Glaubwürdigkeit von Geschichtsbüchern

Berlewin

Neues Mitglied
Hallo liebe Geschichtsfreunde und -interessierte,

auf der ständigen Suche nach meinen Vorfahren bin ich auf mehrere Geschichtsbücher des 18. und 19. Jh. gestoßen in denen die Herkunft eines Vorfahrenzweiges von mir sehr ausführlich beschrieben wird.
Es handelt sich um folgende Bücher:
- "Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adelslexicon"
von Johann Friedrich Gauhe , 1740
- "Genealogische Adels-Historie od. Geschichtsbeschreibung"
von Valentin König , 1727
- "Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste"
von Johann Samuel Ersch u. Johann Gottfried Gruber , 1832

Die Ausführungen (in Bezug auf meine Familie) sind in allen Werken indentisch. Allerdings, und hier werde ich unsicher, kann man in heutigen Geschichtswerken diese für mich wichtigen Anmerkungen und Darstellungen nicht mehr nachvollziehen, werden allerdings auch nicht kategorisch ausgeschlossen oder als falsche Behauptungen dargestellt.

Nun meine Frage an die große Gemeinschaft: Kann man den oben genannten Autoren, die ja durchaus in der damaligen Zeit renommierte Historiker waren, Glauben schenken oder sind ihre Darstellungen mehr Wunsch und Fantasiegebaren?

Ich freue mich auf hoffentlich zahlreiche Reaktionen
Mfg Berlewin
 
Ich kann nur aus meinen eigenen Erfahrungen beurteilen. Damals wurde auch schon mit Quellen gearbeitet und diese wurden von Wissenschaftlern wie Juristen oder Historikern auch angegeben. Wenn die Ausführungen identisch sind, würde ich an Deiner Stelle beim ersten der Bücher nachhaken. Ich habe jetzt keine Zeit, das von Dir angegebene Buch durchzusehen. Das Problem ist, dass oftmals heutige Historiker auch mit wirklich älteren Historikern und deren Arbeitsweise nicht so sehr vertraut sind. Bei Archivaren, evtl. aus der Gegend, wo der Autor herkommt, könntest Du mehr Glück haben.
In eher seltenen Fällen wurde eine schöne Familiengeschichte auch von den Familien selber in Auftrag gegeben. Da wurde dann eine Verbindung ins Mittelalter zu irgendwelchen ähnlich klingenden Adelsgeschlechtern konstruiert oder einfacher ausgedrückt erfunden. Solche Auftragswerke können immer mal, wenn schlampig gearbeitet wurde, auch unkritisch in spätere Geschichtsbücher Eingang gefunden haben.

Prinzipiell sind die Leistungen dieser Adelslexikons dennoch erstaunlich. Welche Wissensfülle bei den damaligen Medien! Klar, wenn erstmal einer zusammengetragen hatte und das recht gründlich, konnte man darauf aufbauen. Dennoch ist die Arbeit sicherlich umfangreich gewesen.
 
Du könntest es vielleicht noch im Gothaischen Hofkalender bzw. einer der Variationen versuchen. Ansonsten schließe ich moch Brissotin an.
 
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