Schlacht um Midway

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Gast

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Wie lief die schlacht um midway eigentlich ab?
Ich kenne zwar die Kräfteverhältnisse und den ausgang der Schlacht, aber mich würde es interessieren, warum die USA viel geringere verluste als die Japaner gemacht haben.
 
Hallo,

der amerikanische Bericht zur Schlacht (datiert 1943)
http://www.ibiblio.org/hyperwar/USN/USN-CN-Midway/index.html

das japanische Gegenstück aus 1947:
http://www.ibiblio.org/hyperwar/Japan/IJN/rep/Midway/Nagumo/

ansonsten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Midway

Warum hatten die USA weniger Verluste? Weil sie den japanischen Marinecode entschlüsselt hatten ("das Objekt meldet Wassermangel"), den beschädigten Träger YORKTOWN rechtzeitig repariert bekommen haben, der komplizierte japanische Schlachtplan, Nagumos Fehler der mangelnden Priorität der Aufklärung (er erwartete wohl auch kaum 3 US-Flugzeugträger), ein Aufklärungsflugzeug des japanischen Kreuzers TONE wegen Schlamperei am Dampfdruck nicht startete, die japanischen Träger eher zufällig von den SBD2-Sturzkampfbombern entdeckt wurden, die japanische Jägernahsicherung gerade mit anderem beschäftigt war, an Deck der japanischen Träger die Flugzeuge umgerüstet wurden, die japanisiche Feuerbekämpfung und Lecksicherung nicht die beste war, etc.

Da kann man vieles nennen - Zufälle zuhauf. Alles zusammen brachte den bekannten Ausgang.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Zufälle zuhauf" ist das richtige Wort!
Zum Beispiel hatte der japanische Aufklärer, der die amerikanische Flotten entdeckte, eine defekte Funkanlage und konnte so den Stab erst nach seiner Landung informieren... sowas kostet auch Zeit!
 
Im Nachgang fällt mir noch folgendes ein:

In den amerikanischen Vernehmungsprotokollen der japanischen Admiralität wird einiges zur Treibstofflage ausgesagt:

"A. I felt it was difficult from the very beginning, but I think what might be termed the turning point was the Battle of MIDWAY. Our losses there had a very serious effect upon us, together with the fact that we used very much fuel at that time, more than we had expected would be necessary; and the effect of that was felt right through afterwards. When I came to Central Headquarters as Chief of the Naval Staff this year and was informed of the situation prevailing then with regard to aircraft, aviation fuel, heavy oil for surface units, I realized more than ever, then, that continuation of the war under such conditions was extremely difficult. I believe the turning point, in so far as the fuel situation was concerned--that is, the period after which our fuel situation became extremely acute--was our loss of the PHILIPPINES to your forces, because after that you had control of air and sea over South CHINA and completely cut off our shipping lanes to the south."
Interrogation of: Admiral TOYODA
http://www.ibiblio.org/hyperwar/AAF/USSBS/IJO/IJO-75.html

Speziell die Midway-Operation hat große Teile der japanischen Ölreserven der Marine verschlungen, was den weiteren Verlauf mit geprägt hat, ein weiterer Faktor neben dem Verlust des Kerns der Trägerwaffe.

Weitere:
http://www.ibiblio.org/hyperwar/AAF/USSBS/IJO/index.html
http://www.ibiblio.org/hyperwar/AAF/USSBS/IJO/IJO-4.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Thema ist zwar uralt, aber es gibt noch einen vielleicht interessanten Aspekt bzgl. der eingesetzten japanischen Flugzeugträger.


In dem Morison-Werk zu der Aleuten-Kampagne ist vermerkt, dass der japanische Träger ZUIKAKU bereits am 30.6.1942 vor Kiska und Attu eingesetzt worden ist (also rd. 4 Wochen später, man befürchtete eine US-Operation im Juli 1942 vor den Aleuten).

ZUIKAKU war nur wenige Tage nach dem Auslaufen der Midway-Invasionsflotte in Tokio eingetroffen, sie kam aus der Schlacht im Korallenmeer (bei der LEXINGTON versenkt und YORKTOWN sowie die SHOKAKU beschädigt worden sind).

Bei Midway fehlte demnach dem japanischen Admiral Nagumo ein Flugzeugträger, der zusätzlich 81 Flugzeuge hätte beibringen können und das Verhältnis der Flugzeugträger auf 5:3 zugunsten der Japaner gebracht hätte). ZUIKAKU überlebte später u.a. auch die Salomonen- und Marianen-Seeschlacht und wurde schließlich 1944 als Lockvogel in den Seeschlachten um die Philippinen präsentiert (Ablenkung der US-Trägerflotte) und dort versenkt.
 
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