CARE-Pakete

balticbirdy

Ehemaliges Mitglied
Zum CARE-Paketversand aus den USA in der Nachkriegszeit hätte ich einige Fragen:
1) Gab es Kriterien wo bzw. an wen die Verteilung erfolgte? Wer entschied darüber?
2) Existierten Dinge die nicht geschickt werden durften, weil man sie auf dem Schwarzmarkt verticken konnte?
3)) Vielleicht kursieren auch noch alte Familiengeschichten darüber?

Aus Tante Wiki:

Das Standard-CARE-Paket enthielt
1 Pfund Rindfleisch in Kraftbrühe1 Pfund Steaks und Nieren½ Pfund Leber½ Pfund Corned Beef0,75 Pfund „Prem“ (Fleisch zum Mittagessen)½ Pfund Speck2 Pfund Margarine1 Pfund Schweineschmalz2 Pfund Zucker1 Pfund Honig1 Pfund Schokolade1 Pfund Aprikosen-Konserven½ Pfund Eipulver2 Pfund Vollmilch-Pulver2 Pfund Kaffee1 Pfund Rosinen

Zum Schmunzeln noch dies, nicht einmal OT:
Weihnachten
 
Zum CARE-Paketversand aus den USA in der Nachkriegszeit hätte ich einige Fragen:
1) Gab es Kriterien wo bzw. an wen die Verteilung erfolgte? Wer entschied darüber?
2) Existierten Dinge die nicht geschickt werden durften, weil man sie auf dem Schwarzmarkt verticken konnte?
3)) Vielleicht kursieren auch noch alte Familiengeschichten darüber?



Zum Schmunzeln noch dies, nicht einmal OT:
Weihnachten

Ich kenne nur Corned Beef ['kornet 'bef] und Filled Fish [ge'filte fi:s]. Ohne Gewähr. Es kann auch sein, dass hier Mutterns Erinnerungen von offizieleln CARE-Pakten und privaten CARE-Pakten von Verwandten aus den USA durcheinander gehen (oder auch erst bei mir durcheinander gehen). Ansonsten noch Schulspeisung mit Schokolade, die Muttern aber nicht essen durfte, sondern ihrem Vater abtreten musste, der damit zu den Bauern ging und tauschte. Vattern kam vom Hof und erinnert sich an die Nachkriegszeit völlig anders als Muttern. Hunger? Nö, auf dem Hof gab's alles und am WE kamen die Städter um zu tauschen...
 
1) Gab es Kriterien wo bzw. an wen die Verteilung erfolgte? Wer entschied darüber?


CARE (Cooperative for American Remittances to Europe) wurde am 27.Nov 1945 in den USA gegründet. Der erste Versand von CARE Paketen erfolgte ab Februar 1946 in der amerikanischen Zone. Ab November / Dezember 1946 wurde die Hilfsaktion nach Übereinkunft mit der franz. Militärregierung auf die südwestliche Besatzungszone ausgeweitet. Die Verteilung der amerikanischen Liebesgabenpakete, so die offizielle Bezeichnung, erfolgte durch den Sparkassen- und Giroverband, da dieser über ein feinverzweigtes und gut organisiertes Netz von Dienststellen verfügte. Eine Besonderheit in dem durch Krieg zerstörten Land. Insgesamt gab es ca. 160 Ausgabestellen in der franz. Zone. Jedermann sollte in der Lage sein, ein Paket innerhalb eines Tages abzuholen.

Die Spender konnten gegen eine Gebühr von 10 Dollar die Adresse eines Empfängers in Deutschland nennen. Dieser musste bei Abholung eine Empfangsbestätigung ausfüllen, die umgehend an den Spender zurückübermittelt wurde. So sollte für weitere Unterstützung geworben werden. Für die Sparkassen bedeutete die Verteilung immense Mehrarbeit, hatte aber auch positive Aspekte. Jedes ausgegebene Paket wurde mit 1,25 RM vergütet und die Hilfsaktion war sehr werbewirksam.

Nachdem die Pakete den Bedürfnissen der Zivilbevölkerung angepasst wurden, gab es über 20 verschiedene Typen. Etwa Typ2 mit „Standard Food“ oder Typ6 mit „Kosher Food“. Aus zahlreichen Dankesbriefen der Empfänger kann man erfahren, wie wichtig die Unterstützung der CARE Organisation war. Ohne die Hilfspakete hätten viele Menschen den Hungerwinter 46/47 nicht überlebt. Von 1946 bis 1949 wurden etwa 5 Millionen Pakete nach Deutschland versand, davon ungefähr 370.000 in die franz. Zone.
 
Die Verteilung der amerikanischen Liebesgabenpakete, so die offizielle Bezeichnung, erfolgte durch den Sparkassen- und Giroverband, da dieser über ein feinverzweigtes und gut organisiertes Netz von Dienststellen verfügte. Eine Besonderheit in dem durch Krieg zerstörten Land. Insgesamt gab es ca. 160 Ausgabestellen in der franz. Zone. Jedermann sollte in der Lage sein, ein Paket innerhalb eines Tages abzuholen.
Der Sparkassen- und Giroverband war für die Verteilung der CARE-Pakete allerdings nur in der französischen Besatzungszone zuständig. In der amerikanischen und der britischen Zone machten das die unterschieldichsten Wohlfahrtsverbände. Auch die Ausgabe erfolgte nur in der französischen Besatzungszone in dieser Manier.

Die Spender konnten gegen eine Gebühr von 10 Dollar die Adresse eines Empfängers in Deutschland nennen.
10 $ (zuvor noch 15 $ bis die US-Regierung die Transportkosten übernahm) kostete lediglich das Standardpaket, siehe den Post von balticbirdy samt Inhalt und Transport, nicht die bloße Angabe eines Empfängers.

Dieser musste bei Abholung eine Empfangsbestätigung ausfüllen, die umgehend an den Spender zurückübermittelt wurde. So sollte für weitere Unterstützung geworben werden. Für die Sparkassen bedeutete die Verteilung immense Mehrarbeit, hatte aber auch positive Aspekte. Jedes ausgegebene Paket wurde mit 1,25 RM vergütet und die Hilfsaktion war sehr werbewirksam.
Auch wieder nur französische Besatzungszone...

Nachdem die Pakete den Bedürfnissen der Zivilbevölkerung angepasst wurden, gab es über 20 verschiedene Typen. Etwa Typ2 mit „Standard Food“ oder Typ6 mit „Kosher Food“.
Allerdings nicht nur mit Essen, es gab bspw. auch CARE-Pakete mit Werkzeug.

Ohne die Hilfspakete hätten viele Menschen den Hungerwinter 46/47 nicht überlebt.
Aber nicht nur CARE, alleine mit CARE hätte es nicht so viele Überlebende gegeben, es gab auch Schulspeisungen, Cralog, reguläre Lebensmittelimporte etc. pp.
 
....tschuldigung....!Meine Angaben beziehen sich weitestgehend auf die französische Besatzungszone! -Ich dachte, wenn sich seit April keiner um eine Antwort bemüht, gebe ich einen Hinweis.
 
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