwaffe

Ah, endlich. Natürlich auf einer der für mich besten Übersichtsplattformen:
dhm: http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/PaulusFriedrich/index.html

29. November: Die 6. Armee wird mit insgesamt 220.000 Mann am Don eingeschlossen und ostwärts nach Stalingrad gedrängt.

Demnach wären etwa 185.000 Mann nicht mehr nach Hause gekommen.

Von 220.000 kamen 100.000 im Laufe der Schlacht zu Tode und - schrecklich - fast ebensoviele starben erst nach diesem Inferno in russ. Gefangenschaft ....

Die Schlacht begann Ende August 1942, und endete am 2.2.1943 ...

In eigener Sache:
Weiß jemand die Divisionsstärken zu obigen Einheiten? Welche der Einheiten war voller Österreicher? Wo kann man das finden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ning schrieb:
Weiß jemand die Divisionsstärken zu obigen Einheiten? Welche der Einheiten war voller Österreicher? Wo kann man das finden?

1. Frage: es gibt Stärkeangaben vom Zeitpunkt, als sich der Kessel bildete (Mitte/Ende November 1942). Leider weiß ich nicht mehr, wo ich es gelesen habe, ich glaube bei Heinz Schröter.. weiß es aber nicht mehr genau.

2. Frage: Das ist die 44. Infanterie-Division, die als Beinamen und später nach einer Neuaufstellung auch offiziell den Namen "Hoch- und Deutschmeister-Division" hatte. Dieser geht auf ein kaiserliches Regiment zurück, wobei die Namen eigentlich die beiden wichtigsten Funktionen im Deutschen Orden bezeichnen.

3. http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Infanteriedivisionen/Gliederung.htm

Zur Division gibt es glaube ich auch relativ viel Literatur, aus mir unbekannten Gründen war sie eine der wenigen bekannteren Infanterie-Divisionen.
 
Genau deine erste Frage habe ich aus meinem text gestrichen. Ergänzungen und Auffüllung der Truppenteile. Das war bestimmt keine geringe Zahl ...

Danke Dir für die Hoch-u. Deutschmeister. Die sind tatsächlich ein altes K.u.K. Regiment und wurden immer mit Österreichern bestückt.

Zu Deiner Anmerkung:
Das legendäre Deutschmeisterregiment wurde gemäß einem Vertrag zwischen Kaiser Leopold I. und dem "Hoch und Deutschmeister" des Deutschen Ritterordens errichtet, der 1190 vor Akkon (heute: Akká, im Norden Israels) gegründet worden war. Die erste Ausmusterung des Regiments fand im Jahre 1696 im bayerischen Donauwörth statt. Zuerst "Pfalz-Neuberg-Teutschmeister" genannt, hieß das Regiment bald nur noch "Deutschmeister", um dann ab 1814 "Hoch- und Deutschmeister" genannt zu werden. Seit 1769 führt das Regiment auch die Bezeichnung "Infanterieregiment No. 4", weil es seit damals zu den vier Hausregimentern der Habsburger Kaiser zählte. Mit Hofdekret Kaiser Josefs II. von 1781 wurde das Deutschmeister-Regiment schließlich in Wien stationiert.
Und die Kapelle der H&D-Meister hat hierzulande heute noch den größten Ruf. Der H&D-Meister-Marsch wird immer gerne gespielt ...

http://www.regimentskapelle.at/geschichte.html
 
Vielen Dank, Ashigaru. Also die 44. Division. Das kann ich, wie sagt Arne so neudeutsch "erschlauen" ... :winke:
 
Österreicher in Stalingrad

Die Ergänzungen im Laufe der Schlacht müsste nach den Zahlen bei AEIOU demnach 30.000 Soldaten gewesen sein:

Am 31.*1. 1943 kapitulierten die Reste der 250.000 Mann umfassenden 6. Armee, von denen 140.000 gefallen waren.
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.s/s766055.htm

AEIOU schreibt auch hier erweiterte Zahlen (sind das die ergänzten Teile oder eben die in dt. Statistiken viell. ausgeklammerten Österreicher?):
Von den rund 110.000 Kriegsgefangenen (nicht 91.000 wie bei Wikipedia) kehrten nach 1945 nur 6000 (Wikipedia: 5000) zurück. Unter den Opfern befanden sich sehr viele Österreicher, eine genaue Zahl ist nicht bekannt. (Als Gesamtverlust angeführt wurde im Jänner 1943 die 44. Infanterie-Division Hoch- und Deutschmeister / Anm: Divisionsstärke 8057 (1938))
Demnach kamen 1000 Österreicher der ehem. 6. Armee aus der gefangenschaft (und aus Stalingrad) zurück

Es gab ein Aviso seitens des OK (Hitlers), dass bis auf die bestehenden trad. österr. Inf-Divisionen, die 1938 auf Hitler vereidigt wurden (66.000 Mann stehendes Heer) keine rein österreichischen Truppenteile aufgestellt werden dürfen (sic!). Neu-Eingezogene wurden in über ganz Deutschland vertstreut stationierte Einheiten eingegliedert.

1,25 MIO Österreicher wurden im WK II in die Wehrmacht eingezogen. Österreich wurde als "ostmärkisches Reservoir" bezeichnet ...) Momentan finde ich leider kein Ergebnis der Volkszählung für Ö im Jahr 1939 um die Proportion zur Gesamtbevölkerung auszurechnen.

Die Friedenswerkstatt Linz nennt zuletzt für Österreicher in Stalingrad diese Zahlen: Von 50.000 Österreichern mussten fast 49.000 für die Teilnahme am imperialistischen Raubzug Deutschlands in Stalingrad ihr Leben lassen.


Literatur: M. Kehrig, Stalingrad, Analyse und Dokumentation einer Schlacht, 31979; S. Karner, Im Archipel GUPVI, Kriegsgefangenschaft und Internierung in der Sowjetunion 1941-56, 1995.
 
@ Ning: nur eine Anmerkung. Die Divisionsstärke von ca. 8000 Mann müsste sich auf die Aufstellung beziehen. Eine voll aufgestockte deutsche Infanterie-Division hatte ca. 17 000 Mann.
 
Okay, danke. Genau. Stimmt alles zusammen.

Und ich habe die Zahl 50.000 Österreicher (49.000 davon tot) nun auch noch andernorts gefunden.
Damit bestätigt sich für mich das "überproportionale": Die Österreicher machten also etwa 1/5 der Truppen in Stalingrad aus,- keine ausgewogenes Verhältnis im Vergleich zur Gesamtbevölkerung Österreichs innerhalb des 3. Reiches*. Ich schätze diese Zahl (Bevölkerung Österr. nach dem Anschluss) etwa auf 6 Mio. (ohne GeWäEHR) ;-)

*natürlich eher ein Zufallsprodukt, siehe Verteilungssystem bei Rekrutierung und Integrierung der Österreicher
 
Zuletzt bearbeitet:
In seinem Buch “Stalingrad - Anatomie einer Schlacht” schreibt Janusz Piekalkiewicz:

“Die 6. Armee - im Spätsommer 1942 überdurchschnittlich gut ausgestattet - zählte so viele Divisionen, wie normalerweise zwei Armeen zusammen.”

“Ein Infanteriedivision besaß eine Sollstärke von 16.000 bis 20.000 Mann. Die Panzerdivisionen hatten im Herbst 1942 eine Sollstärke von etwa 150 bis 225 Panzern und 120 bis 125 Schützenpanzern.”

Im Kapitel “Die Verbände, die in Stalingrad untergingen” führt JP auf (ID = Infanteriedivision, PzD = Panzerdivision, mot. = motorisiert)

14. PzD (Standort Dresden)
16. PzD (München)
24. PzD (Ostpreußen)
3. ID mot. (Ostbrandenburg)
29. ID mot (Kassel)
44. ID (Wien)
60. IS mot. (Danzig)
71. ID (Hannover)
76. ID (Berlin - Brandenburg)
79. ID ( Darmstadt)
94. ID (Dresden)
100. Jägerdivision (Ischl)
113. ID (Nürnberg)
295 .ID (Hannover)
297. ID (Bruck a.d. Leitha)
305. ID (Württemberg)
371. ID (aufgestellt aus Besatzungstruppen in Belgien)
376. ID ( “ “ “ in Frankreich)
384. ID (Dresden)
389. ID (Millowitz)
9. Flakdivision (aufgestellt in Nordfrankreich/Belgien)

Gruß

Jacobum
 
Scheint eine interessante Sammlung zu werden. ;-) (Jaaaa ;) (Den Thread sollte man doch aufheben, nicht? Nach entsprechender Titelfindung, klar. ... Vielleicht "Wer starb wegen Stalin/grad"?)

Bei Frau S. vom Statistischen Zentralamt Ö. möchte ich mich auch bedanken, innerhalb 10 Minuten eine Antwort!
Deshalb die Zahlen der Volkszählungen Österreichs seit 1869 (innerhalb der Grenzen des heutigen Landes) + demoskop. Erklärungen auch für euch hier downzuloaden:

ftp://www.statistik.at/pub/neuerscheinungen/vz_nach_gemeinden.pdf

(Nachsatz von Fr. S.: Bezüglich Deutschland wenden sie sich bitte an http://www.destatis.de/ Ob die auch so fix sind? )

ning schrieb:
1,25 MIO Österreicher wurden im WK II in die Wehrmacht eingezogen. ... Momentan finde ich leider kein Ergebnis der Volkszählung für Ö im Jahr 1939 um die Proportion zur Gesamtbevölkerung auszurechnen.

Von etwa 6,7 Mio Österreichern wurden demnach 1,25 Mio eingezogen.

Kurzstatistik für Österreichs Söhne in Stalingrad: Zwei Prozent sahen die Heimat wieder. Fragt sich nur, wie diesen dann Alpträume und Gebrochensein vergolten wurde...
 
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