In van Crevelds Buch zur Logistik wird sinngemäß folgendes konstatiert:
http://books.google.de/books?id=Tu3XZTx_s84C&printsec=frontcover&dq=Supplying+War:+Logistics+from+Wallenstein+to+Patton&hl=de&ei=JhXKTt7iGs_C8QOF5qFz&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CDoQ6AEwAA#v=onepage&q=Supplying%20War%3A%20Logistics%20from%20Wallenstein%20to%20Patton&f=false
1. Kurze Länge des Feldzuges und beendet im wesentlichen vor Einbruch des Winters, wie Turgot bereits ausgeführt hat. Aus diesem Grund stellte sich nicht die Frage der Winterausrüstung für die gesamte "kämpfende Truppe" im Osten.
Hätte man diese Diskussion zugelassen, dann hätte man sämtlich Prämissen für die Operation Barbarossa in Frage gestellt und nur die garantierten den Erfolg der Operation.
Eine kurze psychologische Anmerkung zur Eigendynamik kollektiver Entscheidungen: Es wäre beruflicher "Selbstmord" für jeden Logistikoffizier gewesen, hätte er das Thema Winterkleidung, entgegen der offiziellen Euphorie, frühzeitig thematisiert (mal abgesehen von den logistischen Problemen). Das wäre ihm als Defätismus und möglicherweise noch schlimmer, als "Wehrkraftzersetzung" ausgelegt worden.
2. Es gab durch GQM Wagner bereitgestellte Winterausrüstung, jedoch ist der Umfang nicht klar zu definieren und es erscheint wahrscheinlich, dass er in Bezug auf die Besatzungstruppen definiert wurde, wie Turgot ebenfalls schon ausgeführt hatte.
Festzuhalten ist, dass es grundsätzlich die generalstabsmäßigen Überlegungen zu diesem Logistikproblem gab!
3. Es gab zudem, wie bereits ausführlichst diskutiert enorme Probleme mit der Nachführung der Eisenbahnlogistik, mit der Konsequenz, dass nur ein geringer Prozentsatz der als notwendig angesehen Güter an die Eisenbahnendpunkte überhaupt gelangte.
Und der Großraumtransport, der den Panzergruppen zugeteilt war, konnte angesicht der klimatischen Verhältnisse ebenfalls nur einen Bruchteil der notwendigen Unterstützung bereitstellen.
Dieser Feldzug war durch Hitler ein großangelegtes Vabanque-Spiel und viele Entscheidungen bleiben nur im Kontext dieses Rahmens zu erklären.
Interessant ist z.B., dass die Einschätzung der Japaner im Herbst 1941 !! einen Zusammenbruch der UdSSR für das Jahr 1941 für unwahrscheinlich hielten und auch für 1942 für unwahrscheinlich erachteten. Bleibt die Frage eines Buches zum Thema "Wahn oder Wirklichkeit?" im Umfeld des OKW und OKH.