Viel Aufmerksamkeit erregte eine Falschmeldung, laut der ein im Bau befindlicher Flughafen auf Grenada zu einem Militärstützpunkt Kubas und der Sowjetunion ausgebaut werden solle. Ronald Reagan argumentierte im März 1983 in einer Fernsehansprache, dass die Größe des Flughafens unvereinbar mit der (nicht vorhandenen) Luftwaffe sei und somit nur für kubanisch-sowjetisches Militär gedacht sein könne[11]. Dies traf jedoch ebenfalls auf mehrere Nachbarstaaten zu, deren Flughäfen teilweise größer waren als der Grenadas. Grenada wies die US-amerikanischen Anschuldigungen zurück und belegte die geplante zivile Nutzung mit einer Liste der fehlenden üblicherweise für Militärstützpunkte vorhandenen Einrichtungen[12]. Mehr als 20 Länder hatten Geld in den Bau des Flughafens investiert, darunter Kanada, Mexiko, Venezuela und europäische Staaten.
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1981 wurde Reagan schließlich Präsident der Vereinigten Staaten und verhängte einen umfassenden Boykott über Grenada, das daraufhin in einen Staatsbankrott schlitterte. Außerdem ließ er bei einem NATO-Manöver die Eroberung einer Insel proben und die CIA-Pläne zum Sturz der ungeliebten marxistischen Regierung entwickeln.
Ronald Reagan beschuldigte die Führung Grenadas unter Maurice Bishop, mit dem Flughafenbau vor allem militärische Ziele zu verfolgen. Die USA ließen verlautbaren, dass sie den Aufbau einer sowjetischen Basis in Grenada und damit "vor den Türen" der USA vermuten.
Grenada selbst verfügte nur über eine relativ kleine Armee von ca. 3.000 Soldaten. Als Premierminister Maurice Bishop in den USA die Bedenken zerstreuen wollte, wurde er nach seiner Rückkehr von innerparteilichen Konkurrenten um Bernard Coard abgesetzt und exekutiert.