Bdaian hat das bereits zusammenfassend dargestellt.
Wenn man auf den Fall Sedan abstellt, gibt es dazu die Ausführungen bei Frieser (Blitzkrieg-Legende), der die Abläufe teilweise in populärwissenschaftlicher Weise schildert. Dabei scheint er selbst unsicher über die Wirkungen zu sein, zu denen Zeitzeugen zu Wort kommen.
Fest steht, dass die Luftflotte 3 mit dem II. und dem neu zugeordneten VIII. FlK (v.Richthofen) die Angriffe am 13.5.1940 geflogen hat. Dabei soll es zu über 1200 Kampfeinsätzen gekommen sein.
Richthofens VIII. FlK war wie im Polenfeldzug eine Formation zur Bodenunterstützung und Schwerpunktbildung. Die Zuordnung hatte ausgangs 12.5.1940 gewechselt, die Sturzkampfgruppen (knapp 300 einsatzfähige Ju87) wurden ab dem Nachmittag des 13.5.1940 "im Raum" Sedan tätig.
Die Wirkungen sind in der Nachkriegsliteratur, auch der Luftwaffe, sehr stark betont worden. Welchen Anteil sie tatsächlich am Maas-Übergang hatten, muss mE vorsichtig eingeschätzt werden. Ähnliche "gewichtige" Urteile zur Wirkung, wie etwa im Balkanfeldzug, wurden in jüngster Zeit bei genauer Betrachtung stark relativiert (-> Stocking/Hancock, Reconsidering the Luftwaffe in Greece, JoMH 2012, S. 747).
Bereits Frieser ist sich völlig unsicher, ob die Schwerpunkt-Tätigkeit nur den engen Raum Sedan betraf, bzw. welcher Anteil auf die Maas-Übergänge und das nahe Hinterland entfiel. Tatsache scheint wohl zu sein, dass die Kommunikationseinrichtungen der frz. 55. Division völlig zusammenbrachen, so dass die einzelnen Einheiten der Führung entglitten und keine Koordination mehr möglich war. Dieser Effekt mag ungleich wichtiger gewesen sein, als die unmittelbaren militärischen Zerstörungen an den Befestigungen der Maas-Übergänge. Die führungslose Truppe hat dann jedenfalls die Übergänge am 13.5. sehr schnell preisgegeben.
Die Wirkung der Luftwaffe wird so im Wesentlichen "vom Boden aus" beschrieben, wobei eine besondere Rolle spielte, dass aus der Bewegung heraus der Übergang forciert wurde, und die beteiligten (mobilen!) Einheiten über keine außergewöhnliche Ausstattung an Artillerie verfügten. Die Luftwaffe übernahm damit quasi die Funktion der "Ersatzartillerie", ähnlich wie im Fall Kreta. Die Luftwaffen-Propaganda tat dann anschließend ihr Übriges.
Wesentlich bedeutsamer dürfte der Luft-/Jagdschutz für die Maas-Übergänge in den nächsten Tagen gewesen sein. Die allierte Seite versuchte durch Schwerpunktbildung alles, um die Übergänge zu unterbinden, und hatte dabei wohl die höchsten operativen Tagesverluste des Krieges (auch höher als in den kritischen Phasen der Luftschlacht über England).
Bezüglich des Themas wäre insbesondere auf die sowjetische Artillerietaktik bei Durchbruchsschlachten, mit den höchsten Massierungen an Artillerie während des Krieges, hinzuweisen. Beispiele hierfür finden sich reichlich in den diversen Offensiven 1944/45.