Widerstand der Jugend

ursi

Moderatorin
Teammitglied
Widerstand der Jugend im Dritten Reich

Neben der bekannten Widerstandsgruppe die weisse Rose, gab es auch andere Jugendgruppen die Widerstand oder Opposition gegen das Regime leisteten. Der Widerstand unter den Jugendlichen entwickelte sich spontan und war weder geplant noch geregelt. Was wollten diese Jugendlichen? Die Motivation zum Widerstand war ganz unterschiedlich und meistens ohne politischen Hintergrund, ein Teil der Jungen wünschten sich eine freie Jugendkultur, der andere hatte einen religiösen Hintergrund, andere knüpften an die bündischen Jugendgruppen an und viele der Jugendlichen gingen aus reiner Abenteuerlust in die Opposition. Alle hatten was gemeinsam, sie werten sich gegen den immer stärker werdenden Druck des Staates. Viele waren gegenüber der HJ noch positiv eingestellt, dies änderte sich aber als der HJ-Dienst immer mehr militärischen Charakter annahm. Das Nazi-Regime reagierte auf diesen Widerstand mit Verfolgung und Bestrafung. Sie scheuten sich nicht Minderjährige zum Tode zu verurteilen und hinzurichten.
Hier ein Muster welche Jugendgruppen verfolgt wurden, als Beispiel nehme ich die Swing-Jugend, deren Verbrechen es war Jazz-Musik zu hören. Diese Jugendlichen hatten wenig Interesse an der Politik, sie wollten ein freies Leben und ihre eigene Kultur pflegen. Kleidung und Aussehen passte nicht in die Ideologie der Nazis, vor allem die Mädchen, die sich schminkten und die Fingernägel lackierten waren ihnen ein Dorn im Auge.
Die etwas andere Art zu leben führte dazu, dass die Swing Jugend verfolgt wurden. Himmler verlangte, dass man gegen diese Jugendlichen mit aller Härte durchgreifen soll: „alle Rädelsführer sind in ein Konzentrationslager einzuweisen. Der Aufenthalt für diese Jugend muss ein längerer als 2-3 Jahre sein.“ (ein schreiben Himmlers vom 26.1.1942)
In der Folge wurden über 300 Mitglieder der Swing-Jugend verhaftet, sie kamen ins Gestapo Gefängnis und ins KZ Fuhlsbüttel. Diese Verhaftungswelle hatte die Folge, dass einige der Jugendlichen nun begannen den Nationalsozialismus auch politisch zu bekämpfen, indem sie Flugblätter verteilten und dies hatte wieder die Folge, dass sie mit dem Hamburger Teil der weissen Rose in Kontakt kamen. Es kam aber zu keiner Zusammenarbeit.
Dieser Kontakt reichte den Nazis, einige der Swing Jugendlichen wegen Hochverrat und staatsfeindlicher Propaganda vor dem Volksgerichtshof anzuklagen. Der Prozess und die zu erwartenden Todesurteile wurden durch den Einmarsch der Alliierten verhindert.


Quellen:
http://fhh1.hamburg.de/Neuengamme/fuhlsbuettel.html
http://www.shoahproject.org
 
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