bulgarische Volksmusik - Welche Einflüsse haben sie Beeinflusst?

S

SergejKorolev

Gast
bulgarische Volksmusik - Woher kamen die zahlreichen Einflüsse?

Grüß euch!

Ich wurde gestern durch ein Erlebnis inspiriert, mal einen Thread über die Vielfalt der bulgarischen Volksmusik zu machen.

Also erstmal die einzelnen Musikstücke:

Jovano, Jovanke

Dieses Lied kommt vermutlich aus der Gegend um den Fluss Vardara, wird aber gerne auch in Bulgarien gesungen, und ist eines der belibetesten Lieder des Balkans. Beide Seiten, Mazedonen und Bulgaren, zählen dieses Lied, zu ihren traditionellen Liedern.

Prituri se Planinata

Typisch bulgarisches Volkslied

Kaval Sviri....Filmmusik aus der Serie "Xena".


Planina, Stara Planina

Ein Lied, typisch für Thrakien.

Malka Moma

wieder typisch Bulgarisches Lied...Live Gesungen.




Bei all diesen Liedern stellt sich bei mir die Frage, welche Völkerschaften und Kulturen in dieser Volksmusik hinterlassen haben.


Grüße

SK
 
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"Other evidence of inter-communal sharing
The argument for intimate daily contact among members of the various
religious and ethnic communities is further supported by the very languages
spoken in the Ottoman Empire, as well as the liturgical music
employed. Even the most cursory glance at the official Ottoman language
demonstrates an incredibly rich intermixing rather than separation
of communities. The Ottoman language largely is Turkish in syntax and
grammar, but written in the Arabic script. It contains massive infusions
of Arabic vocabulary (perhaps 40 percent of the total), an equal amount
of Turkish and a lesser measure of Persian. Many other languages are
represented as well. Among nautical terms, for example, there are perhaps
1,000 Greek and Italian loan words that entered into Ottoman usage,
together with many words from Spanish, English, French, German,
Portuguese, Bulgarian, Old Serbian, and Russian, among others. When
new foods came into the Ottoman diet, the names given by their lenders
often entered with them. Thus, tomatoes and potatoes in Ottoman were
called by words derived from those spoken by the Nahuatl peoples of
southern Mexico and the Taino in the Caribbean. In addition, there
are numerous German, French, English, and other loan words for objects
ranging from bread to carriages to the machinery of the industrial
age, including steam itself. The name of the Ottoman coin kuru¸s, derives
from the German groschen. Nor is Ottoman the only language of
the empire to reflect such richness. In Cilicia, in southeast Anatolia,
Armenians spoke Turkish but wrote it in the Armenian script. Similarly,
Greek Christians in western and northwestern Anatolia, mainly around
Kayseri, spoke Turkish but wrote it in the Greek alphabet (a language
called Karamanlıca). The Greek spoken at Kayseri contained so much
Turkish that knowledge of both languages was needed to understand
it. Many Greeks in Istanbul spoke only Turkish in the late eighteenth
and early nineteenth centuries. Similarly, consider that, in Aleppo during
the mid-eighteenth century, the Christian, Jewish, and Muslim religious
liturgies all were based on the same Arabic melodic system (makam).
Such linguistic and musical interpenetrations demonstrate communities
in constant and intimate contact rather than groups sealed off from one
another."

aus: Donald Quataert: The Ottoman Empire, 1700–1922. Second Edition. Cambridge 2005.
 
Sehr sehr schön. Für meine Ohren ist das eine Synthese slawischer und orientalischer Elemente.

@lynxxx, ich glaube @Sergej wollte etwas zur bulgarischen Musik wissen, weniger über die Herkunft des türkischen Wortschatzes :devil:.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mag auch Volksmusik, aber was lynxxx da mit seinem englischen Text veranstaltet, kann ich nicht lesen.
Kann doch nicht so schwer sein in einem deutschen Forum deutsch zu schreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sergej kann ja englisch, und ich würde auch gerne deutsch zitieren, aber leider ist bei Orichideenfächern die (gute!) Literatur spärlich. Kannst mich ja auf die Ignorierliste setzen, dann belästige ich dich nicht mehr... ;)

BB: Es ging mir aufzuzeigen, wie die Kulturen sich durchdringen, anhand einiger Beispiele, selbst in der liturgischen Musik
 
Sergej kann ja englisch, und ich würde auch gerne deutsch zitieren, aber leider ist bei Orichideenfächern die (gute!) Literatur spärlich. Kannst mich ja auf die Ignorierliste setzen, dann belästige ich dich nicht mehr... ;)

Spinn nicht rum.

Wenn man hier schreibt, liesst das nicht nur sergej.
Wenn du des englischen mächtig bist, kannst du das ja übersetzen.
 
Sergej kann ja englisch, und ich würde auch gerne deutsch zitieren, aber leider ist bei Orichideenfächern die (gute!) Literatur spärlich. Kannst mich ja auf die Ignorierliste setzen, dann belästige ich dich nicht mehr... ;)

BB: Es ging mir aufzuzeigen, wie die Kulturen sich durchdringen, anhand einiger Beispiele, selbst in der liturgischen Musik

Ist mir schon klar, das durch die Osmanen einige Orientalische Einflüsse gekommen sind.

Aber wie ist es mit den Thrakern und Protobulgaren, die müssen doch auch Spuren hinterlassen haben.
 
Wir hatten da doch schon eine Diskussion über die Traditionen bei den Ungarn?

Flo, ich hab grad keine Zeit, aber vielleicht schaust du hier mal die Übersetzungen an, damit erhälst du einen groben Überblick, worum es geht:
Google bersetzer
Yahoo! Babel Fish - Text Übersetzung und Webseiten Übersetzung

PS: Ich bin doch der größte Spinner hier... :D


Ich glaube, das war bei den Protobulgaren, aber es wurde nur angestrichen, da sich hyo und dr. iotchev in die diskussion über die kontinuität der volksmusik gestritten haben.
 
achja, stimmt. was war denn das Ergebnis? Das "laienmusikalische" Ähnlichkeiten nicht unbedingt historische Kontinuität über 1500 Jahre bedeuten muss?
 
achja, stimmt. was war denn das Ergebnis? Das "laienmusikalische" Ähnlichkeiten nicht unbedingt historische Kontinuität über 1500 Jahre bedeuten muss?


Ich habe nach 10 Beiträgen aufgegeben, dem zu folgen. Da ging es ja schon so zu, wie im ungarisch-thread.
 
achja, stimmt. was war denn das Ergebnis? Das "laienmusikalische" Ähnlichkeiten nicht unbedingt historische Kontinuität über 1500 Jahre bedeuten muss?

Ich habe nach 10 Beiträgen aufgegeben, dem zu folgen. Da ging es ja schon so zu, wie im ungarisch-thread.

danke @sergej für die entspannende Threadmusik.
Am Anfang eines Themas die passende Musik zur Untermalung zu verlinken, könnte für meinen Geschmack öfter vorkommen.

Und im Ungarisch-Thread warte ich ganz dringend auf ein musikalisches Intermezzo.:yes:
 
bei meiner Ungarisch-Recherche bin ich auf diese Seite gestoßen, scheint auf den ersten Blick halbwegs seriöse ethnologische Infos zu haben, ob da aber auch Herkunft und Verbindungen erklärt werden, musst du Sergej selber schauen:

Eliznik
 
@sergej was ist das? Folkloren Hor "Filip Kutev" (part II)
 
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Aber wie ist es mit den Thrakern und Protobulgaren, die müssen doch auch Spuren hinterlassen haben.

Wobei ich mit gutem Grund in Frage stelle, ob sich solche Spuren überhaupt noch bis heute nachweisen lassen.

Bei den von Dir gebrachten Beispielen (ich habe nicht alle durchgehört) handelt es sich mehr oder weniger um moderne Bearbeitungen bulgarischer Volksmusik (von der man wiederum nicht weiß, was davon schon in den letzten Jahrzehnten bearbeitet wurde). Was davon überhaupt älter als 100 Jahre sein könnte, kann man nur spekulieren.
 
Hier eine deutsche Übersetzung:

"Andere Hinweise auf den Austausch zwischen den Gruppen
Das Argument für den intensiven täglichen Kontakt zwischen Mitgliedern der verschiedenen religiösen und ethnischen Gemeinschaften wird weiterhin durch die im osmanischen Reich gesprochenen Sprachen unterstützt sowie auch durch die gebräuchliche liturgische Musik. Selbst ein flüchtiger Blick auf die offizielle osmanische Sprache zeigt eine unglaublich intensive Mischung, nicht die Separation zwischen den Gemeinschaften. Die osmanische Sprache ist weitgehend Türkisch in Syntax und Grammatik, wird jedoch mit arabischer Schrift geschrieben. Sie weist einen umfangreichen Zufluß arabischer Worte auf (möglicherweise 40% insgesamt), eine gleiche Menge türkischer Worte und eine geringere Menge Persich. Viele andere Sprachen sind vorhanden. Unter den nautischen Begriffen z.B. gibt es um die 1.00 griechische und italienische Lehnworte, die ins Osmanische Eingang fanden, ebenso viele Worte aus dem Spanischen, Englischen, Französischen, Deutschen, Portugiesischen, Bulgarischen, Altserbischen und Russischen, um nur einige zu nennen. Wenn neue Gerichte in die osmanische Küche gelangten, brachten diese ihre Namen häufig gleich mit. Daher wurden Tomaten und Kartoffeln mit Worten bezeichnet, die sich aus denen der Nahuatl-Völker des südlichen Mexiko und denen der Taino aus der Karibik ableiten. Zusätzlich gibt es zahlreiche deutsche, französische, englische und andere Lehnworte für Objekte vom Brot, über Kutschen bis hin zu den Maschinen des industriellen Zeitalters, darunter die Bezeichnung für Dampf. Der Name der osmanischen Münze kuru¸s, ist abgeleitet vom deutschen Groschen. Osmanisch ist auch nicht die einzige Sprache des Reiches, die diesen Reichtum wiederspiegelt. In Kilikien, im südöstlichen Anatolien, sprachen die Armenier Türkisch, das sie mit armenischen Buchstaben schrieben. Ebenso sprachen die griechischen Christen im westlichen und nordwestlichen Anatolien, hauptsächlich um Kayseri, Türkisch, das sie mit griechischen Buchstaben schrieben (die Sprache wurde Karamanlıca genannt). Das in Kayseri gesprochene Griechisch enthielt soviel Türkisch, daß man beide Sprachen kennen mußte, um es zu verstehen. Viele Griechen in Istanbul sprachen im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert nur Türkisch. Ebenso soll darauf aufmerksam gemacht werden, daß um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Aleppo die christlichen, jüdischen und muslimischen Liturgien alle auf dem arabischen Melodiesystem (makam) basierten. Solche linguistischen und musikalischen gegenseitigen Beeinflussingen zeigen, daß die Gemeinschaften in konstantem und engem Kontakt standen und nicht voneinander isoliert waren."

aus: Donald Quataert: The Ottoman Empire, 1700–1922. Second Edition. Cambridge 2005.
 
bei meiner Ungarisch-Recherche bin ich auf diese Seite gestoßen, scheint auf den ersten Blick halbwegs seriöse ethnologische Infos zu haben, ob da aber auch Herkunft und Verbindungen erklärt werden, musst du Sergej selber schauen:

Eliznik

Die is super! Danke!

@sergej was ist das?

Das ist ein Volkstanz, aus der Gegend rund um Pernik.

Wobei ich mit gutem Grund in Frage stelle, ob sich solche Spuren überhaupt noch bis heute nachweisen lassen.

Bei den von Dir gebrachten Beispielen (ich habe nicht alle durchgehört) handelt es sich mehr oder weniger um moderne Bearbeitungen bulgarischer Volksmusik (von der man wiederum nicht weiß, was davon schon in den letzten Jahrzehnten bearbeitet wurde). Was davon überhaupt älter als 100 Jahre sein könnte, kann man nur spekulieren.

Hast du auch wieder Recht.

Die meisten Lieder hier, sind in der osmanischen Zeit entstanden.
 
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