Italien im 2. Weltkrieg

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Gast

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hey
ich muss für die schule ein referrat über italien im 2 weltkrieg mit den punkten abesinien, verbündet mit deutschland und besetzt von deutschland machen. aber immer wenn ich das eingeben kommt immer irgendwas mit hitler und deutschland und nicht über italien könnt ihr mir helfen???


mfg pia
 
aber immer wenn ich das eingeben kommt immer irgendwas mit hitler und deutschland und nicht über italien könnt ihr mir helfen???
Liebe Pia,
das hängt vor allem damit zusammen, dass Italien und Deutschland während des Zweiten Weltkriegs nun mal verbündet waren.
Dein Referat hat ja so gesehen drei Teile; ich liefer dir mal ein paar Stichworte zu jeder Phase, dann kannst du dir das wichtigste ergooglen:

I. Vorkriegsphase: Italienisch-Äthiopischer Krieg 1935/1936 (auch Abessinienkrieg); Mussolini, Berlinbesuch 1937, Gründung der "Achse Rom-Berlin"; Spanischer Bürgerkrieg mit deutscher und italienischer Unterstützung Francos.

II. Italien als Verbündeter im Krieg (1940-1943): Kriegseintritt Italiens im Sommer 1940 an der Seite der Deutschen; italienische Angriffe auf Griechenland und Ägypten im Herbst/Winter 1940; Krise der italienischen Armee an beiden Kriegsschauplätzen; deutsche Unterstützung in Nordafrika und auf dem Balkan im Frühjahr 1941; Verlauf des Afrikakriegs bis zur Niederlage 1943; Landung der Alliierten auf Sizilien 1943.

III. Italien wechselt die Seite; Kriegsende (1943-1945): Absetzung und Inhaftierung des Duce auf Gran Sasso; Kapitulation Italiens unter Marschall Badoglio; Operation "Fall Achse": deutsche Besetzung Italiens; Landung der Alliierten bei Neapel/Salerno; deutsche Besatzungspolitik in Italien: wichtige Stichworte Partisanenkampf und Kriegsgefangene; Gründung der faschistischen "Republik von Salo"; deutsche Kapitulation Ende April 1945, Tod Mussolinis.
 
Gute Liste, ich finde aber Österreich (Austrofaschismus) und auch die Südtirolfrage gehören unbedingt hinein. Vielleicht schon beim 1. Weltkrieg ansetzen. Auch der Angriff der Italiener auf Griechenland und die deutsche Position dazu sind wichtig. Ansonsten eine sehr kompakte Darstellung relevanter Punkte. Dt. Kriegsverbrechen gegen die italienische Zivilbevölkreung, aber aus das Militär könnten expliziter herausgearbeitet werden.
 
@ Angrivarier

wenn schon - dann schon: italienische kriegsverbrechen gegen die zivilbevölkerung in allen besetzten gebieten

mfg
rottmann
 
Vielleicht könnte man auch die Person Mussolini näher betrachten und dessen fehlenden Sinn für Realität ansprechen.
Immerhin sah er sich als "Nachfahre" der römischen Kaiser und wollte ähnlichen Ruhm erlangen - sogar die Wiedererrichtung des Römischen Reiches war ein Thema!
Allerdings kam es im Krieg sehr schnell zu debakeln und Blamagen. Deshalb wurde z.B. die deutsche Hilfe in Afrika nötig.

s.d.caes.
 
II. Italien als Verbündeter im Krieg (1940-1943): Kriegseintritt Italiens im Sommer 1940 an der Seite der Deutschen; italienische Angriffe auf Griechenland und Ägypten im Herbst/Winter 1940; Krise der italienischen Armee an beiden Kriegsschauplätzen; deutsche Unterstützung in Nordafrika und auf dem Balkan im Frühjahr 1941; Verlauf des Afrikakriegs bis zur Niederlage 1943; Landung der Alliierten auf Sizilien 1943.

Ergänzend ist auf die beachtliche Rolle der italienischen Truppen an der Ostfront hinzuweisen.

Der Feldzug 1941 wurde durch ein italienisches Expeditionskorps (Alpini) mit drei Divisionen bei der Heeresgruppe Süd im Vorstoß bis zum Don/Donez unterstützt. Dieses setzte sich 1942 fort, nunmehr im Sommer mit Bildung der 8. italienischen Armee zur Deckung der Don-Linie. Diese 8. Armee, eingesetzt am Don/Tschir, ging im Zuge der russischen Operation Saturn ab Mitte Dezember 1942 unter. In der Folge dieses Zusammenbruchs wurde auch der laufende Entsatzangriff auf Stalingrad eingestellt.

Corpo di spedizione italiano in Russia - Wikipedia

sowie:
Thomas Schlemmer (Hg.): Die Italiener an der Ostfront 1942/43. Dokumente zu Mussolinis Krieg gegen die Sowjetunion (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte; Bd. 91), München: Oldenbourg 2005
sehepunkte - Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften - 6 (2006), Nr. 4
 
Das "Cannae am Don" der italienischen 8. Armee prägte die Eindrücke von der Campanga di Russia bis heute in der italienischen Geschichtsschreibung.

Die Offensive der Roten Armee war seit November 1942 erwartet worden, der Zustand der italienischen Truppen wurde von der deutschen Seite - auch noch mit erheblichen Vorurteilen - als schwach angesehen. Noch im November bemühte sich die Heeresgruppe, den Italienern insbesondere Panzerabwehrwaffen und einige deutsche Verbände zuzuführen. Für die Abwehr der russischen Offensive war das bei weitem nicht ausreichend, obwohl diese nur mit 2/3 der vorgesehen Kräfte (die 2. Gardearmee war Hoths Entsatzoffensive nach Stalingrad in den Weg gelegt worden), darunter aber mehrere voll aufgefüllte Panzerkorps, durchgeführt wurde.

Nach heftiger Gegenwehr zerbrach die italienische Front, zahlreiche Verbände wurden nach wenigen Tagen umfaßt. Der Rest wandte sich in eiliger Flucht südostwärts, darunter auch die eingereihten deutschen Verbände. Von den rd. 230.000 Mann der 8. Armee am 15.12.1942 starben 25.000 in den Kämpfen weniger Tage, rd. 70.000 gingen in Gefangenschaft (von denen 10.000 nach Italien zurückkehrten). Dazu kamen rd. 30.000 Verwundete. Das Gerät ging zu 80-90% verloren.

Die Niederlage führte zu schweren Spannungen im dt.-ital. Verhältnis. Die deutsche Seite warf Versagen, Verrat und Feigheit wegen des Zusammenbruchs vor, ebenso gibt es zahllose Berichte der italienischen Seite über deutsche Übergriffe, Weigerung zur Unterstützung etc. Beide Seiten versuchten, sich die Schuld für das Desaster in die Schuhe zu schieben. Der Rückzug der 8. Armee endete im Chaos, danach wurden keine italienischen Verbände mehr an der Ostfront eingesetzt.

Bei einer nüchternen Betrachtung muss man die italienischen Verteidigungsmöglichkeiten als chancenlos betrachten:
http://rkkaww2.armchairgeneral.com/maps/1942SW/Stalingrad/battle_volgadmin_ru/23.HTM
Am 24.12. standen Teile der vorgeführten russischen Panzerkorps (17., 18., 24., 25) an den Flugplätzen Tazinskaja und Morosowskaja, über die die Luftversorgung der 6. Armee in Stalingrad lief, der Verlust von ca. 60 Flugzeugen am Boden geriet zu einem weiteren Desaster für die Luftversorgung, zumal nach dem Ausfall der Flughäfen die Reichweite der Flugzeuge über Ssalsk etc. an einem kritischen Punkt angelangt war.
 
Bei dem Debakel am Don war es natürlich für die Deutschen sehr bequem, den Italienern, Ungarn und Rumänen Versagen vorzuwerfen. Die deutsche Front war derartig grotesk überdehnt, dass nichts die Deutschen vor einer Niederlage hätte bewahren können. 40 grössere Einheiten, darunter 1/3 Deutsche, von denen ganze Divisionen nur noch auf dem Papier bestanden, sollten- ohne nennenswerte Reserven, ohne leistungsfähige Pak, ohne Panzer mit unzureichender Ausrüstung eine Frontlinie von 600 km Luftlinie verteidigen. Eher war es erstaunlich, dass die Ostfront sich beim Rückzug vom Don über den Oskol und Donez nicht zusammenbrach. Die Rote Armee stiess fast bis zum Djenpr vor, und es war zwischenzeitlich nahe dran, ehe dann den Deutschen bei Charkow mit Mansteins Gegenoffensive noch einmal ein Defensiverfolg gelang.

Die Italiener- vor allem das Alpinikorps- hatten sich eigentlich gut geschlagen. Sie waren durch den Rückzug der Ungarn eingekesselt worden und hatten sich durch ein von Gegnern wimmelndes Gebiet durchgeschlagen, ehe sie sich am Donez wieder mit deutschen Panzertruppen vereinigen konnten. .
 
Bei dem Debakel am Don war es natürlich für die Deutschen sehr bequem, den Italienern, Ungarn und Rumänen Versagen vorzuwerfen. Die deutsche Front war derartig grotesk überdehnt, dass nichts die Deutschen vor einer Niederlage hätte bewahren können.

Hallo Scorpio,
wie die Dinge objektiv lagen, ist heute weitgehend klar.

umso interessanter finde ich allerdings, wie sich Stalingrad und der Untergang der Südfront mit 5 Armeen in der deutschen Wahrnehmung gerade nach dem Krieg niederschlug. Von deutschen Fehlern war da wenig die Rede, obwohl Doerrs Studie (Der Feldzug nach Stalingrad) schon von 1955 stammt. Manstein brachte zudem diese Opferthese, dass ein "Aushalten" der 6. Armee den Zusammenbruch der ganzen Südfront verhindert habe.

Zurück zu den Italienern und Rumänen: Die wurden als verantwortlich für die Einkesselungen und die Katastrophen angesehen, sie seien "links und rechts laufen gegangen".
 
Was man bei der Beurteilung der italienischen Armee nie ausser acht lassen sollte, ist die Besonderheit der technischen Entwicklung.

!935/36 hatte Italien sowohl die grösste, als auch technisch die ausgereifteste Luftwaffe der Welt. Entsprechendes galt für die Technik der gepanzerten Fahrzeuge.


Während die technische Entwicklung der Kriegsführung sich vom Ende des amerikanischen Bürgerkrieges bis 1914 kaum geändert hatte, lagen zwischen 1936 und 1942 Welten, was die Technik angeht. Allein ein Vergleich der Fiat CR 42 mit einer Yak 1 oder Mig 3 und eines T 34 mit einem carro armato aus dem Abssinienkrieg lassen dies offenkundig werden.

Mussolini und die italienische Generalität schwelgten noch in der Anerkennung der Mittdreißiger, als Göring die italienische Luftwaffe als Vorbild ansah. Dass sich die Zeiten änderten, war 1942 in Rom ebensowenig angekommen wie in Stalingrad. Allerdings änderte sich dies dann 1943 nachhaltig.
 
"Wären die Italiener Japaner gewesen, dann hätten sie am 10.06.1940 den Krieg mit einem Angriff auf Malta eröffnet, das damals nur eine geringe Verteidigungsbereitschaft besaß." Wie von Vizeadmiral Assmann richtig erkannt, hatte Malta eine überragende strategische Bedeutung. Bereits am 09.08.1940 machte daher der Chef des Marineverbindungsstabes in Rom, Admiral Weichold, zum erstenmal den Vorschlag, Malta zu erobern. Die deutschen Waffenerfolge im Westen und der Kriegseintritt Italiens boten den Achsenmächten im Juni 1940 zuvor nicht für möglich gehaltene geostrategische Chancen.

Der Fahrplan mußte lauten: Malta nehmen und damit die See- und Luftherrschaft im zentralen Mittelmeer gewinnen. Das hätte die Achsenstreitkräfte in die Lage versetzt, Ägypten und den Suezkanal zu nehmen. Churchill hätte eine solche Entwicklung politisch nicht überlebt. Mit dem Suezkanal als Sprungbrett wäre ein Vorstoß nach Palästina und Syrien möglich gewesen. Von Jerusalem und Damaskus aus aber ließen sich der Irak und die Ölquellen am Persischen Golf erreichen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wäre daraufhin die Türkei auf Seite der Achsenmächte in den Krieg eingetreten.

Aber die Italiener waren keine Japaner. Das vollständige Versagen der italienischen Streitkräfte machte alle Hoffnungen auf eine erfolgreiche Kriegsführung der Achsenmächte im Mittelmeerraum zunichte. Mussolinis Abenteuer auf dem Balkan führte zu einem militärischen und politischen Desaster und machte den Balkanfeldzug im Frühjahr 1941 erforderlich. Die Konsequenzen waren weitreichend. So kam es beispielsweise zu einer entscheidenden Verzögerung des Ostfeldzuges. Diese Verzögerung führte dazu, dass der deutsche Angriff auf Moskau im Schlamm des Herbstes 1941 steckenblieb. Ohne die zeitliche Verzögerung infolge des Balkanfeldzuges wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit zu dem deutscherseits angestrebten Panzertreffen auf dem Roten Platz gekommen. Die Frage hätte dann nur noch gelautet, wessen Panzer zuerst vor dem Kreml aufgefahren wären - die von Hoepner, von Guderian oder von Hoth.

Während der Blitzkrieg im Osten scheiterte, wurden im Mittelmeerraum immer größere Verbände von Heer, Luftwaffe und Marine gebunden und zusehends verschlissen. Die auf Gibraltar, dem Suezkanal und vor allem Malta basierende britische See- und Luftherrschaft im Mittelmeer führte zusammen mit Hitlers Befehl, Nordafrika zu halten, zu untragbaren Verlusten der Achsenstreitkräfte. Die Kapitulation der Heeresgruppe Afrika im Mai 1943 hatte ähnlich katastrophale Folgen wie die Niederlagen in Stalingrad oder vor Leningrad.

Fazit: Der Kriegseintritt Italiens entwickelte sich für die Achsenmächte zu einem Desaster und trug maßgeblich zur militärischen Niederlage des Dritten Reiches bei.

Gneisenau
 
Endlich bist du wieder da @Gneisenau. In der Tat, man mag Pizza und Pasta mögen - aber militärisch waren die Italiener für die Achse, milde gesagt, einfach nur eine Belastung.
Vielleicht gut so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mussolinis Abenteuer auf dem Balkan führte zu einem militärischen und politischen Desaster und machte den Balkanfeldzug im Frühjahr 1941 erforderlich. Die Konsequenzen waren weitreichend. So kam es beispielsweise zu einer entscheidenden Verzögerung des Ostfeldzuges. Diese Verzögerung führte dazu, dass der deutsche Angriff auf Moskau im Schlamm des Herbstes 1941 steckenblieb. Ohne die zeitliche Verzögerung infolge des Balkanfeldzuges wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit zu dem deutscherseits angestrebten Panzertreffen auf dem Roten Platz gekommen. Die Frage hätte dann nur noch gelautet, wessen Panzer zuerst vor dem Kreml aufgefahren wären - die von Hoepner, von Guderian oder von Hoth.

Gegenthese: keiner von den Dreien.

Die Verzögerung wird oft behauptet, u.a. mit dem Hinweis auf den ursprünglichen in Weisung 21 enthaltenen Barbarossa-Termin ab 15.5.1941. In der Memoirenliteratur der Generalität nach dem Zweiten Weltkrieg findet man dazu einiges. Vor dem 15.5. war der Aufmarsch logistisch nicht erreichbar.

Ich halte die Auswirkungen der angeblichen "Verspätung" durch den Balkankrieg für eine Legende des Krieges.

Der Winter 1940/41 war einer der härtesten des Jahrhunderts (in der Kälteperiode 1939-1942. Osteuropa lag bis Ende April 1941 unter Schnee, die Ostsee war im Winter zugefroren, wie auch Teile der Nordsee, in den Wintermonaten mußten zB die alten Panzerkreuzer als Eisbrecher eingesetzt werden, weil der Schiffsverkehr zum Erliegen gekommen war (KTB SKL). Osteuropa lag monatelang unter einer Frostglocke, bis spät ins Jahr 1941 hinein.

14. Dezember-28. Dezember 1940 16 Tage Frostperiode tief: -13,9°C am 18.12.1941
30. Dezember-8. Februar 1941 41 Tage Frostperiode tief: -20,0°C am 29. 01.
Das Wetter in Berlin von 1933-1945
Berlin/Potsdam lag Jan-März 1941 durchschnittlich unter (Dezember-)Schnee.



Ergebnis: Mai bis Mitte Juni 1941 führten die osteuropäischen Flüsse Hochwasser, außerdem gab es eine späte Schlammperiode. Der Bewegungskrieg der letzten Juni-Woche 1941 war im Mai im Baltikum, Weißrußland und der Westukraine witterungsbedingt unmöglich.

(der strenge Winter führte übrigens auch zu Verzögerungen beim Otto-Programm, Straßen und Schienenbau durch Polen zwecks Aufmarsch, aber davon abgesehen)


Eine Folge hatte der Balkanfeldzug dann allerdings: es fielen einige Panzerdivisionen zu Beginn aus (Verschleiß+Verlust), und auf die "zweite" Panzergruppe bei HG Süd mußte verzichtet werden; die war allerdings zu dem Zeitpunkt ohnehin nicht mehr vorgesehen.
 
(...) So kam es beispielsweise zu einer entscheidenden Verzögerung des Ostfeldzuges. Diese Verzögerung führte dazu, dass der deutsche Angriff auf Moskau im Schlamm des Herbstes 1941 steckenblieb. Ohne die zeitliche Verzögerung infolge des Balkanfeldzuges wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit zu dem deutscherseits angestrebten Panzertreffen auf dem Roten Platz gekommen. Die Frage hätte dann nur noch gelautet, wessen Panzer zuerst vor dem Kreml aufgefahren wären - die von Hoepner, von Guderian oder von Hoth.
(...)

Was wäre wenn...:fs:

Wie interressant zu wissen, das der deutsche Russlandfeldzug im Schlamm stecken blieb, ja,ja der Gerneral "Winter" und "Schlamm"...:fs:
Ich glaube nicht, das die Jahreszeit entscheidend war, sie war sicherlich nicht vorteilhaft. Letzlich waren die Nachschubwege nicht gesichert, die Deutschen Soldaten unzureichend auf eine kalte Jahreszeit ausgerüstet, somit in meinen Augen mehr das Versagen der deutschen Heerführer, den Krieg realistisch zu organisieren.

Gott sei dank, konnten Sie es nicht, denn schon alleine die Vorstellung, das Hitlerdeutschland den Krieg hätte gewinnen können, läßt sich mir die Nackenhaare sträuben.
 
Allerdings kam es im Krieg sehr schnell zu debakeln und Blamagen. Deshalb wurde z.B. die deutsche Hilfe in Afrika nötig.

Die deutsche Hilfe als solche war doch schon eine Blamage für die Italiener.

Ich zitiere Scorpio, denn seine Argumentation trifft es ziemlich gut:

Die deutsche Front war derartig grotesk überdehnt, dass nichts die Deutschen vor einer Niederlage hätte bewahren können.

Auch wenn einige Gedankenspiele durchaus realistisch anmuten, bleibt das alles spekulativ.
Eine Revolution und ein Bürgerkrieg waren im Hinterland der Sowjetunion auch nicht im Gange, der WW1-Faktor fehlte vollkommen, das einzige Siegesargument war der Überraschungseffekt durch die fehlende Kriegserklärung.
Ich glaube kaum dass alles besser gekommen wäre, wenn die Wetterbedingungen günstiger gewesen wären, für die Achsenmächte natürlich.
Schließlich sind schon genialere Taktiker an diesem Plan gescheitert.
Stalin hat 15 Mio. Soldaten verheizt, darunter den Großteil der georgischen Männer, der hätte noch mal so viel verheizt um zu gewinnen.
Der hat doch schon so viele (+/- 5 Mille) umbringen lassen, weil sie nicht ganz nach seinem Faden tanzten.
 
Endlich bist du wieder da @Gneisenau. In der Tat, man mag Pizza und Pasta mögen - aber militärisch waren die Italiener für die Achse, milde gesagt, einfach nur eine Belastung.
Vielleicht gut so.

Da fällt mir ein Witz ein! Was waren die drei größten Wünsche der deutschen Landser? - Mengen an Material wie die Amerikaner, Mengen an Soldaten wie die Russen und die Italiener als Feinde!

Aber mal Spaß beiseite. Von meinem Opa habe ich erfahren, daß seine Erfahrungen mit italienischen Soldaten immer gut waren. Wenn sich Italiener zum Kampf entschlossen hatten, waren sie ebenso mutig wie Soldaten anderer Völker. Was bei meinem Opa anklang war aber, daß es ihnen wohl an der nötigen Motivation bzw. an der Einsicht in die Notwendigkeit, den Nutzen und der Richtigkeit ihres Handelns mangelte. Da waren sie wohl klüger also unsere. Wenn man also Schuldzuweisungen Richtung Italien hat, dann wohl eher an die militärische und politische Führung.
 
Was wäre wenn...:fs:

Wie interressant zu wissen, das der deutsche Russlandfeldzug im Schlamm stecken blieb, ja,ja der Gerneral "Winter" und "Schlamm"...:fs:
Ich glaube nicht, das die Jahreszeit entscheidend war, sie war sicherlich nicht vorteilhaft. Letzlich waren die Nachschubwege nicht gesichert, die Deutschen Soldaten unzureichend auf eine kalte Jahreszeit ausgerüstet, somit in meinen Augen mehr das Versagen der deutschen Heerführer, den Krieg realistisch zu organisieren.

Gott sei dank, konnten Sie es nicht, denn schon alleine die Vorstellung, das Hitlerdeutschland den Krieg hätte gewinnen können, läßt sich mir die Nackenhaare sträuben.

General J.F.C. Fuller, einer der bedeutendsten angelsächsischen Kriegshistoriker, schreibt hierzu: "Aller Wahrscheinlichkeit nach war es nicht so sehr der Widerstand der Russen - so groß er auch war - als vielmehr das Im-Schlamm-Versinken der Transportfahrzeuge der deutschen Front, wodurch Moskau gerettet wurde."

Tatsächlich war es die fortgeschrittene Jahreszeit, welche entscheidend zum Scheitern der Operation Taifun beitrug. Nachfolgend ein Auszug aus dem Kriegstagebuch der 122. I. D. vom 26. Oktober 1941: "Obgleich die Division schon reiche Erfahrungen mit schlechten Wegeverhältnissen gemacht hatte, überstieg das, was jetzt verlang wurde, alles bisher Dagewesene um ein Vielfaches. Eine Beschreibung der völlig aufgeweichten Wege ist nicht möglich. Sämtliche mot.-Fahrzeuge waren hoffnungslos steckengeblieben. Die Infanterieregimenter waren zu endlosen Kolonnen auseinandergezogen, die schweren Fahrzeuge kamen nicht mit und mußten durch vielfachen Vorspann und Schieben mit Menschenkraft vorwärts bewegt werden. Am schlimmsten war es bei der Artillerie, von der nach und nach immer mehr Gespanne zurückblieben."

Entscheidend für die Verlegung des Angriffstermines war die aufgrund des Balkanfeldzuges bedingte Verzögerung. Ein Angriffstermin Anfang Juni wäre witterungsbedingt sehr wohl möglich gewesen, zumal sich mit fortschreitendem Angriff die Verhältnisse täglich gebessert hätten. Moltke hat schon 1864 geschrieben: "Auf die Witterung kann man keine Operationen bauen, wohl aber auf die Jahreszeit." Die günstigste Jahreszeit für den Beginn einer Militäroperation im Osten ist aber definitiv Anfang Juni.

Die Auswirkungen des Balkanfeldzuges auf den Ostfeldzug können nicht bestritten werden. Neben der zeitlichen Verzögerung hatte der Balkanfeldzug auch zu einem erhebliche Verschleiß bei den motorisierten Verbänden geführt, weniger in Folge der Kämpfe als durch die raumgreifenden Operationen und die damit verbundenen langen Märsche in großteils schwierigem Gelände. So erklärte beispielsweise GFM Rundstedt dass seine "Vorbereitungen infolge der verzögerten Ankunft der Kleistschen Panzer behindert wurden." Kleist selbst schrieb hierzu: "Ein großer Teil der mir unterstellten Panzer kam vom Peloponnes, und die Fahrzeuge selbst, wie auch ihre Besatzungen bedurften einer längeren Ruhe- bzw. Instandsetzungspause."

Gneisenau
 
Aber mal Spaß beiseite. Von meinem Opa habe ich erfahren, daß seine Erfahrungen mit italienischen Soldaten immer gut waren. Wenn sich Italiener zum Kampf entschlossen hatten, waren sie ebenso mutig wie Soldaten anderer Völker.

Gut geführt, kämpften auch die italienischen Soldaten des WWII tapfer. Dies gilt vor allem dann, wenn sie Seite an Seite mit deutschen Soldaten im Einsatz waren, so wie beispielsweise die Batterie Pardi am Halfaya-Pass im Verband des deutschen Majors Bach.

Von deutschen Veteranen des Afrika-Feldzuges wurde mir dies immer wieder bestätigt. Dabei wurde auch auf die große Kameradschaft zwischen italienischen und deutschen Frontsoldaten hingewiesen. Das Wort "Camerata" hatte für die Italiener einen echten Sinn.

Dennoch müssen die Leistungen der italienischen Streitkräfte insgesamt als katastrophal bezeichnet werden. Über die Gründe hierfür würde sich eine ausführliche Diskussion sicher lohnen.

Gneisenau
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was man bei der Beurteilung der italienischen Armee nie ausser acht lassen sollte, ist die Besonderheit der technischen Entwicklung.

!935/36 hatte Italien sowohl die grösste, als auch technisch die ausgereifteste Luftwaffe der Welt. Entsprechendes galt für die Technik der gepanzerten Fahrzeuge.


Während die technische Entwicklung der Kriegsführung sich vom Ende des amerikanischen Bürgerkrieges bis 1914 kaum geändert hatte, lagen zwischen 1936 und 1942 Welten, was die Technik angeht. Allein ein Vergleich der Fiat CR 42 mit einer Yak 1 oder Mig 3 und eines T 34 mit einem carro armato aus dem Abssinienkrieg lassen dies offenkundig werden.

Mussolini und die italienische Generalität schwelgten noch in der Anerkennung der Mittdreißiger, als Göring die italienische Luftwaffe als Vorbild ansah. Dass sich die Zeiten änderten, war 1942 in Rom ebensowenig angekommen wie in Stalingrad. Allerdings änderte sich dies dann 1943 nachhaltig.


Das kann man so nicht stehen lassen.
Italien hatte weder die Mittel noch das Industrie-Potential eine moderne Armee oder gar Luftwaffe vom Stand 1940 auszurüsten. Armee und Luftwaffe waren auch zuvor immer nur Kulissen oder Potemkinsche Dörfer.

Was Duce und Co. durchaus klar war. Man hat sich ja 1940 "vorsichtshalber" auch nur gegen bereits geschlagene oder vermeintlich viel schwächere getraut.
Die gegen Frankreich geschickten Divisionen hatten nicht mal aureichend Hemden.
 
"Wären die Italiener Japaner gewesen, dann hätten sie am 10.06.1940 den Krieg mit einem Angriff auf Malta eröffnet, das damals nur eine geringe Verteidigungsbereitschaft besaß."


Hört bloß auf....

Wenn die Italiener Japaner gewesen wäre, hätten sie dem Braunauer Gefreiten im März 1938 am Brenner heimgeleuchtet, dass er gewußt hätte wo der Hammer hängt.
Und dann...........


Abgesehen davon:
Wenn mein Onkel einen Busen hätte, wäre es meine Tante.
(kann man auch noch deftiger ausdrücken)


Vergesst doch diese ganzen Generals- und Admirals-Memoiren, alles zurechtgebogene Halbwahrheiten.
 
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