Eisenhower, ein Deutschhasser?

T 34

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War Eisenhower wirklich so ein Deutschhasser wenn ja warum? Hatte er nicht selbst deutsche Wurzeln?
 
Gegenfrage, was veranlaßt Dich zu dieser diskrimierenden Vermutung in Bezug auf Eisenhower, ohne auch nur die Spur eines Hinweises zu formulieren????:confused:
 
Geht vermutlich auf die längst widerlegte Behauptung von James Bacque zurück, der ein paar Zitate verfälschte, aus dem Zusammenhang riss und sich bei der Auswertung von Statistiken als etwas plump erwies: Entlassene oder verlegte Gefangene aus Kriegsgefangenen und Internierungslagern ("Rheinwiesenlager") wurden von ihm als Verstorbene gewertet.
 
War Eisenhower wirklich so ein Deutschhasser wenn ja warum?

Die Bezeichnung "Deutschenhasser" wird in Bezug auf Eisenhower vornehmlich in rechten bis rechtsextremen Kreisen gebraucht, wie eine kurze Recherche bei google ergibt. Dort dient die Diskreditierung Eisenhowers meist dazu, die eigenen kruden Theorien indirekt zu untermauern. Auf den Quatsch will ich hier aber nicht näher eingehen.

Man wird gleichwohl sagen dürfen, dass Eisenhowers Einstellung Deutschland gegenüber einem Wandel unterworfen war. Als Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Nordwesteuropa wird er sicher eine gewisse Abneigung dem Dritten Reich gegenüber verspürt haben. Den Grund dafür muss ich sicher nicht erklären.

Als US-Präsident ist seine Einstellung (auch unter dem Eindruck des beginnenden Kalten Krieges) dann eine äußerst wohlwollende. So gab er z. B. Bundeskanzler Adenauer bei dessen Besuch in Washington zu verstehen, er könne "sich hier ganz wie unter Freunden fühlen, denen das Wohl eines freien Deutschlands am Herzen liege." 17. Juni 1953 | Präsident Eisenhower


Hatte er nicht selbst deutsche Wurzeln?

Mal im Ernst? Wie schwer kann es sein, danach selbst zu googlen?
 
Es ging tatsaechlich um die besagten zitate. Wenn diese aber wirklich nur frei erfunden sind , hat es sich eh erledigt. Vor allem wenn es aus rechtsextremen Kreisen stammt.:scheinheilig:
 
Frei erfunden nicht. Aber die geschickteste Art zu lügen ist eben, einen Teil der Wahrheit zu sagen und einen anderen zu verschweigen. Z.B. indem man Zitate aus dem Zusammenhang reißt.
Dass es in den Rheinwiesenlagern alles andere als hygienisch war, ist z.B. wahr. Problematisch wird es dann, wenn den Amerikanern unterstellt wird, sie hätten die kriegsgefangenen Deutschen schlechter behandelt, als die Deutschen die Jahre zuvor ihre KZ-Insassen oder wenn man alle Abgänge aus einem Lager als Tote einstuft etc.
 
Der zeit-Artikel bezieht sich 1989 noch ganz naiv auf Bacque.

Der ist zwar in seinen wesentlichen Punkten widerlegt, wird aber von bestimmten Seiten gern zitiert.
 
Ein Nachtrag auf einen bisher nicht genannten Beitrag.

In "Deutschland zwischen Krieg und Frieden" setzt sich Smith (Der geplante Tod? James Bacques These vom Massensterben deutscher Soldaten in amerikanischen Kriegsgefangenenlagern - Eine Kritik, S. 108-116)

Fakten: Die Lager am Rhein waren auf einer Länge von ca. 200 km verteilt. Laut Böhme ergaben sich ca. 4537 Tote in diesen Lagern, in Anlehnung an das Referenzwerk von Böhme.

Im Vergleich zu der Zahl von Bacques ergibt sich eine Differenz von 788707 nicht zu erklärenden Toten. Sofern sie vorhanden gewesen wären, hätten ca. 3943 Gräber pro Kilometer vorhanden sein müssen.

Die Darstellung von Bacques, so Smith, und das erscheint sehr plausibel, ist mit seinen problematischen und einseitigen Quellen absolut unsinnig! Aber was macht son Journalist nicht alles, um ein wenig Geld zu verdienen. :confused:

Ebenso kritisiert er den Versuch von Bacque einer pseudo-psychologischen Erklärung der angeblichen Härte von Eisenhower aufgrund seines Verhältnisses zum Vater. Vielmehr veränderte sich sein durchaus kritisches Urteil zum NS-Regime und seinen Offizieren vom "Siedepunkt des Krieges" nach seinem siegreichen Beenden zum Positiven hin.

Unabhängig davon konzidiert Smith, dass es aufgrund des Mangels von Nahrungsmitteln zu Todesfällen kam. Und klassifiziert sie sehr selbstkritisch als "beschämendes Kapitel in der amerikanischen Geschichte" (vgl. S. 115). Und dafür hat er, zumindest meinen Respekt!

Deutschland zwischen Krieg und Frieden - Google Books


Böhme: Die deutschen kriegsgefangenen in amerikanischer Hand, in:
Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges: Die ... - Google Books
 
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