Es wurde auch über einen Zusammenhang mit Hitlers Erfahrungen aus dem Weltkrieg spekuliert. Daher noch ein anderer Ansatz:
Wenn man sich den Verlauf des Krieges anschaut, gab es 1939/42 wohl keine praktische (militärisch "effektive") Einsatzmöglichkeit für Giftgas. Die Feldzüge verliefen in Polen, Norwegen, im Westen, auf dem Balkan und in Afrika, sowie in Rußland 1941 recht schnell ("Blitzkrieg", hier operativ verstanden). Giftgas ist i.e.L. eine Waffe statischer Fronten, des Grabenkriegs, der Verbunkerung, großer Durchbruchsversuche etc.
1943 wurde mW der Einsatz in Rußland von der Wehrmacht im Zuge der Kriegswende kurzzeitig erwogen (DRZW Band 8??), jedoch verworfen -> siehe Verweis auf den Abschreckungsgedanken bei Jacobum, Gil-galad, Melchior.
1943/45 herrschte wieder ein (schneller) Bewegungskrieg, diesmal mit weiträumigen Rückzügen der Wehrmacht. In der Spätphase des Krieges war wohl klar, dass die Alliierten in der Frage des Giftgaseinsatzes über die weit größeren Ressourcen verfügen würden, dazu kam die Defensive des Deutschen Reiches beim Luftkrieg im Westen.
Glücklicherweise sind diese Kampfstoffe auch nicht im Untergang des Dritten Reiches, etwa als Vergeltungswaffe, eingesetzt worden. Theroretische Möglichkeiten dazu hätte es wohl auch bei der Luftwaffe gegeben. Mehr als wesentlich erhöhte Opferzahlen hätte das nicht gebracht.