Gelbe Markierungsstreifen deutscher Flugzeuge

HoThanatos

Neues Mitglied
Hallihallo allerseits,

ich hoffe jemand von euch hat sowas schonmal auf einem Bild oder beim Modellbau oder sonstwo gesehen: Viele Flugzeuge der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg hatten an der Unterseite der Tragfläche am äußeren Ende nen gelben Streifen, und teils auch gelb markierte Motoren.
Weiß jemand von euch, wieso? Hatte das ähnliche Gründe wie die schwarz-weißen Invasionsstreifen der Alliierten zur "Erkennung" und somit Verhinderung von Verlusten duch friendly fire?

Ich kann auch ein Bild davon posten wenns jemand braucht, hab allerdings kein Originalbild.

Liebe Grüße
Constantin
 
Diese Markierungsstreifen (RLM 04 Gelb) dienten der Identifikation durch die eigene Luftabwehr, damit man nicht seine eigenen Flieger vom Himmel fegte. Das (eigene Flieger abschiessen) kam trotzdem häufig vor.
Amerikaner und der Briten hatten teilweise breite schwarz-weiße Streifen...

Link: RLM - Farbtabelle der deutschen Luftwaffe



Saludos!
 
Moin

Die Farben der Flühelspitzen und Rumpfbänder kennzeichnen die Einsatzgebiete.

Gelb = Ostfront und Skandinavien
Weiß = Mittelmeerraum und Südrussland

Verschiedenfarbige Rumpfbänder kennzeichnen ab Mitte 1944 die unterschiedlichen Einheiten der Reichsverteidigung.

Hier findest du mehr Infos:

LuftArchiv.de - Das Archiv der Deutschen Luftwaffe
 
Ganz interessante Frage bei dem Anstrichchaos der Luftwaffe.:winke:

Die gelben Anstriche stammen - zunächst "wild" im Juli 1940, dann per RLM-Anweisung vom 10.8.1940 - vom Kanal und der Luftschlacht um England. Betroffen waren die Jäger.

Das löste das "Tarnmuster 40" in Grün/Grau ab.

Ebenso verfuhr man generell mit den auf dem Balkan eingesetzten Flugzeugen, ab April/Mai 1941.

Am Kanal wurde das in 1941 abgeschwächt, 1942 aufgegeben. Im Bestand befindliche Flugzeuge werden aber nicht umgespritzt worden sein.

Der Hinweis ist aber nur mit Vorbehalt, bezogen auf Prien III - V.
 
Die gelben Anstriche stammen - zunächst "wild" im Juli 1940, dann per RLM-Anweisung vom 10.8.1940 - vom Kanal und der Luftschlacht um England. Betroffen waren die Jäger.
Mir fällt ein: Wegen des gelben Anstrichs der Motorverkleidung wurde die Me 109 unter den Fliegern zu der Zeit auch häufig Gelbnase genannt. Dieser Anstrich wurde auch später beibehalten. Ihn gab es auch in Afrika (z.B. JG 27) und Russland (Major Trautloft, Kommodore des JG 54 mit seiner Bf-109 F-2). Allerdings, die Bf 109 F-2, Werk-Nr. 5749, III/JG-2 von Hauptmann Hans Hahn in St. Pol, Nordfrankreich, 1941, besaß eine rot bemalte Motorverkleidung.
 
Ja,für Russland gab es ein eigenständiges Gelb-Markierungsmuster im Juni 1941. Das mischte sich zum Teil mit den Mustern vom Kanal und vom Balkan, es wurde sehr unterschiedlich überstrichen..

An sich (17.6.1941) sollte grellgelber Anstrich im äußeren Drittel der Tragflächenunterseiten erfolgen, zusätzlich grellgelber Rumpfring in Höhe des Balkenkreuzes. Die vom Kanal und vom Balkan her gelben Motorhauben wurden "wild" überstrichen, da der Befehl dazu keine Anweisung gab, oder beibehalten. Geschwaderweise wurden eigenständige Anweisungen für das Rumpfband gegeben.

Für Afrika gab es als Sonderfall ein abweichendes Tarnschema sandbraun/hellblau, das aber zunächst nur über die Industrieinstandsetzung ausgeliefert worden ist (die umgerüsteten E7trop), später dann bei den F auch die neuen Maschinen.

Das interessante hier ist für Afrika das weiße Rumpfband, das eingeführt worden ist, um mit den italienischen Flugzeugen zu vereinheitlichen (Schutz vor der eigenen Flak).

Am Kanal wurde im Juni 1941 "anonymisiert", die gelben Motorhauben verschwanden ab dem Sommer 1941. Auch die Staffel-, Gruppen-, Geschwaderzeichen wurden überwiegend entfernt (sogar neue Feldpostnummern zugeteilt). Das alles war Tarnung für die verbleibenden Gruppen wegen der Abzüge zum Ostfeldzug. Es blieben gelbe Motorunterseiten und Seitenruder.

Bei Hans Hahn bin ich mir nicht sicher. Die auf den Schwarzweiss-Fotos auffällig dunkleren Motorhauben bei einigen Maschinen der III./JG2 werden bei Prien/Rodeike auf grün/grau übergespritzte, ursprünglich gelbe Hauben zurückgeführt. Das wird möglicherweise nur als Rot interpretiert. Woher diese Info auf Wiki stammt, ist mir nicht bekannt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Hahn_(Jagdflieger)
Das Bild ist wohl eine freie "Interpretation" des Fotos um den 10.7.1941 (erkennbar an den 31 Markierungen), Prien/Stemmer/Rodeike/Bock V, S. 450. Das weiße Rumpfband war umlaufend und nicht als kurzer Gruppenbalken gefasst. Die "dunkle" Färbung war auf die Motoroberseite beschränkt, der "Hahnen"kopf als Gruppenkennung im normalen grün/grau unterlegt, die Stabskennung einen Spant versetzt. Die Zeichnung enthält damit eine Reihe von Fehlern.
Im Spätsommer gibt es Fotos wieder mit dem "normalen" Tarnschema.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben