75 Jahre nach dem "Anschluss"

Jacobum

Aktives Mitglied
In den Morgenstunden des 12. März 1938 überschritten Truppen der Wehrmacht die deutsch-österreichische Grenze, am 13. rückten sie in Wien ein. Am 15. verkündete Hitler auf dem Wiener Heldenplatz "den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich".

Das Ereignis jährt sich also zum 75. Mal.


Der 11. März 1938 war ein Freitag. Am Sonntag darauf, dem 13. März, sollte eine österreichweite Volksabstimmung stattfinden – mit der Frage, ob Österreich frei und unabhängig bleiben soll.
In den Straßen Wiens und in den Bundesländern machten die Parteien mit Plakaten und Parolen auf Klein-Lkw Propaganda: Die Anhänger der Vaterländischen Front und Arbeiter-Vertreter für die Eigenständigkeit Österreichs, Trupps von österreichischen Nationalsozialisten für ein Nein.
Am 11. März, um 19.47 Uhr, wandte sich Bundeskanzler Kurt Schuschnigg in einer Radioansprache an die Österreicher – eine denkwürdige Rede. Schuschnigg erklärte, dass er „der Gewalt weichen“ werde. Er beendete seine Rücktritts-Rede mit den Worten: „Gott schütze Österreich“.
(Quelle: Der Standard, Wien)


Zur Zeit gibt es in den österreichischen Medien eine große Debatte über dieses Ereignis. Beispiele:

sterreichs „ausgeblendeter Zeitabschnitt“ - news.ORF.at

"ÖAW wurde nach 1945 nur scheinentnazifiziert" - science.ORF.at

Der ''Anschluss'' 1938: Ein Blick zurück nach 75 Jahren « DiePresse.com


Unter diesem Gesichtspunkt ist auch eine aktuelle Umfrage in Österreich zu sehen, wonach 42 % (!) der Befragten meinten, dass unter Hitler "nicht alles schlecht" war. 61 % wünschen sich einen "starken Mann" für Österreich.

Umfrage: 42 Prozent sagen "Unter Hitler war nicht alles schlecht? - Nationalsozialismus - derStandard.at ? Inland
 
Ich finde dieses Ergebnis ebenfalls beunruhigend und auch erschreckend.

Zuzüglich zur Umfrage sollte man vielleicht die Zeit investieren und sich dazu die Postings, die manchesmal auch recht Kontrovers sind, durchlesen.
Eine recht interessante Ergänzung zur Umfrage!
Per jetzt sind es wohl 2.132 Postings.

Ich persönlich habe mit solchen Formulierungen wie hier verwendet „Unter Hitler war nicht alles schlecht?“ aus eigenen Erleben immer so meine Probleme.
Einer (Nickname „Bär“) meint, dass ist eine dämliche Fragestellung. Möchte mich da bald anschließen.

Wenn ich mir einige dieser Postings dazu durchlese, finde ich schon, dass es offensichtlich nicht jedermanns Sache ist, die Komplexität dieser Fragestellung zu erkennen und zu analysieren, was ist hier wesentlich, was ist hier unwesendlich.

Und dann kommt hinzu, von welchem Standpunkt aus bewertet man dieses Analyseergebnis (Wichtung der Fakten).
 
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Das Umfrageergebnis ist erschreckend!

Einerseits ist das natürlich absolut richtig. Dennoch sollte man m.E. derartige Ergebnisse auch sehr vorsichtig interpretieren und nach dem "eigentlichen" Sinn der Ergebnisse fragen. Ähnlich dem wiederaufkommenden "Stalinkult" in Russland ergeben sich mehr Fragen als dass derartige Ergebnisse Antworten liefern.

So sagte beispielsweise gestern bei "ttt" eine Wienerin sinngemäß, dass diese Aussage zutreffen würde, aber es würde viel mehr schreckliche Dinge geben, die mit dem NS-System verbunden waren, sodass man über die "positiven" Aspekte schweigen sollte.

Und auch in Deutschland hat eine Eva Herrmann vermutlich "nur" das gesagt, was nicht wenige Deutsche, teils auch aus Unwissenheit, irgendwie denken. So zumindest eine bereits nicht mehr ganz "frische" Studie.

http://books.google.de/books?id=aCFoAAAAMAAJ&q=wir+sollten+wieder+einen+f%C3%BChrer+haben&dq=wir+sollten+wieder+einen+f%C3%BChrer+haben&hl=de&sa=X&ei=WzA-UZ2WJ8X1sgbNxIH4AQ&ved=0CDIQ6AEwAA

Und man sollte sich auch unter analytischen Gesichtspunkten davor hüten, eine undifferenzierte Sichtweise auf das NS-System zu entwickeln. Auf diesen Aspekt hat Mann hingewiesen. Sowohl der Nationalsozialismus wie auch der Stalinismus haben Antworten im Rahmen eines übersteigerten Nationalismus gefunden, die die Gesellschaften (Italien und Deutschland) im Rahmen ihres sozialen Wandels bzw. ihrer Modernisierung beantworten mußten. Einen Aspekt, den auch Neumann unter anderer Perspektive in seinem "Behemoth" angesprochen hat.

Fascists - Michael Mann - Google Books

Unabhängig von der aktuellen Einschätzung haben Österreich und auch Japan sich der Verantwortung einer gesellschaftlichen Diskussion über den WW2 entzogen bzw. rigoros verweigert.

Und vor allem Österreich hat sich in der Periode nach dem WW2 in der Rolle des "ersten Opfers" Hitlers gesehen und auch teilweise gefallen, um kurz nach dem "Anschluss" 1938 mit mehr als 90 Prozent den Anschluss im Rahmen einer Volksabstimmung rückwirkend durchaus zu legitimiert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anschluss_Österreichs

In zunehmendem Maße mischt sich in diese Haltung bzw. Verklärung autoritärer Führerpersönlichkeiten natürlich auch eine gefährliche Politikverdrossenheit.
 
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Ehrlich gesagt, ich finde das Ergebnis der Umfrage, vorbehaltlich der Seriösität, nicht erschreckend.
Warum? Weil immer wieder der Fehler gemacht wird, den Faktor Mensch außer acht zu lassen. Und der Mensch lebt nicht in der Vergangenheit, sondern im heute, hat seine ganz aktuellen sozialen, wirtschaftlichen ... Probleme und nimmt historische Vorgänge/Zusammenhänge (ohne nähere Beschäftigung) nur selektiv wahr und bastelt sich aus allem sein "Weltbild".

Beispielhaft ist der zitierte "starke Mann" doch im Grunde nur der nur menschliche Wunsch nach Ruhe, Vertrauen, Sicherheit ...

M.M.n. führt die Umfrage die häufig vertretene Meinung ad absurdum, dass eine große Auswahl an Information zu einer "Besserung" der An- oder Einsichten des Menschen führt.

Grüße
excideuil
 
Unabhängig von der aktuellen Einschätzung haben Österreich und auch Japan sich der Verantwortung einer gesellschaftlichen Diskussion über den WW2 entzogen bzw. rigoros verweigert
. Diese Einschätzung kann nur getroffen werden, indem die NAchkriegsentwicklung der Bundesrepublik den Vergleichsmaßstab bildet . . Was subsummierst du unter dieser Aussage ? - das Österreich keine eigenständigen " Nürnberger Prozesse " geführt hat ? - das Österreich keine " Auschwitz Prozesse " geführt hat ? - das in Japan ähnliches aus eigenem Veranlassen auch nicht stattfand ? - das die österreichischen/ japanischen Intellektuellen- / Medienkreise nicht die " Schuld - Debatte " geführt haben ? . Da frag ich doch gleichmal nach, was Italien in diesem Zusammenhang eigentlich vorzuweisen hat ? Bis 1943 waren die Italiener kräftig am Welterobern beteiligt , ja sie haben an einigen Stellen ganz ohne Deutsche und Japaner damit angefangen ( Äthiopien, Lybien , Albanien ...) Freifahrtschein wg. Kapitulation ? Und wo ist die gesellschaftliche Diskussion in Italien nachzuschlagen ?
 
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Beispielhaft ist der zitierte "starke Mann" doch im Grunde nur der nur menschliche Wunsch nach Ruhe, Vertrauen, Sicherheit ...

Die Sehnsucht nach dem "starken Mann" ist doch fatal. Jeder, der im Geschichtsunterricht auch nur halbwegs aufgepasst hat, müsste doch wissen, welche grauenhaften der letzte "starke Mann" gerade für Deutschland, aber natürlich auch Europa, gehabt hatte. Diese Sehnsucht nach einen Ersatzkaiser hat es ja schon in der ersten deutschen Republik gegeben; mit dem bekannten Ergebnis des 30.01.1933.
Solche bedenklichen Umfrageergebnisse sind m.E. wohl nicht zuletzt auf ein gewisses Maß an Unwissenheit zurückzuführen und an dieser Stelle ist der Staat gefordert, des Geschichtsunterricht an unseren Schulen einen größeren Stellenwert einzuräumen.
 
Da frag ich doch gleichmal nach, was Italien in diesem Zusammenhang eigentlich vorzuweisen hat? Und wo ist die gesellschaftliche Diskussion in Italien nachzuschlagen?

Mir ist nicht einsichtig, was die Notwendigkeit einer kritischen historische Analyse der Rolle von Österreich und Japan während des WW2 mit der von Italien zu tun hat.

Außer, diese drei Länder sind natürlich im Rahmen einer kritischen und objektivierenden Geschichtsschreibung gefordert, sich ihrer Rolle in der Periode zu stellen. Und für Österreich und für Japan lassen sich in Anschluss an Berger Defizite feststellen.

http://books.google.de/books?id=uha...a=X&ei=Fg4_Uc_BCIjEswber4HYDQ&ved=0CDUQ6AEwAA

Ob und in welchem Unfang für Italien noch Defizite festzustellen sind, kann ich nicht beurteilen, da mir die entsprechende Literatur nicht vorliegt.
 
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Die Sehnsucht nach dem "starken Mann" ist doch fatal. Jeder, der im Geschichtsunterricht auch nur halbwegs aufgepasst hat, müsste doch wissen, welche grauenhaften der letzte "starke Mann" gerade für Deutschland, aber natürlich auch Europa, gehabt hatte. Diese Sehnsucht nach einen Ersatzkaiser hat es ja schon in der ersten deutschen Republik gegeben; mit dem bekannten Ergebnis des 30.01.1933.
Solche bedenklichen Umfrageergebnisse sind m.E. wohl nicht zuletzt auf ein gewisses Maß an Unwissenheit zurückzuführen und an dieser Stelle ist der Staat gefordert, des Geschichtsunterricht an unseren Schulen einen größeren Stellenwert einzuräumen.
Ich bin wohl nicht richtig verstanden worden.
Der Mensch hat den Wunsch, sein Leben in Ruhe, in Ordnung, Geborgenheit, Vertrauen, Verlässlichkeit etc. verbringen zu können. Die Geschichte hat gezeigt, dass die Menschen dies oft eher einer starken Einzelpersönlichkeit zutrauen als z.B. einer zerstrittenen Koalition oder einer auch demokratischen Regierung, wenn eine Regierungskrise die nächste jagt.

Als Beispiel mag zu Guttenberg dienen. Er tauchte aus dem Nichts auf und die Sympathiewerte flogen ihm nicht nur wegen der perfekt gegelten Haare zu, sondern weil er auch diese starke Persönlichkeit zu verkörpern schien.
So und nun? Was vermag historische Aufklärung gegen diesen Effekt ausrichten? Nichts, weil dieser Effekt mit Vernunft/Aufklärung nichts zu tun hat.

Daher bin ich sehr vorsichtig mit den heutigen Möglichkeiten von historischer Aufklärung, und landläufig geäußerten Meinungen, dass der Mensch aufgeklärter oder klüger sei. Der Mensch ist nicht klüger, nicht einmal rational, das kann jeder Verkaufsexperte bestätigen.
Daher ist m.M.n. auch heute die Gefahr einer erneuten Diktatur nicht gebannt. Die richtige Situation, der richtige Charismat ...

Grüße
excideuil
 
Ich bin wohl nicht richtig verstanden worden.

Vielleicht.:winke:



Der Mensch hat den Wunsch, sein Leben in Ruhe, in Ordnung, Geborgenheit, Vertrauen, Verlässlichkeit etc. verbringen zu können. Die Geschichte hat gezeigt, dass die Menschen dies oft eher einer starken Einzelpersönlichkeit zutrauen als z.B. einer zerstrittenen Koalition oder einer auch demokratischen Regierung, wenn eine Regierungskrise die nächste jagt.

Der Begriff „starker Mann“ ist m.E. nach häufig gleichbedeutend mit dem Wunsch nach einer autoritären Regierungsform verbunden. Der „starke Mann“ muss sich weder um Majoritäten im Parlament, noch um irgendwelche Wahlergebnisse scheren. Der Wunsch nach dem „starken Mann „ resultiert doch auch aus der traurigen Erkenntnis heraus, dass der Einzelne das Gefühl vermittelt bekommt, von der Politik nicht verstanden bzw. ernstgenommen zu werden. Und dieses Gefühl tritt bei besonders schweren andauernden wirtschaftlichen Krisen mit großer Arbeitslosigkeit und den damit verbundenen sozialen Verwerfungen auf. Dann kommt der Ruf nach dem starken Mann, dem es gilt nicht nachzugeben. Und hier könnte historisches Wissen um solche Krisen und deren Folgen durchaus hilfreich sein.



Als Beispiel mag zu Guttenberg dienen. Er tauchte aus dem Nichts auf und die Sympathiewerte flogen ihm nicht nur wegen der perfekt gegelten Haare zu, sondern weil er auch diese starke Persönlichkeit zu verkörpern schien.
So und nun? Was vermag historische Aufklärung gegen diesen Effekt ausrichten? Nichts, weil dieser Effekt mit Vernunft/Aufklärung nichts zu tun hat.

Ich weiß nicht, ob Guttenberg als Beispiel für den "starken Mann" taugt. Er war der Liebling der Medien und wurde entsprechend mit seiner holden Gattin gepuscht. Beide waren sehr telegen. Aber war steckte real hinter seinem Schein? Ich fürchte nicht allzu viel.
 
Sollte sie das nicht?

Nein. Ich sehe die Aufarbeitung dieses Geschichtsabschnittes hierzulande als solitär umfangreich und intensiv und nicht auf andere übertragbar an. Wir stellen uns der Thematik sowohl wesentlich breitbandiger und detaillierter , als alle anderen. Das ist berechtigt, insoweit die nazionalsozialistische Politik der deutschen Reichsregierung wesentliche Verantwortung für die Verbrechen des WK II in Europa trug. Wir wollen daraus lernen und Wiederholung verhindern. Alles richtig. In Österreich hat man es sich leicht gemacht und sich als "Opfer" der NS - Politik klariert. Da ist es nicht verwunderlich , daß die Umfänge der Aufarbeitung gering ausfielen. Ob dies gerechtfertigt ist und so weiterverfolgt wird, ist Sache der Österreicher. In Japan blieb die Aufarbeitung der militaristischen Politik der Regierung auf die Aktivitäten der Besatzungsmacht beschränkt - bzw. auf die chin. Nachkriegsregierung. Mit Sicht auf die vermutlich noch größere Opferzahl des Krieges in Asien gegenüber Europa erstaunt uns das - aber die Grundverhältnisse sind eben dort anders. Wir können das nach wie vor nationalistische Selbstverständnis der Japaner nicht nachvollziehen - aber wir können auch da nur mahnen - es ist Sache der Japaner. Italien ist zumindestens bis 1943 in der Rolle des Agressors befindlich und deshalb ist auch dort die Aufarbeitung der faschistischen Verbrechen unverzichtbar. Da gibt es mW gar nichts.... Die Kapitulation 1943 entbindet nicht von der Verantwortung. Allerdings betrachtet sich wohl Italien selbst als Mitglied der " Siegermächte " .....und deshalb im Besitz eines " Freispruchs " ? Vielleicht ist gerade auch wegen dort unterlassener Aufarbeitung das Etablieren einer " Agenda Berlusconi " erst möglich gewesen ? naja ...ich will da nicht zu tief bohren. Aber auch dies ist Sache des Einsehens und des Ausführens der Italiener selbst.
 
Der Begriff „starker Mann“ ist m.E. nach häufig gleichbedeutend mit dem Wunsch nach einer autoritären Regierungsform verbunden. Der „starke Mann“ muss sich weder um Majoritäten im Parlament, noch um irgendwelche Wahlergebnisse scheren. Der Wunsch nach dem „starken Mann „ resultiert doch auch aus der traurigen Erkenntnis heraus, dass der Einzelne das Gefühl vermittelt bekommt, von der Politik nicht verstanden bzw. ernstgenommen zu werden. Und dieses Gefühl tritt bei besonders schweren andauernden wirtschaftlichen Krisen mit großer Arbeitslosigkeit und den damit verbundenen sozialen Verwerfungen auf. Dann kommt der Ruf nach dem starken Mann, dem es gilt nicht nachzugeben. Und hier könnte historisches Wissen um solche Krisen und deren Folgen durchaus hilfreich sein.
Sorry, noch nicht (ganz) richtig verstanden.

Ich habe einmal den Begriff "autoritär" herausgegegriffen. Jeder Mensch sucht und braucht Grenzen. Wer mit Kindern zu tun hat, weiß das nur zu gut, gilt aber auch für Erwachsene. Und da spielt Autorität eine große Rolle. Wer hätte nicht schon einmal die Autorität (Überlegenheit) eines anderen gespürt und sich angepasst/untergeordnet? Wohl jeder. Von der Autorität zur Identifikation und zur Akzeptanz sind es nur kleine Schritte. Ob dabei das Äußere, das Gehabe, die Rhetorik und Mimik, die Ideen, die Ideologie die dominierende Rolle spielen, steht schon wieder auf einem anderen Blatt. Es bleibt, dass es rational nicht fassbar ist. Und damit ist rational dagegen nicht viel zu machen, da der Mensch nun einmal nicht rational bestimmt ist. (Wäre das so, wie langweilig wäre es!)

Es bleibt die erlebte Erkenntnis, dass wir uns der Autorität unterorden!
Und jetzt kommt die Situation, die du beschreibst... nicht ernst genommen, arbeitslos ... Und dann kommt der Charismat ...

Ich weiß nicht, ob Guttenberg als Beispiel für den "starken Mann" taugt. Er war der Liebling der Medien und wurde entsprechend mit seiner holden Gattin gepuscht. Beide waren sehr telegen. Aber war steckte real hinter seinem Schein? Ich fürchte nicht allzu viel.
Mag sein, nur sprechen die Umfragewerte eben gerade dafür, dass es im Grunde nicht um Substanz oder Erkenntnis sondern um Emotion geht.

Grüße
excideuil
 
Ob dies gerechtfertigt ist und so weiterverfolgt wird, ist Sache der Österreicher. .....

aber wir können auch da nur mahnen - es ist Sache der Japaner. ....

Aber auch dies ist Sache des Einsehens und des Ausführens der Italiener selbst.

Dreimal deutlicher Widerspruch. Die Analyse der jeweiligen Situation in den Ländern war und ist immer auch ein Thema der internationalen Forschung gewesen.

Der Verweis auf die nationale Zuständigkeit bei der Beschreibung und Analyse dieser Periode wirkt da unverständlich, weil er an der Realität der internationalen Forschung schlichtweg vorbeigeht.

In diesem Sinne hat jeder Historiker, Soziologe, Politologe oder wer immer sich aufgerufen fühlt, bestimmte Aspekte zu untersuchen, das Recht sich inhaltlich einzumischen.

Und dieses Recht gilt natürlich für jede Epoche und für jedes politische Regime. Eine "wissenschaftliche Wahrheit" hat nichts mit nationaler Befindlichkeit zu tun.

Und da verweise ich nochmal auf Berger, der eine sehr differenzierte, teils vergleichende Analyse für die BRD, Österreich und Japan vorlegt.
 
Dreimal deutlicher Widerspruch. Die Analyse der jeweiligen Situation in den Ländern war und ist immer auch ein Thema der internationalen Forschung gewesen.

Der Verweis auf die nationale Zuständigkeit bei der Beschreibung und Analyse dieser Periode wirkt da unverständlich, weil er an der Realität der internationalen Forschung schlichtweg vorbeigeht.

In diesem Sinne hat jeder Historiker, Soziologe, Politologe oder wer immer sich aufgerufen fühlt, bestimmte Aspekte zu untersuchen, das Recht sich inhaltlich einzumischen.

Und dieses Recht gilt natürlich für jede Epoche und für jedes politische Regime. Eine "wissenschaftliche Wahrheit" hat nichts mit nationaler Befindlichkeit zu tun.

Und da verweise ich nochmal auf Berger, der eine sehr differenzierte, teils vergleichende Analyse für die BRD, Österreich und Japan vorlegt.

Danke sehr! Zwei Ebenen werden deutlich:

Die Aufarbeitung wie auch die Wahrnehmung im jeweiligen Staat unterliegen keiner nationalen Exklusivität.

Und der beispielhafte Verweis auf Mängel in Italien (ob richtig oder falsch, sei mal dahingestellt) exkulpiert nicht den Umgang in Österreich.
 
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