Tatsächlich ist über die Kämpfe vor und an den Weichselbrückenköpfen 1944 wenig bekannt. Bezüglich des Zustandes der Roten Armee ist einiges in Glantz "Belorussia 1944" nachzulesen. Dort gibt es für diese vertretenen Spekulationen so interessante Dinge wie Inbetriebnahmen der zerstörten Eisenbahnknotenpunkte im Rückraum etc.
Zum Hintergrund der Schlacht vor Warschau: Die deutsche Führung hatte den sowjetischen Schwerpunkt bei der Heeresgruppe Nordukraine erwartet, dort waren die Masse aller gepanzerten Reserven zusammengezogen. Ende Juli kamen die Verlegungen nach Polen, die zu diesen heftigen Kämpfen führten:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/a/ad/Wolomin_Battlefield.png
Die sowjetische Angriffsspitze wurde "abgebrochen". Dabei die 3. und 5. SS-Panzerdivisionen, die 4. und 19. PD sowie die Panzerdivision "Hermann Göring", alles zusammen ca. 1/4-1/3 der gesamten Panzerkräfte der deutschen Ostfront. Hinzu kommen weitere Verbände, die um die beiden Brückenköpfe Baranow-Sandomierski und Magnuzew kämpften, wo mehrere sowjetische Armeen gebunden wurden.
Die Abzüge der Kräfte führten im Süden zu einer Katastrophe: Die fast völlige Vernichtung der deutschen Truppen in Rumänien (Kishinew-Kessel) und der Kessel von Brody.
Dei Diskussionen darüber tragen zuweilen merkwürdige Züge, da vermischen sich Absichten und reale Möglichkeiten. Den
Piekalkiewicz habe ich als Negativbeispiel genannt, Kommentare auf Basis schlecht recherchierter Fakten. Die Beurteilung ist auch keine "Abstimmungsfrage" in der Literatur, sondern eine Frage der genauen Analyse der deutschen und der sowjetischen Seite im fraglichen Raum. Leider beschäftigen sich selbst Standardwerke kaum mit dieser Situation.
noch zwei Karten:
http://www.armchairgeneral.com/rkkaww2/maps/1944W/1BF/2TA_Warshaw_Aug44.JPG
19.8.1944 nach Abwehr der Angriffe:
http://i11.tinypic.com/4grupoz.jpg