Gerne. Hier der Link:
Reparationen ? Wikipedia, Unter dem Abschnitt "Deutsche Reparationen nach 1945", dritter Absatz.
Der Verweis im Wikipedia-Artikel ist falsch.
Auf S. 100 bei Karlsch werden lediglich unterirdische Anlagen behandelt, Verluste zwischen Demontage und "Sonderlieferungen" in die UdSSR überhaupt nicht behandelt.
Angaben gibt es dagegen auf S. 166 beim Beispielfall Automobilindustrie. Die behaupteteten 3/4 an Verlusten gehen auf Semirjaga zurück. Dieser Darstellung wird in der Fallstudie ausdrücklich mit Unplausibilität widersprochen.
Vielmehr waren die unterschiedlich (SBZ/Kombinate UdSSR) "bilanzierten" Demontagen nach Stück und Wert und die Erfassung derselben beim Wiederaufbau eine Abweichungsursache und nicht aufeinander abgestimmt, worauf eben logischerweise Differenzen neben - aber unwesentlichen - Verlusten durch Raub und transportbedingt beruhen können.
Zum Fall-Beispiel: den nach SBZ-Maßstäben erfassten 64.000 "Betriebsanlagen" der Automobilindustrie (Zählungsweise unklar, idR müssten das dann Werkzeugmaschinen sein, oder Maschinensätze) standen 47.500 erfasste "Anlagen" als Sonderlieferungen in den UdSSR-Kombinaten gegenüber. Ebenso völlig unklar ist, ob universell einsetzbare Werkzeugmaschinen wie Dreh-, Fräs-, Stanz-, Bohrmaschinen oder Pressen und Biegen auch in andere Betriebe abgeleitet wurden, also nach weiteren Verwendungen diffenzenziert werden müssten, oder beschädigt waren, oder in Betrieben unverwertbar waren.
Das Ganze ist also komplexer als die unbelegte, außerdem falsch zitierte Darstellung im Wiki-Artikel.
Neben dem zitierten Werk zu den Sowjetischen Demontagen 1944/49 (Karlsch/Laufer) ist Kühr, Die Reparationspolitik der UdSSR und die Sowjetisierung des Verkehrswesens der SBZ 1945-49 empfehlenswert.