Deutsch-französisches Geschichtsbuch von Herbst an in Klassenzimmern

Gandolf

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Auswärtiges Amt schrieb:
Junge Deutsche und junge Franzosen lernen aus dem gleichen Buch die jeweilige Geschichte ihres Landes sowie die gemeinsame europäische Geschichte. Das Lehrbuch wird einen Beitrag dazu leisten, die Vermittlung und Wahrnehmung der Vergangenheit aus Sicht der jungen Deutschen und Franzosen im zusammenwachsenden Europa anzunähern. Es wird den Schülern beider Länder ermöglichen, gemeinsame und unterschiedliche historische Entwicklungen nachzuvollziehen, sowie Perspektivenwechsel erleichtern.
Quelle: http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Aussenpolitik/Kulturpolitik/SchulenJugendSport/Geschichtsbuch.html
Was haltet Ihr davon? Aufgabe der nationalen Geschichtsschreibung oder Fortschritt im Sinne der Völkerverständigung?
 
Gaius Marius schrieb:
Für alle anderen wohl eher eine unnütze Spiellerei...
Unnütze Spielerei? Zunächst einmal dürfte ein gemeinsames Buch dazu führen, dass die Entwicklungen beider Länder ausführlich dargestellt wird und die unterschiedlichen Sichtweisen auf dieselben aussenpolitische Phänomene. Das wäre dann keine unnütze Spielerei sondern eine Horizonterweiterung, oder?

Mercy: Soll das Schulbuch nicht in ganz Deutschland zum Einsatz kommen oder nur in Ba-Wü?:confused:
 
Bildung unterliegt noch immer der Hoheit der Bundesländer. Oder hat die "Förderalismusreform" daran etwas geändert und ich hab's nicht mitbekommen?

Wäre nicht schlecht so etwas mal als EU-weites Projekt zu versuchen, im Sinne einer gemeinsamen europäischen Geschichte. Aber der Nachteil wird wohl sein, dass dann andere Dinge wieder zu kurz kommen.
 
El Quijote schrieb:
Bildung unterliegt noch immer der Hoheit der Bundesländer. Oder hat die "Förderalismusreform" daran etwas geändert und ich hab's nicht mitbekommen?
Was willst Du denn verpasst haben? Die gespaltene Bildungsnation kann ja trotz Föderalismus die gleichen Lehrbücher verwenden, wenn die einzelnen Kürfürstentümer damit einverstanden sind.
El Quijote schrieb:
Wäre nicht schlecht so etwas mal als EU-weites Projekt zu versuchen, im Sinne einer gemeinsamen europäischen Geschichte. Aber der Nachteil wird wohl sein, dass dann andere Dinge wieder zu kurz kommen.
Hm... ich fürchte, dass hier gleich wieder ein paar Diskutanten behaupten werden, dass es gar keine "europäische Geschichte" gibt, weil "Europa" niemals empirisch existierte.

ABER meiner Meinung nach, wäre es für das Verständnis der letzten 130 Jahre ohnehin besser, wenn die Geschichte aus unterschiedlichen Länder-Perspektiven betrachtet würde.
 
Gandolf schrieb:
Was willst Du denn verpasst haben? Die gespaltene Bildungsnation kann ja trotz Föderalismus die gleichen Lehrbücher verwenden, wenn die einzelnen Kürfürstentümer damit einverstanden sind.
Hierzulande verwenden nicht mal die Gymnasien einer Stadt die gleichen Bücher.
PS: führt das wirklich zur Völkerverständigung sich näher mit deutsch-französischer Geschichte zu beschäftigen. Vorbildfunktion der geschichte ist doch kaum gegeben.
 
Gandolf schrieb:
Hm... ich fürchte, dass hier gleich wieder ein paar Diskutanten behaupten werden, dass es gar keine "europäische Geschichte" gibt, weil "Europa" niemals empirisch existierte.

ABER meiner Meinung nach, wäre es für das Verständnis der letzten 130 Jahre ohnehin besser, wenn die Geschichte aus unterschiedlichen Länder-Perspektiven betrachtet würde.

hm, ist von mir die rede? :) aber ehrlich gesagt fänd ichs schon besser, wenn die schüler, statt sich als deutsche (gegen den rest der welt) oder als europäer (gegen den rest der welt) zu definieren, sich ausgewogen mit allen teilen der menschlichen geschichte beschäftigen (und dabei zugleich lernen, über den beschränkten christlich-westlich-europäischen tellerrand hinauszudenken).

Und bevor jetzt der einwand kommt: "das ist ja viel zu viel" ... das viele auf intelligente weise in der knappen zeit zu vermitteln, ist sache einer guten didaktik. ansonsten kommt da wirklich nur wieder eine neue version der "invented tradition" heraus ...
 
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