Deutsche Kriegsproduktion

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pete512

Gast
Hallo habe aus meinem Buch entnommen das die Su im Krieg ca 100000 Panzer und.140000 Flugzeuge gebaut hat. Anschliessend habe ich herausgefunden das die SU 43 ca 8 millionen stahl und 150000 tonne n A luminium produziert hat. Das Deutsche Reich jedoch 32 mio Tonnen Stahl und 400000Tonnen Aluminium. Das DR hatte also eindeutig die Materialueberlegenheit in nahezu jeden Bereich ausser Oel.Wieso hat jedoch die SU mehr Waffen produziert ?
 
Das DR hatte also eindeutig die Materialueberlegenheit in nahezu jeden Bereich ausser Oel.Wieso hat jedoch die SU mehr Waffen produziert ?

Es mag richtig sein, dass Panzer aus Stahl, Metallen und Legierungen gebaut werden, aber es ist eine falsche Vorstellung dass alle Flugzeuge aus dem WK2 ebenso komplett aus Metallen gebaut wurden. Dem ist nicht so!

Es gab sogar deutsche Entwicklungen wie die Horten IX, die zum großen Teil aus Holz gebaut worden ist, um eine Radarstrahlenabsorption zu gewährleisten, mit dem Ziel, England zu bombardieren.

Es gab sowjetische Jäger, wie die LA-7, die zum großen Anteil aus Holz gebaut wurden (Beplankung und weitere Strukturelemente).

Ein sowjetischer Konstrukteur hat mal gesagt, er kann genügend Lavotchkin Jäger bauen, so lange es Bäume in Sibirien gäbe. Dass Metall knapp war, dass ist richtig, und man aus diesem Grund den Einsatz von Metall sparsam einteilte, und auf Metall so gut es ging verzichtete.

Lawotschkin La-7 ? Wikipedia


Weiterhin müssen wir in Rechnung stellen, dass durch Allierte Bombenangriffe die deutsche Kriegsproduktion gelähmt werden konnte. Teilweise wurden komplette Panzer und FLugzeugfabriken komplett ausgebombt. (Ruhrgebiet und andere)

Dies wäre ein Faktor, der zur Lähmung der deutschen Kriegsproduktion entscheident beigetragen hat. Ein weiterer Faktor - so meine These - wird Personalmangel vor allem gegen Kriegsende gewesen sein.

darüber hinaus muss man sich informieren, welche Mengen an Rohstoffen in die SU duch Allierte geschafft wurden z.b. (USA) und andere Länder.


aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Leih-_und_Pachtgesetz

An Waffensystem erhielt die Sowjetunion von der USA u.a.:[5]*

Der größte Teil der Lieferung kam aber nicht in Form von Waffen, sondern in Form von Nahrungsmitteln, Rohstoffen, Maschinen und Industrieausrüstungen. An Rohstoffen und Lebensmitteln erhielt die Sowjetunion u.a.:[6]

  • 4,478 Millionen Tonnen Lebensmittel
  • 2,8 Millionen Tonnen Stahl
  • 802.000 Tonnen Nichteisenmetalle
  • 842.000 Tonnen Chemikalien
  • 2,67 Millionen Tonnen Petrochemikalien
(Angaben in Amerikanische Tonnen = 907,17 kg)
An sonstigen Materialien wurde u.a. geliefert:[7][8]

  • 77.900 Jeeps
  • 151.000 leichte Transportfahrzeuge
  • 200.000 Studebaker-Lastkraftwagen
  • 1,5 Millionen Kilometer Telefonkabel
  • 35.000 Funkstationen
  • 380.000 Feldtelefone
  • 43% aller Reifen
  • 56% aller Schienen
  • 1900 Lokomotiven (Eigenproduktion 932 Loks)
  • 1/3 aller Sprengstoffe
Eine Besonderheit war, dass die Amerikaner 90% des gesamten hochoktanigen Flugbenzins der Alliierten lieferten und 58% des gesamten hochoktanigen Treibstoffs der Sowjetunion. Ohne diess Hochleistungsbenzin ist an eine leistungsfähige Luft- und Panzerwaffe nicht zu denken. Stalin äußerte auf der Konferenz von Teheran:
„Dies ist ein Krieg der Motoren und der Oktanzahl. Ich erhebe mein Glas auf die amerikanische Autoindustrie und die amerikanische Ölindustrie.“[9]


5*


  1. Mark Harrison: Soviet Planning in Peace and War 1938-1945. Cambridge 1985, S. 258.eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche-USA
Ende Auszug

Letztendlich muss noch ein weiterer wichtiger Faktor in Rechung gestellt werden;

Abgeschossene sowjetische Panzer an der ostfront konnten oftmals wieder repariert werden, sofern kein Totalschden vorlag, und innerhalb kurzer Zeit der Front zugeführt werden.

Bei den deutschen war das anders; Nachschubprobleme an Ersatzteilen und Benzin führten teils zu Katastrophalen folgen. Panzer die ohne Benzin liegen geblieben sind mussten gesprengt werden, um sie nicht dem Feind überlassen zu müssen.

Weiterhin, konnten Panzer und Flugzeuge auch bei leichten Schäden nicht wieder in Dienst gestellt werden, sofern das benötigte Ersatzteil nicht vorlag.

Weiterer Punkt:

In die hochentwickelten Panzer wie den Tiger, wurden hohe Erwartungen seitens der Kommandeure gesteckt, ohne ein Gefühl dafür zu haben, welche Instandsetzungsanforderungen und Anforderungen an die Ersatzteilversorgung solche Panzer wie der Tiger mit sich bringen.

Ein weiterer Aspekt zu den Panzern; deutsche Panzer hatten schmale Ketten [ein großes Gewicht wurde auf eine kleine Fläche verteilt] und versanken leicht im Schlamm, blieben stecken, vor allem im Winter und waren nicht so geländefähig wie die sowjetischen vor allem der T-34.

Man muss aber auch in Rechung stellen, dass die Produktion eines Waffensystems, welches verschiedene Rohstoffe benötigt, durch den Rohstoff begrentzt wird, der am wenigsten vorhanden ist!


Das deutsche Reich unterlag einem Embargo und konnte nur wenig Nachschubschiffe mit wichtigen Rohstoffen nach Deutschland bringen. (Britische Seeblockade ?).

Was mir jetzt noch als Beispiel einfällt ist, dass ein komplettes system wie ein Panzer, Flugzeug und LWK VIELE VERSCHIEDENE Rohstoffe benötigt, soll heißen; wenn das DR genügend Metall hatte aber dafür kein Kautschuk (für Gummi), und (zumindestt nur synthetisches Gummi) wurde dadurch die Produktion von LKW`s und Flugzeugen die Gummireifen haben, begrentzt um den Faktor der limitierten synthetischen Kautschukproduktion. D.h. man kann nicht alle LKW`s mit Reifen ausstatten. Und hat wenige Ersatzreifen.

Und letzter Punkt:

Für den Westwall wurden gewaltige Mengen an Beton und Stahl verbraucht, das anderswo in der Waffenproduktion gefehlt haben muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Daran sieht man halt deutlich das die bombenangriffe und lend and lease eine grosse Rolle gespielt haben. Amderfalls haette die Su so mit Sicherheit nicht so viele Panzer und.Flugzeuge bauen koennen. Des Weiteren hat das DR 1200 U- Boote im krieg gebaut die hauptsaechlich gegen den Westen eingesetzt wurden. Hat.sicherlich auch viele Ressourcen gekostet. Man kann m.e sogar sagen das lend and lease es den Sowjets erlaubt hat sich auf Panzer und Flugzeuge zu konzentrieren.
 
Massenproduktion:
Die SU stellte einige wenige Typen her und betrieb eine rohstoffsparende Massenproduktion (Maximaler Output bei vorhandenen Input)
Die Deutschen versuchten der Quantität mit Qualität zu begegnen.
Dabei wären Kennzahlen wie Rohstoffe oder Arbeitsstunde pro Panzer etc. spannend. Leider habe ich solche Zahlen nicht greifbar.

Sonstiger Verbrauch:
Die SU wird den zivilen Verbrauch beinahe vollständig unterbunden haben. Ich halte es aber auch für einen Mythos, dass Deutschland erst mit Speer auf eine Kriegswirtschaft umgestellt hat. Ich denke mal Deutschland hat auch massiv in die generelle Ausweitung der Produktionsmittel investiert (Stahlwerke, etc.)

Generelle Probleme im Umgang mit Zahlen aus Rüstungsproduktion:
Wie viel % der Rüstung ist die Panzerproduktion? (Vielleicht 5-8% in Deutschland?)
U-Boote werden auch nicht der grosse Happen sein.
Zentral sind m.M. Luftrüstung, Munition, Waffen, Transportmittel.
Wenn die SU Deutschland in der Panzerproduktion geschlagen hat, sagt das über die generelle Leistungsfähigkeit der Rüstung wenig aus.

Kriegsschauplätze:
Deutschland produzierte für diverse Kriegsschauplätze mit ganz unterschiedlichen Anforderungen: Ausgedehnter Landkrieg gegen die SU: Waffen, Transportmittel, Panzer, Munition, Artillerie, Jäger und Bomber.
Luftkrieg gegen Alliierte: Jagdflugzeuge, Flak inkl. Munition, Funkmessgeräte etc.
Seekrieg gegen Alliierten: U-Boote, Seeaufklärer, Schiffe;
Wüstenkrieg in Afrika: Spezialausrüstung

Sorry, ich hab keine Belege für meine Argumente. Effektiv sind alles Vermutungen

Was ich aber doch noch anmerken möchte ist die Leistung der SU.
Man stelle sich vor so an die 1000km des Gebietes sind besetzt mit einem beträchtlichen Anteil der wirtschaftlichen Ressourcen des Landes (insb. Stahlproduktion). Das Verlegen von Industriebetrieben in den Osten muss doch zu gewaltigen Produktionsausfällen führen. Dann noch während dem Krieg mit bereits überlastetem Transportsystem. Die Zeit, bis die Ressourcenströme neu organisiert sind (Rohstoffe und Zwischenteile etc.). Und diese Anlagen passen ja nicht 1:1 auf Eisenbahnwagen. D.h. die müssen richtiggehend demontiert werden und am Zielort, sofern alles am selben Ort in funktionstüchtigem Zustand ankommt, wieder montiert und adjustiert. Also ich kann mir echt nicht vorstellen wie so eine Aktion nicht im totalen Chaos enden kann.

Ist hier eine Produktionsfachperson? Innert 2 Monaten das Ruhrgebiet nach Polen verlegen, sofort weiter produzieren und dann noch schnell den Ausstoss verdoppeln. Zudem ersetzen wir, sagen wir mal 35% der Arbeiter. Kriegt man das auf die Reihe?

In diesem Sinne
Frohes Schaffen

Arthur
 
Durch die Ukraine verlor die SU ihre wichtigste Kornkammer. Die Lebensmittelversorgung fuer 65 Millionen Menschen von den verbleibenden 130 Millionen fiel aus. Die Lieferungen von Nahrungsmitteln ermoeglichte es Stalin zudem mehr Leute in die Ruestung zu schicken , die man andernfalls in der Landwirtschaft gebraucht haette.
 
Durch die Ukraine verlor die SU ihre wichtigste Kornkammer. Die Lebensmittelversorgung fuer 65 Millionen Menschen von den verbleibenden 130 Millionen fiel aus. Die Lieferungen von Nahrungsmitteln ermoeglichte es Stalin zudem mehr Leute in die Ruestung zu schicken , die man andernfalls in der Landwirtschaft gebraucht haette.

Die lend-lease-Lebensmittel wurden iW für die Versorgung der Roten Armee verwendet.

Die rd. 120 Mio. Bevölkerung in den nicht von der Wehrmacht besetzten Gebieten der SU versorgten sich aus der verbliebenen Landwirtschaft, wobei hiervon noch die Deputate für die Versorgung der Truppen abgingen.

Siehe bei Moskoff: The Bread of Affliction - The Food Supply in the USSR during World War II (Soviet and East European Studies 76)

oder zusammengefasst hier:
http://www.geschichtsforum.de/517560-post179.html
 
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