Rommel/Afrikafeldzug Rassenhass??

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Gast

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ich überlege mir das facharbeitsthema:

Mythos Rommel - Afrikakrige ohne rassenhass? zu wählen , habe auch schon recherchiert , aber ich komme nicht darauf was da mit dem rassenhass gemeint is..
gegen die allierten wird es wohl kaum sein oder?
im afrikafeldzug hae ich nicht einmal davon gelesen das sie auf schwarze oder juden losgegangen sind also frage ich was damit gemeint is...

Bräuchte schnelle antowrt , danke...
 
Es schrieben und schreiben vor allem britische Historiker von einem "Krieg ohne Hass", nicht zuletzt deshalb, weil der Krieg zwischen Deutschen, Briten und Italienern zwar mit äußerster Erbitterung, aber im Großen und Ganzen gemäß der Genfer Konvention geführt haben und das Afrikakorps wie auch Rommel auch auf alliierter Seite respektiert wurde. Von den Arabern wurden die Deutschen als Befreier begrüßt, und es gab eine Verschwörung ägyptischer Offiziere an denen auch der spätere Präsident Saddat beteiligt war. Es folgten in Nordafrika auch keine Einsatzgruppen der Wehrmacht, um Juden, Partisanen und "Untermenschen" zu ermorden, wie das an der Ostfront der Fall war.
 

mhhh geht in die richtung...

meine lehrerin meint , das es tatsache is das durch rommel juden/schwarze während des krieges getötet/exekutiert wurden..
deswegen auch beim thema: mythos rommel
, weil rommel ja sehr angesehen und beliebt war , in deutschland wie auch in z.b. GB (churchill) , aber anscheinend doch diese verbrechen begangen haben soll , was allseits nichts so bekannt ist/war.
 
Wenn deine Lehrerin behauptet, dass Schwarze und Juden beim Afrikakorps exekutiert wurden, mag das sein. Aber sie wurden dann aus anderen Gründen (z.B. Spionage oder Sabotage) hingerichtet und nicht weil sie Juden oder Schwarze waren.

Was ist denn mit den vielen Farbigen der US-Army passiert, die im Kriegsverlauf in deutsche Gefangenschaft geraten sind? Hat man die alle erschossen? Quatsch!!!

Hitler wollte zum Beispiel, dass deutschstämmige Fremdenlegionäre auf alliierter Seite nicht als Kriegsgefangene angesehen werden. Rommel hat sich nicht daran gehalten und sie fair behandelt.

Bei aller Ablehnung des Nationalsozialismus, des Krieges und Holocaust: Bei der Wahrheit sollte man schon bleiben und nicht irgendwelche billigen Klischees bedienen. Traurig, dass das dann an den Schulen erzählt wird, frag deine Lehrerin mal nach der Quelle, wo sie das angeblich her hat.
 
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Wenn deine Lehrerin behauptet, dass Schwarze und Juden beim Afrikakorps exekutiert wurden, mag das sein. Aber sie wurden dann aus anderen Gründen (z.B. Spionage oder Sabotage) hingerichtet und nicht weil sie Juden oder Schwarze waren.

Richtig, ich sah eine Reportage im ZDF, Rommels Schatz soweit ich mich erinnere (ist aber ne Weile her), da kamen noch SS-Trupps in die eroberten Gebiete Afrikas um das Land zu plündern. Inwieweit dort noch Juden umgebracht wurden, kann ich nicht sagen, es wäre möglich, aber eine Deportation, wie in den Ostländern gab es meines Wissens nach nicht.


balticbirdy da hast du Recht, auch wenn der Krieg ganz klar Deutschlands Schuld ist und diese ganzen Schandtaten nicht rückgängig gemacht werden können, sollte man sich doch an Quellen halten und nicht selbst noch Geschichten erfinden, die nicht stimmen und nur den Kontext "Alle Deutschen sind Nazis" unterstützen
 
Hitler wollte zum Beispiel, dass deutschstämmige Fremdenlegionäre auf alliierter Seite nicht als Kriegsgefangene angesehen werden. Rommel hat sich nicht daran gehalten und sie fair behandelt

Rommel hat nicht nur in diesem einem Fall gegen einen direkten Führerbefehl verstoßen - für den jeder andere wahrscheinlich hingerichtet worden wäre.

In der 2. Schlacht von El Alamein befahl er den Rückzug und rettete damit Tausenden deutscher Soldaten das Leben - trotz gegensätzlicher Weisung Hitlers, der eine Schlacht bis zum letzten Mann befohlen hatte.

Zum Krieg ohne Hass: Interessant ist dabei auch, dass in Afrika zwischen den Kampfpausen fast freundschaftlicher Umgang zwischen den verfeindeteten Parteien herrschte. Ähnliches konnte man auch im I. WK beobachten, ich glaube im Dezember 1914, an der Westfront.
 
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Zum Krieg ohne Hass: Interessant ist dabei auch, dass in Afrika zwischen den Kampfpausen fast freundschaftlicher Umgang zwischen den verfeindeteten Parteien herrschte. Ähnliches konnte man auch im I. WK beobachten, ich glaube im Dezember 1914, z. B. Flandern (mit dem Ort bin ich mir nicht sicher).

Das stimmt, da wurde zusammen "gesoffen", man spielte Fussball und genoss das gemeinsame Zusammensein. Schrecklich, dass man später wieder zu seiner Waffe greifen und gegeneinander kämpfen musste.
 
Rommel hat nicht nur in diesem einem Fall gegen einen direkten Führerbefehl verstoßen - für den jeder andere wahrscheinlich hingerichtet worden wäre.

In der 2. Schlacht von El Alamein befahl er den Rückzug und rettete damit Tausenden deutscher Soldaten das Leben - trotz gegensätzlicher Weisung Hitlers, der eine Schlacht bis zum letzten Mann befohlen hatte.

Zum Krieg ohne Hass: Interessant ist dabei auch, dass in Afrika zwischen den Kampfpausen fast freundschaftlicher Umgang zwischen den verfeindeteten Parteien herrschte. Ähnliches konnte man auch im I. WK beobachten, ich glaube im Dezember 1914, an der Westfront.


Während der Großen Flandernschlacht hatte sich zwischen deutschen und Briten ebenfalls eine Art Agreement gebildet, wonach Feuerpausen eingerichtet wurden, in denen beide Seiten ihre Verwundeten bergen konnten. Bei der medizinischen Versorgung wurden auch Gegner behandelt.

Ein Veteran des Afrikakorps erzählte, dass Briten und Deutsche während der Kampfpausen Zigaretten und Fotos ausgetauscht wurden.
 
Hallo Gast, du bist doch wohl nicht an meiner alten Schule:grübel:
Meine Lehrerin:)motz:) hat steif und fest behauptet, daß Breslau und alle anderen Orte Ur-Polnisch sind und niemals deutsch waren. Sie sprach immer von Szeczin, Wroclaw, Gdansk, Gdyna, Olsztyn, aber dann von Warschau, Krakau, Lemberg. Komisch eigentlich!? In meiner Abi-Klausur strich sie mir die Bezeichnung "ehemalige deutsche Ostgebiete" als falsch an. Ich habe bis heute keine Ahnung warum.

Sicherlich ist es falsch Rommel mythisch zu verklären. er hat Hitlers Angriffskrieg voll mitgetragen und es bis zum GFM gebracht. Man sollte nun aber auch nicht verkrampft nach jedem Fehltritt suchen um andere in den Dreck zu ziehen. Im Krieg geschehen zwangsläufig Verbrechen, wenn man nicht von vornherein jeden Krieg als Verbrechen ansieht. Da bleibt (fast) niemand verschont. Da können sich selbst die Alliierten, als Befreier Europas vom Nazijoch, nicht von frei machen.
 
Meine Lehrerin:)motz:) hat steif und fest behauptet, daß Breslau und alle anderen Orte Ur-Polnisch sind und niemals deutsch waren. Sie sprach immer von Szeczin, Wroclaw, Gdansk, Gdyna, Olsztyn, aber dann von Warschau, Krakau, Lemberg. Komisch eigentlich!?
Ur-Polnisch bzw. Ur-Slawisch waren sie meist schon... Aber das sind auch einige Städte, die heute noch Deutsch sind. Denglish: Please back to topic!
 
@El Quijote: Ur-Polnisch bzw. Ur-Slawisch waren sie meist schon... Aber das sind auch einige Städte, die heute noch Deutsch sind. Denglish: Please back to topic!
Kommt darauf an, was man als Ur-... betrachtet. Für 1000 n. Chr. trifft deine Aussage zu. Aber 1000 Jahre früher? Genauso könnte man die Krim für Urgermanisch erklären, weil dort Goten saßen. Führte man diese Diskussion, wären alle bestehenden Grenzen fragwürdig, deshalb gar nicht weiter denken.
 
Hier noch eine Quelle aus Israel zu Rommel.

Der Mythos Rommel

"In der frühen Zeit des Naziregimes, als Rommel noch ein junger Offizier war, schützte er in seinem Distrikt Juden vor der Gewalt der SA-Schergen. In Libyen geschah der jüdischen Gemeinde nichts, und alle ihre Mitglieder überlebten. Da er weder in Polen noch in Russland kämpfte, hatte er keine Verbindung zu den Verbrechen dort. Tatsächlich scheint er, erst 1944 etwas über den Holocaust gehört zu haben, und zwar von dem Bürgermeister von Stuttgart, einem langjährigen Nazi, der nachforschte, was den Juden seiner Stadt zugestoßen ist."
 
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Lt. dieser Quelle

The Last Jews of Libya: The Jews

wurden nach der Eroberung von Benghazi 1942 2000 Juden deportiert.

Gruß

Cisco

Hieraus:

In 1942 the Germans occupied the Jewish quarter of Benghazi, plundered shops, and deported more than 2,000 Jews across the desert, where more than one-fifth of them perished. Many Jews from Tripoli were also sent to forced labor camps.

Dem stelle ich jetzt einfach mal eine andere Version gegenüber:

In December 1941 and January 1942 the British retook the Cyrenaica region of Libya; the Italians succeeded in driving them away again during May and June 1942. At that point the Italian authorities carried out many new harsh anti-Jewish measures. They instituted several forced labor camps for Jews, including Giado, Gharyan, Jeren, and Tigrinna, all of which were located about 45 miles south of Tripoli. Some 3,000 Jews were imprisoned in Giado on the orders of Mussolini himself, while many other Jews were sent to the villages outside Giado, and interned in Gharyan, Jeren, and Tigrinna. Giado was the worst camp in Libya: some 500 Jews died there of weakness, hunger, and disease, especially typhus and typhoid fever.
From June to December 1942 the authorities instituted even more anti-Jewish decrees. Jews were not allowed to make real-estate deals with "Aryan" Italians or with Muslims; they were forbidden to do import, export, or retail trade with Italy; or engage in any activity that could affect the defense of Libya. Next, all Jewish males between the ages of 18 and 45 were drafted for forced labor. In August a camp was established at Sidi Azaz (located some 62 miles east of Tripoli) for the Jews of the Tripolitania region. On October 9, 1942 a decree was issued whereby the racial laws of Italy were to be enforced in Libya, and on October 23 some 350 Jews were deported to the Tobruk area.

Quelle

Und noch ein Artikel aus Haaretz

 
So oder so: Die These "Rommel hat Schwarze und Juden umgebracht" ist, milde ausgedrückt, gewaltiger Mumpitz.
 
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Wie auch immer: der obige Satz, von Dir fett hervorgehoben, lässt sich so eben auch nicht halten - auch wenn's die Italiener und nicht die Deutschen waren, die die Lager einrichteten.

Wenn man es umformuliert, zum Beispiel: "Rommel ließ nicht vorsätzlich Juden und Schwarze umbringen" dann aber schon.
Zu bedenken wäre noch, dass Rommel eine allgemeine Abneigung gegen die italienischen Verbündeten hatte - wie sich dann auch in seinem Italieneinsatz zeigte.
 
@Helma: Wie auch immer: der obige Satz, von Dir fett hervorgehoben, lässt sich so eben auch nicht halten - auch wenn's die Italiener und nicht die Deutschen waren, die die Lager einrichteten.

Der von mir aufgeführte Link aus Israel, aus dem mein Zitat stammt, bezieht sich auf Rommel und das deutsche Afrikakorps.
 
Der von mir aufgeführte Link aus Israel, aus dem mein Zitat stammt, bezieht sich auf Rommel und das deutsche Afrikakorps.

Das ist mir schon klar. Trotzdem bedarf der Satz, dass der jüdischen Gemeinde in Libyen NICHTS geschehen sei, und dass alle ihre Mitglieder überlebt hätten, der Erweiterung - es ist ihr durch das Rommel'sche Afrikacorps nichts geschehen. Es haben auch nicht alle Mitglieder überlebt, ich habe Listen mit den Namen von Toten aus der jüdischen Gemeinde in Bengasi und anderen libyschen Städten gesehen, die in Bergen-Belsen umgekommen sind, nachdem sie zunächst aus Nordafrika in Internierungslager nach Italien verschifft und von dort, zur Zeit der deutschen Besetzung Italiens, in deutsche Vernichtungslager deportiert worden waren. Einige dürften auch aus Nordafrika nach Italien geflohen sein.

Bei dem Text, zu dem Du verlinkt hast, handelt es sich um eine Rezension des Buches "Der Mythos Rommel" von Maurice Philip Remy, der Rezensent ist Uri Avnery (den Namen darf man ruhig anstelle der vagen Angabe "aus Israel" nennen).
 
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