Mittelhochdeutsch-Lexika

ursi

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Kennt jemand von Euch ein gutes mittelhochdeutsches Lexikon? Das von Lexer kenne ich, vielleicht gibt es ja noch andere.
 
ursi schrieb:
Kennt jemand von Euch ein gutes mittelhochdeutsches Lexikon? Das von Lexer kenne ich, vielleicht gibt es ja noch andere.



I hob nachm Lexer gelernt, mei Tochta ebenfolls!
Besonders gut für Klausuren sind " Lexers", in denen schon einige über Generationen hineingeschummelte Wortethymologien vorfindbar sind :king:

Ich hatte da bei einem semantischen thiudisk- Wort irres Schwein - meine Freundlin hatte die Rückführung zur indogermanischen Wurzel schon mit sehr hartem Bleistift hineingezaubert! Und der aufsichtführende Assistent hat`s nicht gemerkt.


Marianne
 
Nichts gegen den Lexer. Sicherlich ein gutes Mittelhochdeutsches Wörterbuch.

ich persönlich bevorzuge:

Beate Henning - Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch.
ISBN: 3484106964


Bevor ich alles wiederhole zitiere ich die Amzon Rezension von Frau Nitsche der Universität Bonn:

Dieses mittelhochdeutsche Wörterbuch ist bei Studenten beliebt, bei manchen Dozenten jedoch nicht so sehr; für beides gibt es gute Gründe. Hennigs Wörterbuch ist erheblich benutzerfreundlicher als der ansonsten einschlägige Lexer (Matthias Lexer, "Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch"), da alphabetisch sortiert - im Lexer ist das Auffinden eines Wortes nicht nur durch eigentümliche mittelhochdeutsche Schreibungen erschwert, sondern auch dadurch, daß ab der 19. Auflage eingefügte Wörter nach ihren Stämmen zu bereits vorhandenen Einträgen gestellt wurden; Nachträge ab der 29. Auflage sind in einem Anhang (von Ulrich Pretzel) zusammengefaßt, in dem man also extra nachschlagen muß. Nicht zuletzt hindert die im Lexer anzutreffende Sprache des 19. Jahrhunderts zuweilen das Verständnis. (All diese Infos über den Lexer kann man übrigens in Hennigs Vorwort finden.) Nachteil des Hennig-Wörterbuchs ist, daß das ihm zugrundeliegende Textkorpus dem Benutzer nicht zugänglich ist (während der Taschen-Lexer auf dem "Mittelhochdeutschen Handwörterbuch" von Lexer beruht, in dem alle Textbelege versammelt sind). Ferner wurden von Henning nur Texte ausgewertet, "die in einem Zeitraum von 10 Semestern an allen deutschsprachigen Universitäten Gegenstand von Vorlesungen und Seminaren waren" (Vorwort) - das Wörterbuch ist also echt für Studenten gemacht, berücksichtigt aber eben nur einen (wahrscheinlich nicht repräsentativen) Teil der mittelhochdeutschen Überlieferung. (Allerdings wird man als Student von derartigen wissenschaftlichen Skrupeln ja in der Regel nicht geplagt...)
:)


Hoffe, ich konnte helfen.

Grüße Groove
 
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