Warum hätten sie es verhindern sollen?
Es gab in der militärischen Elite durchaus die Vorstellung der Wahrscheinlich eines zukünftigen Konflikts mit der UdSSR, das allerdings eher diffus war, als mit konkreten Zeithorizonten ausgestattet. Dieses antikommunistische Weltbild ist durch eine Reihe von militärsoziologischen Studien belegt.
Das heißt aber nicht, dass der Angriff der WM im Rahmen der Operation Barbarossa ein Präventivkrieg war, sondern ein bewußter Eroberungskrieg, dem zum einen Hitlers Vorstellungen über rasse-ideologischen Zielsetzungen und zum anderen wirtschaftliche Überlegungen zur Autarkie / Großraumwirtschaft zugrunde lagen.
Gleichzeitig spielten auch memorierte historische Traditionsbestände über die Rolle Deutschlands im Osten nach dem Zusammenbrechen des Zarenreichs eine Rolle.
Wie bei Müller anschaulich beschrieben.
Der Feind steht im Osten: Hitlers ... - Rolf-Dieter Müller - Google Bücher
Nach der Eroberung Frankreichs und der Unmöglichkeit "Seelöwe" durchzuführen war ersichtlich, dass es aus war mit dem "kurzen Krieg" und Hitler mußte sich auf einen langandauernden Krieg gegen die Westmächte einstellen.
Vor diesem Hintergrund war es aus der Sicht von Hitler folgerichtig, die Voraussetzungen für den langen Krieg durch die Gewinnung der notwendigen wirtschaftlichen Ressourcen zu schaffen.
Zudem war der Generalstab der WM von einer Reihe von Vorstellungen überzeugt:
- dass die Rote Armee nur eine geringe Qualität aufweist
- dass das Regime schnell durch seine inneren Widersprüche zusammenbricht
- dass durch die frontnahe Aufstellung der erkannten! Verbände der Roten Armee im Rahmen von Kesselschlachten die finale militärische Vernichtung der Roten Armee möglich ist.
Vor dem Hintergrund dieser Prämissen spielte die auch vorhandene Angst bei den höheren Generälen vor den Gefahren eines Feldzugs im Osten, und Napoleon spielte erstaunlicherweise durchaus noch eine Referenz, keine Rolle.
Man plante ja für einen "Blitzkrieg" und dieses Thema ist ja bereits im GF ausführlich diskutiert worden.
Nein, der Militärführung bot sich "unsterblicher" Ruhm als Schlachtenlenker, Beförderung inklusive Marschallstab und der eine oder ander bekam auch sein Rittergut geschenkt. "Werte" also, die seit dem Beginn organsierter Krieges vermutlich schon immer die Phantasie von "Kriegern/Soldaten" stark motiviert haben.