Die Kwantung-Armee in der Mandschurei

shingen

Mitglied
Als die Japaner in der 20/30 Jahren die Mandschurei besetzten ,glaube der Grund war eine Eisenbahnsprengung "Harbin-zwischenfall? "die von den Japaner selbst durchgeführt wurde (wie bei den Nazis der Sender Gleiswitz ) .
Darauf hin erklärten die Japaner ihre Firmen und ihre wirtschaftsinteressen seien in der Mandschurei gefährdet und marschierten mit der Kwantung-armee ein.
Die Mandschurei war auch die einzige Schwerindustrie in China und deshalb das besondere Interesse der Japaner auch als Schutz vor der UDSSR .
Nachdem die Jap. aufgrund der Proteste des Völkerbundes der Besetzung von der Mandschurei aus dem Völkerbund ausgetreten waren ,ernannten sie den letzten Kaiser von China (Haus Mandschu ) zum Kaiser von Mandschuko als Marionettenfigur .
Es kam auch in den 30-jahren zu Kämpfen zwischen der Kwantungarmee und der Roten Armee , an der mongol.grenze ?
Diese Kämpfe wurde von der Roten Armee unter Gen. schukow gewonnen ,worauf Japan einen Nichangriffspakt MIT der UDSSR schloß .
Auch der versuchte Putsch 1936 in Japan soll von der Kwantungarmee organisiert sein?

1 Frage . war die Kwantungarmee wirklich so selbständig ? das sie den Harbin-zwischenfall und den Besetzung der Mandschurei ohne vorherige Nachfrage in Tokio oranisierte ?
2 Frage . wie war der Verlauf des Kampfes zwischen Kwantungarmee und der Roten armee
wie viele Beteiligte und wo ?
3 Frage . wieviel hatte die Kwantungarmee mit dem Putsch 1936 zu tun ?
4 Frage . Wie war der Verlauf der Kämpfe 1945 zwischen der Roten und Kwantungarmee und warum war die Kwantungarmee im Gegensatz zum Kampf im Pazifik so schnell besiegt ?
5 Frage Wie hießen die Hauptverantwortlichen der Kwantungarmee ? und was ist mit ihnen passiert ?
6 Frage wie war die Kwantungarmee organisiert ? wieviele Panzer ,Infanterie ,FLugzeuge.
7 Frage gab es eigentl. eine eigene mongol.armee bei den Japaner ?
 
Antworten kann ich nur zu den Fragen 4 und 5:

Antwort 4: Der sowjetischen Armee gelang vor allem wegen ihrer drückenden Überlegenheit ein glänzender Sieg. Obwohl heute kaum mehr bekannt, war die Mandschukuo-Offensive in ihrer quantitativen Größenordnung nur mit den gewaltigen deutschen (Barbarossa/Kursk) oder sowjetischen Offensiven (Bagration/Stoß auf Berlin) an der Ostfront vergleichbar.
Allein zahlenmäßig waren die sowjetischen Truppen mit 1,5 Millionen Mann doppelt so stark wie die Kwantung-Armee. Die Rote Armee hatte 3700 Panzer und 3500 Kampfflugzeuge und damit dreimal mehr Panzer und Flugzeuge als die Japaner. Die Russen hatten sogar 4 mal mehr Geschütze. Dazu kommen noch qualitative Punkte: Bei den Panzern und Geschützen waren die Russen weit überlegen. Die japanische Entwicklung im Feldheer stagnierte seit Jahren und es gab weder einen Panzertyp noch schwere PaK in ausreichender Zahl, um es mit den mittleren und schweren sowjetischen Panzern T 34, KV 85 oder "Iosef Stalin" aufzunehmen.
Dazu kam, dass die Russen drei Armeen in den Osten verlegten, die gerade in Europa viel Kampferfahrung gesammelt hatten. Außerdem wurden sie von einer rotchinesischen Armee unterstützt.
Und schließlich überraschten die Russen auch mit ihrem Operationsplan, indem einige der Hauptkräfte von Nordwesten durch die unwegsameWüste Gobi stießen und so die Japaner überraschen und abschneiden konnten.
Obwohl die Offensive nur 15 Tage dauerte, erreichten die Sowjets alle ihre Ziele (vor allem die Eroberung von Mukden), vernichteten die Kwantung-Armee völlig und stießen bis nach Nordkorea vor.


zu 5: Oberbefehlshaber der Kwangtung-Armee war General Otozo Yamada. Yamada war meistens in China oder der Mandschurei eingesetzt. Nach der Kapitulation wurde er als Kriegsverbrecher zu 25 Jahren Haft verurteilt. Grund dafür war die auch durch einen Film berüchtigte "Einheit 731". In dieser Einheit wurden Menschenversuche durchgeführt, um biologische Kampfmittel zu erproben.

http://www.preventgenocide.org/punish/domestic/

zu 6: nach Piekalkiewicz, "Krieg der Panzer", bestand die Kwantung-Armee aus der 178000 Mann starken Mandschukuo-Armee sowie anderen Verbänden mit insgesamt 40 Divisionen. Im Jahr 1941 wird in einer anderen Quelle die Gesamtstärke mit 684 000 Mann angegeben, vielleicht lag sie 1945 um 100 - 200 000 Mann höher. Nach Piekalkiewicz besaß Kwantung Armee 5000 Geschütze, 1000 Panzerwagen und 1000 Flugzeuge. Die Japaner hätten insgeamt 700 000 Soldaten verloren, also quasi die gesamte Armee. Die Verluste lagen dabei bei 83000 Toten und 594 000 Gefangenen. Von der Roten Armee seien über 3000 Geschütze und Mörser, 600 Panzer und 860 Flugzeuge erbeutet worden. Die Russen hätten 8000 Tote und 22000 Verwundete und 158 Panzer verloren.

zu 7: die Mongolen waren russische Verbündete und hatten wohl auch eigene Einheiten, allerdings weiß ich darüber nicht viel. Der japanische Marionetten-Staat Mandschukuo unterhielt ebenfalls eigene Truppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
"aus der Kiste" hervorgekramt:

Zur Frage 7:
eine eigenständige "mongolische Armee" gab es bei den Japanern mW nicht. Die Kwantung Armee war allerdings weiter unterteilt:

Stand August 1945:
1st Area Army (mit 5. Armee =umben. 3. Armee sowie 3. Armee)
4th Army (verteidigte den Norden)
3rd Area Army (13. Armee, 44. Armee)
43. Armee
jeweils mit weiteren Untergliederungen nach Divisionen etc.
Die sowjetische Armee setzte im Norden auch mongolische Kavallerie ein.

Nr. 1:
Zum Zeitpunkt des Mokden-Zwischenfalls (jap. bezeichnet Liutiaokou) umfaßte die K-Armee rd. 10.800 Mann. Die Anweisungen des Oberkommandos folgten den politischen, wonach der Zwischenfall eigentlich lokal begrenzt gehalten werden sollte. Tatsächlich und gegenüber dem "Supreme Commands dictate" weisungswidrig soll die K-Armee (die hierdurch in der japanischen Armee als Bezeichnung für eine weisungswidrig handelnde Expeditionstruppe verfestigt wurde) expansive Maßnahmen ergriffen haben. In den nächsten 5 Monaten wurden die wichtigsten Ortschaften der Mandschurei besetzt. Diese, wohl auch von vielen in der Armee bewunderte Eigenmächtigkeit soll dann den Anstoss für die politische Rolle der Armee gegeben haben:

Hayashi/Cooxm The Japanese Army in the Pacific War.
 
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Zum Zeitpunkt des Mokden-Zwischenfalls (jap. bezeichnet Liutiaokou)


[klugscheißmodus]
Die übliche japanische Bezeichnung ist - der japanischen Wikipedia zufolge - "Manshu-jiken" ("Mandschurischer Zwischenfall").

満州事変 - Wikipedia

Allerdings gibt es im Japanischen auch die Bezeichnung "Ryujoko-jiken" für das auslösende Ereignis; "Ryojoko" ist die japanische Aussprache des chinesischen "Liutiaogou".

[/klugscheißmodus]
 
Hallo Hyo,
verstehe ich das jetzt richtig:
Mokden=Ryujoko=Liutiaogou?

Sind dass dann unterschiedliche Bezeichungen für denselben Ort?
 
Hallo Hyo,
verstehe ich das jetzt richtig:
Mokden=Ryujoko=Liutiaogou?


Nein, nicht ganz:

"Liutiaogou" (chinesisch) = "Ryujoko" (japanisch) ist ein Geländestück außerhalb der Stadt Mukden, wo der Anschlag auf die Bahnlinie inszeniert wurde.

"Mukden" ist der alte mandschurische Name der heutigen Stadt Shenyang.
 
Aktuell:
Historians rethink key Soviet role in Japan's defeat in WWII Japan Today: Japan News and Discussion

"As the United States dropped its atomic bombs on Hiroshima and Nagasaki in August 1945, 1.6 million Soviet troops launched a surprise attack on the Japanese army occupying eastern Asia. Within days, Emperor Hirohito’s million-man army in the region had collapsed.
It was a momentous turn on the Pacific battleground of World War II, yet one that would be largely eclipsed in the history books by the atomic bombs dropped on Hiroshima and Nagasaki in the same week 65 years ago. But in recent years some historians have argued that the Soviet action served as effectively as—or possibly more than—the A-bombs in ending the war.
Now a new history by a professor at University of California, Santa Barbara seeks to reinforce that view, arguing that fear of Soviet invasion persuaded the Japanese to opt for surrender to the Americans, who they believed would treat them more generously than the Soviets."


Es geht wohl um dieses Buch:
Tsuyoshi Hasegawa
The End of the Pacific War: Reappraisals (Stanford Nuclear Age) (Stanford Nuclear Age Series)
The end of the Pacific war: reappraisals - Google Bücher
 
"In Tokyo, however, despite some realistic projections of Communist strength and intentions, there was an unrealistic and frantic hope that Moscow would save Japan. It is important to understand this convoluted Japanese thinking (and the history, personalities, power, and government structure from which it stemmed) to see why the war ended as it did.

Hasegawa argues that it was the Soviets declaring war, and not the two atomic bombs, that finally made the Japanese lose all hope. "


Als Zitat aus einer Beschreibung zu Chasing the Enemy (Googlebooks). Relevant für das Verständnis seiner These ist der offensichtliche Verlust der Vermittlerolle der SU gegenüber den Angloamerikanern und nicht die militärische Macht der SU. Das ist, glaube ich, sehr wichtig für das Verständnis seiner Thesen.

Als Ergänzung noch der Hinweis auf das Buch von Glantz zu diesem Thema.
http://books.google.de/books?id=Igl...&resnum=5&ved=0CEkQ6AEwBA#v=onepage&q&f=false
 
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