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flafius: Alle für wissenschaftliche Arbeiten geeignete Textverarbeitungsprogramme (OpenOffice.org Writer, Microsoft Word, Mellel, Nisus Writer Pro etc.) bringen von sich aus schon eine (einfache) Literaturverwaltung mit und können auch automatisch Literaturverzeichnisse erstellen. Im Grunde muss man sich darüber keinen großen Kopf mehr machen.
Bei häufigerem Gebrauch empfiehlt sich aber die Nutzung eines spezialisierteren Literaturverwaltungsprogramms wie Zotero, Mendeley, EndNote, Citavi oder Bibliographix, das mehr Funktionen wie Verschlagwortung, Recherchehilfen, die Sammlung von Notizen und Exzerpten, bessere Internetintegration, besser Aufgabenorganisation, Erstellen von Literaturlisten per
drag & drop usw. bieten.
Wie
Melchior schon geschrieben hat, ordnet man meistens Namen einfach alphabetisch an. Das ist auch ganz unproblematisch, solange man es nur mit Namen der Form "Vorname(n) (Nach-)Name" zu tun hat. Schwierigkeiten machen dagegen häufig Namenszusätze, ostasiatische Namen und Patronyme.
So werden meistens Wolfram von Soden unter
S ("Soden, Wolfram von") und Jan Willem de Jong unter
J ("Jong, Jan Willem de") eingeordnet. Dazu sind viele Namen auf den ersten Blick nicht immer Transparent; der (Nach-)Name des amerikanischen Philosophen Willard Van Orman Quine lautet nur Quine ("Quine, Willard Van Orman"), wird aber nicht nur W. V. O. Quine sondern mitunter auch W. V. Quine abgekürzt. (Wer mir schlüssig erklären kann, wie sich der ganze Name zusammensetzt, dem gebe ich mal was zu trinken aus.
)
Christo H. J. van der Merwe habe ich schon sowohl als "Merwe, Christo H. J. van der" als auch "Van der Merwe, Christo H. J." gesehen. Jedenfalls ist van der Merwe südafrikanischer Nationalität (?) und ich habe keine Ahnung wie in Südafrika niederländische Namen behandelt werden. Intuitiv würde ich in dem Fall wohl letztere Variante wählen.
Bei japanischen Namen geht der Nachname dem Vornamen voraus, hier muss man genau darauf achten, was Vorname und was Nachname ist und dann auch wie die Namen in westlichen Publikationen gebraucht wird. Ähnlich ist manchmal auch Kreativität dabei gefragt, arabische Namen in das "Name, Vorname(n)"-Schema einzupassen; dazu hängt es noch von der Schreibweise ab: Mohamed ElBaradei wird man wohlmöglich unter
E einsortieren, die wissenschaftliche Umschrift Muḥammad al-Barādaʿī dagegen bei
B.
Problematisch sind manchmal auch Ortsangaben; schreibt man Löwen oder doch eher Leuven? Damaskus oder Dimašq? Tokio oder Tōkyō?
Also ich habe schon ein wenig Mitleid mit den Bibliothekaren, denen trotz DIN-Normen kein System zur Verfügung steht, das es erlauben würde, alle Namen der Welt einheitlich zu erfassen.
:scheinheilig:
Im Zweifelsfall einfach im Institut nachfragen, wie die Namen gehandhabt werden.