Religiös und/oder kulturell geprägte Feindbilder

Zoki55

Aktives Mitglied
Das Bild der Türken brägten vorallem die Ankinci sie waren die ersten und häufig die einzigen türkischen Truppen die man zu gesicht bekam.

Diese Akincis lebten von Plünderungen und Sklavenhandel da sie keine Regulären türksichen Truppen waren und kein Sold bekammen.

Es ist bekannt das Akinci bei der ersten Wiener Türkenbelagerung die gesamte Umgebung Zerstörten und massakrierten.
 
Das Türkenbild wurde vor allem von Klerikern und Poropagandisten geprägt, in sog. "Türkenpredigten". Und die sahen oft, nicht immer, aber oft nicht gerade positiv aus. Aber dazu wurde hier ja schon einiges geschrieben.


Was mich allerdings wundert ist das "Erbe der Byzantiner" mit "die dollen Oströmer, kulturell und wissenschaftlich so überaus fortgeschritten und überhaupt waren das Prachtweiber/-kerle" gleichgesetzt wird. [Anm.: Ich habe den Thread nicht in vollem Umfang verfolgt, sollte das Thema schon aufgekommen sein meinen Beitrag bitte ignorieren.]

Den Leuten in der Umgebung von Wien und den Kroaten und Ungarn scheint es anders ergangen zu sein.

Gróße Teile Kroatiens und Ungarns wurden entvölkert zur Zeit der Kriege zwichen Ungarn und dem osmanischen Reich.

Später siedelten die Österreicher Deutsche, Serben und andere Völker in diese Gebiete an.

Wie schon gesagt übertrieben wurde es aber jene welchen man wirklich was ankreiden konnte waren die Akinci.

Die Spahijen und Janitscharen habn das Bild des Türken nicht geprägt.

Gruß.
 
Gebiete die nie in Kontakt mit Türken kamen. Da waren die Türken wirklich von Propaganda geprägt.
 
Das Türkenbild wurde vor allem von Klerikern und Poropagandisten geprägt,

Das Türkenbild wurde nicht nur von "Propagandisten" geprägt, sondern vor allem von den blutigen Feldzügen, mit denen die Türken den gesamten Balkan bis vor Wien eroberten und dabei Griechen, Bulgaren, Serben, Walachen, Albaner und Ungarn brutal unterwarfen!
 
So als wenn andere europäische Völker nicht ebenso andere Völker unterwarfen... Komisch, dass ich seit der Schulzeit ein ganz anderes Bild z.B. von den Römern vermittelt bekam...
 
Den Leuten in der Umgebung von Wien und den Kroaten und Ungarn scheint es anders ergangen zu sein.

Gróße Teile Kroatiens und Ungarns wurden entvölkert zur Zeit der Kriege zwichen Ungarn und dem osmanischen Reich.

[...]

Die Spahijen und Janitscharen habn das Bild des Türken nicht geprägt.

Gruß.
Das ist ja nicht zu bestreiten, nur in wiefern prägten die Eindrücke der "Zeitzeugen" das allgemeine spätmittelalterliche/frühneuzeitliche "Türkenbild"? Reden wir von den Regionen in denen die Konfliktlinien verliefen, vom Balkan, von Südosteuropa oder vom christlichen Europa? Reden wir vom gesamten christlichen Europa, so wurde das Türkenbild von der kirchlichen Propaganda geprägt, oft von Leuten die in ihrem ganzen Leben wohl nie einen Türken zu Gesicht bekommen hatten.

Nur um das klar zu stellen, mein Beitrag soll in keinster Weise eine Wertung darstellen. In diesem Türkenbild ist der Türkenaspekt vollkommen austauschbar, meine Annahme ist demnach, jede Macht/Volk/Kultur die die entscheidenden Einflüsse (Anziehungskraft, militärische Stärke etc.) ausüben hätte können, wäre auf die gleiche Weise von den kirchlichen Propagandisten angegangen worden, bzw. ist, man denke an Anti-Moslem/Anti-Slawen Propaganda der vorhergehenden Jahrhunderte.
 
Das ist ja nicht zu bestreiten, nur in wiefern prägten die Eindrücke der "Zeitzeugen" das allgemeine spätmittelalterliche/frühneuzeitliche "Türkenbild"? Reden wir von den Regionen in denen die Konfliktlinien verliefen, vom Balkan, von Südosteuropa oder vom christlichen Europa? Reden wir vom gesamten christlichen Europa, so wurde das Türkenbild von der kirchlichen Propaganda geprägt, oft von Leuten die in ihrem ganzen Leben wohl nie einen Türken zu Gesicht bekommen hatten.

Wiewohl dem freilich hinzuzufügen ist, daß bzgl. eines solchen Feindbildes - und das, obwohl man noch nie einen Türken zu Gesicht bekommen hatte - dieses durchaus als Bedrohung angesehen wurde. Dies natürlich teils berechtigt, zu einem nicht geringen Teil aber auch aufgrund von Unkenntnis.
 
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So als wenn andere europäische Völker nicht ebenso andere Völker unterwarfen... Komisch, dass ich seit der Schulzeit ein ganz anderes Bild z.B. von den Römern vermittelt bekam...

Na ja, denk mal an die Germanen, Hunnen, Mongolen oder Perser, die kommen auch nicht gerade gut weg. So wie der Begriff "Türkengefahr" sich ausgebreitet hat und mehr oder weniger in den allgemeinen Sprachgebrauch eingesickert ist, so sagt man ja heute "Vandalen haben dieses und jenes geschändet."
Dabei sind doch gerade die Vandalen für die unterdrückte nordafrikanische Landbevölkerung die Chance gewesen, sich aus den alten Strukturen zu lösen.
Warum z.B. gibt es keine vergleichbaren Ressentiments gegen Ungarn oder Bulgaren? Weil sie eben nicht über so lange Zeit, einen so großen Einfluss, eine so große Anziehungskraft und so große militärische Stärke entwickeln konnten wie die Osmanen, Mongolen etc.
Dabei sind deren Gewalttaten nicht minder gewalttätig. Worauf ich hinaus will ist, wir haben es hier nicht mit einer moralischen Bewertung im Sinne von gut und böse zu tun, sondern mit Instrumentalisierung durch berechnende Machthaber. Und im vorliegenden Fall ist das die katholische Kirche, die an die Kreuzzugstradition anknüpfen will, die gesamte Christenheit unter ihrem Banner (ihr schwammen die Felle davon) zu einen. Oder eben die Lutheraner, die das ganze mit Anti-Papst Propaganda verknüpften, denn Gott hat die Türken ja geschickt um mit den falschen Christen aufzuräumen.
 
Das Türkenbild wurde nicht nur von "Propagandisten" geprägt, sondern vor allem von den blutigen Feldzügen, mit denen die Türken den gesamten Balkan bis vor Wien eroberten und dabei Griechen, Bulgaren, Serben, Walachen, Albaner und Ungarn brutal unterwarfen!


Ja dabei mein ich am meisten Länder auserhalb dieses Raumes wie Frankreich.

Die die am meisten geblutet haben die Kroaten hast nicht mal erwähnt.

Befor es kommt bin Serbe und bin alles andere als den Kroaten zugeneigt.

Aber zugeben muss man es wenn Prinz von Eugen de Fakto ganze heutige Serbien nach Kroatien und Ungarn übersiedelte.:nono::nono::nono:
 
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Kann es sein, dass das wort " Türke" damals gleichstand mit Islam oder Moslems. So könnte es ja sein, dass die Nationen nicht angst davor gehabt haben "türkisiert" zu werden, sondern man hatte angst, dassder Christum islamisiert wird!
So ist es ja heute immer noch, dass man alles was aus dieser ecke kommt mit "Türke" bezeichnet. Zumindest in ist es so in der untersten klasse, d.h. leute mit wenig bildung. ob das ein libanese, syrer, iraker, perser ist, spielt keine rolle. Was glaubt ihr wie oft ich den satz gehört habe " Sind doch eh alles Türken".
Nachfolgen der damaligen Propaganda???
 
Kann es sein, dass das wort " Türke" damals gleichstand mit Islam oder Moslems. So könnte es ja sein, dass die Nationen nicht angst davor gehabt haben "türkisiert" zu werden, sondern man hatte angst, dassder Christum islamisiert wird!
So ist es ja heute immer noch, dass man alles was aus dieser ecke kommt mit "Türke" bezeichnet. Zumindest in ist es so in der untersten klasse, d.h. leute mit wenig bildung. ob das ein libanese, syrer, iraker, perser ist, spielt keine rolle. Was glaubt ihr wie oft ich den satz gehört habe " Sind doch eh alles Türken".
Nachfolgen der damaligen Propaganda???

Wenn dem so wäre, dann wäre dies aber zusätzlich einem gewissen Maß an Ungebildetsein geschuldet.
Sprechen die Leute ihre Muttersprache, höre ich - und das, obwohl ich kein Türkisch, kein Persisch und nur sehr fragmentarisch Arabisch kann - durchaus Unterschiede.
Daß der Islam heutzutage noch mit der türkischen Nation bzw. Muslime mit Türken gleichgesetzt wird, kann auch nur in mangelnder Bildung bzw. mangelndem Interesse begründet liegen, denn daß zumindest ein Großteil der arabischen Welt wie auch der größte Teil der Bevölkerung des Iran Muslime sind, sollte jede(r) wenigstens aus den Nachrichten wissen.

Allerdings mag dies während des Spätmittelalters und in der Frühneuzeit anders gewesen sein, da man in Europa explizit das Osmanische Reich als expansive islamische Macht wahrnahm. Und das sollte auch in diesem Thread Diskussionsgegenstand sein, denn über aktuelle gesellschaftliche Probleme diskutieren wir im Geschichtsforum nicht - vgl. dazu http://www.geschichtsforum.de/regeln.php
 
Kann es sein, dass das wort " Türke" damals gleichstand mit Islam oder Moslems. So könnte es ja sein, dass die Nationen nicht angst davor gehabt haben "türkisiert" zu werden, sondern man hatte angst, dassder Christum islamisiert wird!
So ist es ja heute immer noch, dass man alles was aus dieser ecke kommt mit "Türke" bezeichnet. Zumindest in ist es so in der untersten klasse, d.h. leute mit wenig bildung. ob das ein libanese, syrer, iraker, perser ist, spielt keine rolle. Was glaubt ihr wie oft ich den satz gehört habe " Sind doch eh alles Türken".
Nachfolgen der damaligen Propaganda???


Von der damaligen Propaganda glaub net es ist halt so das die meisten Einwanderer in D Türken sind so werden die kleinen Gruppen zu denen dazugerechnet. Du tust so als wäre das ein Phänomen welches nicht irgendwo anders oder auch bei anderen Volksgruppen passiert ich mein ja Jugos hört man ja auch häufig.

Das man Türken und Moslems gleichsetzte galt nur für die europäischen Muslime die sich meist auch als Türken verstanden vom Bosporus bis nach Bosnien lebten Menschen die weder türkisch konnten, kaum bis garkeine türkischen Vorfahren hatten aber sich als Türken fühlten.

So kommt es das viele Menschen moslemischem Glaubens aus Griechenland, Bulgarien, Serbien, Bosnien und Makedonie ihren Weg nach Anatolien fanden ohne wirklich mit der türkischen Sprache oder Kultur vertraut zu sein. :fs:

Die neuen Nationalstaaten wollten es so.

Zum Beispiel weiß ich das Serbien und die Türkei zum Beispiel haben noch immer einen Vertrag welcher gilt wonach jeder moslemischer Serbe, Bosniake, moslemischer Slawe oder Moslem nach Nazionalität in die Türkei ausreisen kann.

Viele im verarmten Süden wo es noch viele Moslems gibt nutzen das Angebot und ziehen um nach Istanbul. :fs:
 
Daß der Islam heutzutage noch mit der türkischen Nation bzw. Muslime mit Türken gleichgesetzt wird, kann auch nur in mangelnder Bildung bzw. mangelndem Interesse begründet liegen, denn daß zumindest ein Großteil der arabischen Welt wie auch der größte Teil der Bevölkerung des Iran Muslime sind, sollte jede(r) wenigstens aus den Nachrichten wissen.
Ich glaube es geht bei diesem Vorurteil weniger um die Moslems der Welt, als um potentielle Muslime in Deutschland und ein Großteil der Gastarbeiter und Nachkommen ist mWn türkischer Herkunft, wenngleich dies langsam abnimmt.
 
wo kommt der Ausdruck eigentlich her?
weiß das einer?
"Einen Türken bauen" bezieht sich auf einen Schachautomaten, bei dem der Gegenspieler eine Puppe mit orientalischen Outfit war. In wirklichkeit war in der Maschine aber ein Mensch versteckt.
http://www.geschichtsforum.de/f215/der-schachautomat-9239/

Besagter Türke steht also für einen prächtigen, mächtigen und klugen Menschen, auf dessen Religion kein Bezug genommen wird.

Dahinter verbirgt sich allerdings ein kluger, aber kleinwüchsiger Österreicher, der als der eigentliche Fälscher wahrgenommen wird.

Alles ist also in bester Ordnung, niemand wird diskriminiert.
 
Das Bild, welches wir von Reichen haben, oder hatten, und welches heute teilweise noch fortwirkt z.B. als Klischee, ist vor allem nicht von den tatsächlichen Taten der Reiche geprägt, sondern in erster Linie von der Geschichtsschreibung/Historiographie der letzten 200 Jahre (im öffentlichen Bewusstsein dabei immer noch starker Einfluss der Rassentheorien des 19. Jh.!). Deshalb auch die Fokussierung auf die Eliten der Reiche, auf die kriegerischen Aspekte der Reiche, besonders, wenn diese kriegerischen Aspekte von "außen" kommen. Im (Ab-)Bild des "anderen" wird und wurde das eigene Selbst definiert.
Ich habe mal kürzlich einen Artikel gelesen, wie die "Gräuel" von Cäsar und Attila im Vergleich in der Historiographie rezipiert wurden, also wie die Darstellungen und die Rezeption war, wenn durch Cäsars Truppen Massaker, Vergewaltigungen, Plünderungen geschahen, und wenn sie durch Attilas Truppen geschahen.

Es ist oft auch ein Quellenproblem. Oder ein Problem der Quellenauswertung, wobei oftmals eine Schieflage entstand, wenn man sich z.B. vor allem auf unsere Quellen stützt.
 
Warum z.B. gibt es keine vergleichbaren Ressentiments gegen Ungarn oder Bulgaren? Weil sie eben nicht über so lange Zeit, einen so großen Einfluss, eine so große Anziehungskraft und so große militärische Stärke entwickeln konnten wie die Osmanen, Mongolen etc.

Das Bedrohungspotential durch die muslimischen Türken, die Europa bis Wien besetzt hatten und deren Flotten das gesamte östliche Mittelmeer beherrschten, war ungleich größer als ein Krieg abendländischer Mächte untereinander,

Die rasche Inbesitznahme einer derart großen europäischen Ländermasse hatte es zuvor nicht gegeben. Zudem waren die Türken Muslime mit dem Anspruch, ihren Glauben mit Feuer und Schwert auszubreiten, was in ganz Europa weitere Ängste weckte und selbstverständlich von der christlichen Kirche und den Päpsten als existentielle Bedrohung empfunden wurde.

Das kann nicht verwundern, da das Papsttum Schutzherr der Christenheit war, ebenso wie die Kalifen auf der anderen Seite hinsichtlich des Islam. Allerdings spielten die Kalifen im späten Mittelalter keine Rolle mehr, sodass die osmanischen Sultane den Kalifentitel 1517 ihrer Titulatur hinzufügten.

Dass in Europa eine Dämonisierung der Türken erfolgte, oftmals mit wachsender Distanz zum Krieggeschehen und zum türkisch besetzten Balkan, ist ein bekannter psychologischer Effekt, den man auch von den Mongolen oder Hunnen her kennt. Was ethnisch und religiös sehr fremd ist, wird verteufelt und dämonisiert. Schon gar im Europa des späten Mittelalters, das noch stark im Bann des Hexen-, Teufels- und Dämonenglaubens stand und in weiten Teilen von tiefem Aberglauben geprägt war.
 
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