Biographien - Zeitgeschichte

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Gast

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Tag,

ich suche bestimmte Personen. Diesbezüglich benötige ich ein Biographie - Handbuch zur Zeitgeschichte, habe aber keines gefunden. Könnt ihr mir helfen?

MfG
 
Z.B. den Kürschner? (Eigentlich Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, beinhaltet nur Wissenschaftler). Oder das Who is who? Das Munzinger Archiv?
 
Deutsche biographische Enzyklopädie oder Neue deutsche Biographie (letzteres nur für Leute, die im Alphabet vor "Schw"stehen) können auch hilfreich sein.
 
Im Zusammenhang mit der Interessengemeinschaft Zeitgeschichte geht mir gerade eine Frage durch den Kopf:
Wie weit reicht die "Zeitgeschichte" eigentlich zurück?

Wiki gibt dazu ja folgende Auskunft: :fs:
>>Zunehmend aber wird mit Beginn des 21. Jahrhunderts unter Zeitgeschichte die Epoche seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verstanden, da die lebenden Zeitzeugen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg verstorben sind bzw. zunehmend versterben.<<
Zeitgeschichte ? Wikipedia
 
Ja, da prallen verschiedene Definitionen von Zeitgeschichte aufeinander. Nach Stefan Jordan ist Zeitgeschichte alles seit dem WK I. Sinnvoller ist wohl aber die Definition, wie sie hier auch anklingt (wobei sie so, wie bei Wikipedia formuliert wiederum unsinnig ist!), nämlich das Zeitgeschichte der Abschnitt der Geschichte ist, zu dem man noch lebende Zeitzeugen sinnvoll befragen kann.
 
Und aus Definition: Zeitgeschichte - Meyers Lexikon online :
>>Seit den 1990er-Jahren rückten der Ost-West-Konflikt, die Gesamtgeschichte der SBZ/DDR beziehungsweise des Kommunismus, die Ostforschung sowie die deutsche Frage zur Zeit der deutschen Teilung (als Vorgeschichte des 1990 neu vereinten Deutschland) stärker in den Mittelpunkt; auch institutionell haben die Forschungen zur Zeitgeschichte an Dichte und Breite zugenommen. Forschungsmethodisch gewannen dabei v. a. – nicht unumstritten – der Diktaturvergleich sowie die Zeitzeugenbefragung (Oral History) neue Bedeutung und Dimension; inhaltlich erfuhren die Totalitarismus- und die Transformationsforschung, aber auch – ansatzweise – eine komplexere alltags-, kultur- und mentalitätsgeschichtliche Betrachtung sowie biografische Arbeiten neue Aufwertung.<<

Ok, also kann man sagen: Z. Z. ist alles, was ab 1945 passierte, Zeitgeschichte.
In 20 oder 30 Jahren kann sich das aber wieder darstellen, weil die Zeitgeschichte die jüngste und kürzeste und damit auch vom Zeitabschnitt selbst am schnellsten veränderliche geschichtliche Epoche ist.
 
@El Quijote
Der letzte Satz gefiel mir. Da jedoch vor ein paar Tagen D. Oswald vermeldete, der letzte deutsche Zeitzeuge des Ersten Weltkriegs sei jetzt gerade verstorben, bekam ich wieder Bedenken...

@Barbarossa
Der letzte Satz legt den Versuch nahe, das Problematik arithmetisch zu lösen - aber wie? "Zeitgeschichte ist alles, was in dieser Generation passiert ist"? Folgt unweigerlich: wie lange währt eine Generation?:confused:

Habe mich im übrigen gewundert, dass schon Ranke den Begriff kannte (laut GRIMMs).
 
Es ist ja nicht nur eine Generation am Leben. Wir können also 2...3 ausgehen. Eine Generation wäre auch zu kurz gegriffen, weil ich dann zwar viele Zeitzeugen hätte, die aber zu Kindheitserinnerungen befrage (womit viele Themen wegfallen) und ich stärker den Sperrfristen von Archiven unterliege.
 
Auch ein guter Vorschlag: Die Sperrfrist für "normales" Archivgut des Bundes beträgt 30 Jahre.
Bundesarchiv - Nutzungsfristen

(Ich glaube fast, bei dieser Setzung hat der traditionelle Generationenabstand Pate gestanden --> Wiki.)

Nachsatz:
Mein Frau weist mich zurecht darauf hin, dass es Lorenz von Stein war, der als einer der ersten die Verbindung von Zeitgeschichte und Gesellschaftswissenschaft propagierte, also den Historikern einen Stück vom Kuchen abschneiden wollte.
Ist ein Abonnent der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte unter uns? Die Leute müssten doch darlegen können, was zu ihrem Beritt gehört und was nicht...
 
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