Beevor: Die Ardennen Offensive 1944

salvus

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Also ich war überrascht, dass ein Verlag wie Bertelsmann ein solches Buch über ein doch sehr spezielles Thema veröffentlicht.

Aber der Name Beevor scheint doch zu ziehen!

Ich lese dieses natürlich populärwissenschaftliche Buch gerade.
Habe zur Zeit ca. 1/3 des Buches gelesen und es scheint mir durchaus gut recherchiert. Das Thema ist (zumindest populärwissenschaftlich) doch sehr speziell aber durchaus interessant.

Kennt jemand dieses Buch?
Und wie ist es zu bewerten?
 
Beevor - wie Du seine Reputation richtig beschreibst - gute Bücher für den breiten Markt. Er erschöpft sich nicht in Karten, Tabellen, Lagemeldungen und Befehlen, sondern recherchiert auch das Grauen aus der Froschperspektive (ohne -etwa für die alliierte Seite) ins Pathos oder in den "Landser-Stil" zu fallen.

In dem Sinne sind die Teile, die sich mit militärhistorischen/historischen Fragestellungen beschäftigen (wie etwa der Aufklärungsstand, die Vorbereitungen, der Entschluss und Plan, die Logistik, etc.), eher plakativ und spielen (nur) soweit eine Rolle, dass der Leser den Kontext gut verstehen kann.

Der Anspruch des Buches liegt aber auch nicht darin, sondern einer breiten Öffentlichkeit dieses katastrophale (und gegen Kriegsende völlig sinnlose) Ereignis aus verschiedenen Perspektiven verständlich zu machen.

Das ist bestens gelungen.

Hughes Rezension im JoMH 2016 (zur englischen Ausgabe):

"Deeply researched and immensly readable. It brings to life the awfulness of combat, make sense of complicated operations, is full of fascinating vignettes, and will appeal to an American audience ..."

Den letzten Punkt sollte man nochmals hervorheben. Beevors "account" ist keine heroische Schilderung auf dem Patton-Peiper-Skorzeny-Niveau anstürmender Orks und tapferer Rohan-Krieger.
 
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